Pleiten, Pech und Pannen: Anekdoten einer Reise

Wichtige Impfung versäumt, Pass und alle wichtigen Dokumente und Karten im Flugzeug verloren, Kreditkarte gehackt? Wer glaubt dass all diese Pannen (und noch viele mehr) nicht auf einer einzigen Reise passieren können, der war noch nicht mit mir zusammen in Südamerika. Ja, ich bin ein ziemlicher Pechmagnet und ja, vielleicht auch ein bisschen schusselig. Trotzdem hält mich das nicht vom Reisen ab. Wenn du also immer dachtest „sowas passiert nur mir“, dann beweise ich dir heute das Gegenteil!

Übrigens gibt es für so ziemlich jede Panne ein Patentrezept: Keine Panik! Denn wie man sieht war so ziemlich jedes meiner Pannenhighlights im Moment selbst ziemlich unlustig und teilweise dramatisch – heute dagegen eine lustige Anekdote, die ich dir nicht vorenthalten möchte.

Wichtige Impfung versäumt

Du brichst zu einer dreimonatigen Reise auf, hast dich um alles gekümmert, nur fällt dir einen Tag vor Abreise auf, dass du dir gar keine Gedanken um eventuelle Impfungen gemacht hast? Noch dazu ist der Impfpass unauffindbar? Die Recherche ergibt nun, dass die Iguazu-Wasserfälle zum Gelbfiberrisiko-Gebiet gehören und du bei späterer Einreise nach Bolivien eine Impfung vorweisen musst? Ja in solchen Momenten würde man sich gerne in den Hintern beißen, dass man sich nicht rechzeitig um so etwas gekümmert hat. Das hilft einem nun aber auch nicht weiter.

Was nun? Den Impfpass muss ich wohl auf Kuba verloren haben. Da die meisten Impfungen aber vom Impfzentrum Frankfurt und meinem ehemaligen Hausarzt gemacht wurden, kann ich die vorhandenen Impfungen einfach nachtragen lassen. Die Gelbfiberimpfungsproblematik konnte ich schließlich vor Ort lösen, da man sich in Argentinien sogar kostenlos impfen lassen kann. Ich bin dazu in Buenos Aires zum Impfzentrum gefahren und ruckzuck war das Problem gelöst. Fun Fact: Meine Impfbescheinigung wollte an der bolivianischen Grenze trotzdem keiner sehen.

Buenos Aires
Story behind the picture: Dank der Impfung hab ich mich die meiste Zeit in Buenos Aires ziemlich schlapp gefühlt und konnte viel weniger machen als ich eigentlich wollte

Pass und alle wichtigen Dokumente und Karten im Flugzeug verloren

Hier gehts zu meiner Schitt-für-Schritt-Anleitung, was du tun musst, wenn du deinen Reisepass verloren hast!

Du sitzt völlig übermüdet nach einem langen Flug im Taxi zur Unterkunft und stellst nach minutenlangem Wühlen in deinen Taschen fest, dass dein Mäppchen mit Pass, Kreditkarte, EC-Karte, Reisekrankenversicherung und ein wenig Notbargeld spurlos verschwunden ist? Genau, viel schlimmer kann eine Reise wohl nicht starten! Sollte unsere große Südamerika-Reise bereits vorbei sein, bevor sie begonnen hat?

Was nun? Nicht in Panik geraten (ich weiß, leichter gesagt als getan), sondern erstmal im Kopf sortieren, wo und wann man die verlorenen Dinge zum letzten Mal gesehen hat. Bei mir war das im zweiten Flugzeug von Sao Paulo nach Rio. Da musste ich sie liegen gelassen haben.

2. Telefonieren – am besten mit Hilfe von Muttersprachlern. Ich bin heute noch der netten Mitarbeiterin im Hostel dankbar, die sich stundenlang für mich in die Warteschleife gehängt hat.

3. Polizeilich Melden. Das stellte sich bei uns schwieriger heraus als gedacht, weil wir das Bussystem Rios noch nicht verstanden hatten. Doch wir hatten mehr Glück als Verstand: Plötzlich kam die Hostelmitarbeiterin an der Hotline doch durch und bekam die Nachricht, dass zumindest mein Pass wieder aufgetaucht ist! Und so konnte unsere Reise nach stundenlangem Busfahren zum Flughafen hin und zurück doch am Ende richtig starten. Als wir abends unseren ersten Caipi in der Hand und das erste Essen des Tages im Bauch hatten, war all die Panik verschwunden und die Vorfreude auf die bevorstehende Reise umso größer!

Wer nicht so viel Glück hat: 4. Ersatzpass in der deutschen Botschaft besorgen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Einen Ersatzpass bekommst du in der Regel schnell ausgestellt. Mit diesem darfst du allerdings nicht mehr weiterreisen, sondern kommt nur sicher nach Hause. Auf einen neuen richtigen Pass musst du teilweise mehrere Wochen warten. Hier das biometrische Passfoto nicht vergessen. Bei uns hat letztendlich außer ein bisschen Bargeld, was ich als Finderlohn gerne gezahlt habe, absolut nichts gefehlt. Wie gesagt: mehr Glück als Verstand. Die Kreditkarte sollte man natürlich sofort sperren lassen, allerdings bin ich bei der Hotline nicht durchgekommen was letztendlich mein Glück war: so konnte ich die Karte weiterhin benutzen. Sinnvoll ist es, wenn man für die Not immer eine Ersatzkreditkarte dabei hat!

Rio-de-Janeiro-Pannen
Story behind the picture: Nachdem ich alle wichtigen Dokumente zurück hatte, war ich an diesem Tag an der Copacabana der glücklichste Mensch auf Erden.

Blog wird von Viren heimgesucht

Kaum war das eine Problem gelöst, kam das nächste. Eines Morgens bekam ich von meinem Hoster eine Mitteilung, dass auf meinem Blog ein Virus gefunden wurde. Und am nächsten Morgen. Und am darauffolgenden. Okay dieses Problem betrifft wohl nicht die meisten von uns, für mich, für die als Selbstständige der Blog auch eine Art Visitenkarte für künftige Auftraggeber ist, ist das aber ein großes Drama das ich von unterwegs und mit schlechtem brasilianischem Internet nicht beheben konnte.

Was nun? Ich hatte das riesengroße Glück, dass sich ein lieber Mensch erbarmt hat und mir geholfen hat. Ansonsten hilft nur eins: professionelle Hilfe suchen!

Kurz vor Abflug feststellen, dass der Flug nicht richtig gebucht war

Ja, ich weiß, man sollte nicht erst kurz vor Abflug checken, ob mit dem Flug auch alles geklappt hat. Wenn man aber so oft fliegt wie ich und noch nie ein Problem aufgetreten ist, wird da auch mal ein wenig nachlässig. Jedenfalls kam es, dass wir kurz vor Abflug nach Buenos Aires feststellen mussten, dass wir der Airline noch unsere Passdaten hätten schicken müssen, damit sie uns die Tickets zukommen lassen können. Fuck!

Was nun? Nachdem wir bis zur Abreise zum Flughafen ohne Erfolg in der Hotlinewarteschlange verbracht haben, sind wir einfach auf Gut-Glück losgefahren. Und was soll ich sagen: Am Schalter konnten wir ganz einfach und ohne Probleme einchecken. Problem gelöst.

Iguazu-Wasserfaelle-Pannen
Story behind the picture: Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass meine Weiterreise am nächsten Morgen in Panik ausarten würde

Cola über den Laptop geschüttet

Sei es mit dem Handy, dem Tablet oder dem Laptop – die Colabadgeschichte ist wohl einer der Klassiker unter den (Reise)pannen und nein, auch ich wurde davon nicht verschont. Es passierte in unserer AirBnB-Wohnung in Buenos Aires, als ich beim Abendessen *pfui* noch ganz schnell einen Facebookpost schreiben wollte. Naja das wars dann auf jeden Fall mit dem Post.

Was nun? Ganz wichtig: Laptop so schnell wie möglich ausschalten, vor dem Zuklappen ein Handtuch in den Spalt legen und auf dem Kopf liegend ein paar Tage trocknen lassen. Ein Handy soll man übrigens in ein Gefäß mit Reis legen damit die Körner die Feuchtigkeit aufnehmen können. Mein Glück: Der Laptop ging nach dem Trocknen noch an. Das Problem: die obere Tastaturreihe funktioniert nicht mehr, sondern zeigt wirre Zahlen an. Notfallabhilfe schaffte mir eine externe Tastatur, die allerdings fortan das Arbeiten von unterwegs erschweren sollte. Fun Fact: Zu Hause angekommen ging die Tastatur dann plötzlich einfach wieder. Ich schätze, dass dann auch die letzten Colareste getrocknet sind. Allerdings nur, wenn es kühl und trocken ist. Sobald die Temperaturen bei uns in Deutschland wieder warm wurden, fiel die Tastenreihe regelmäßig aus. Ich hoffe das gibt sich mit der Zeit auch noch.

Zu wenig Geld dabei im Nationalpark. Zweimal.

Die nächste Panne gehört mal wieder in die Kategorie selbstverschuldete Blödheit. Unsere Anreise in den Torres del Paine Nationalpark gestaltete sich ziemlich stressig, weil wir dringend noch ein paar Dinge besorgen mussten und es mit Packen und Co gerade so in den Bus geschafft haben. Leider stellten wir bei Ankunft im Nationalpark fest, dass wir uns was unser Restgeld angeht verrechnet hatten und viel zu wenig Geld dabei hatten um die notwendige teure Katamaranfahrt und alle Zeltplätze zu bezahlen. Und nein, im Nationalpark gibt es keinen Geldautomaten. Was nun?

Was nun? Um Hilfe schreien! Wir hatten Glück und trafen an der Nationalparkverwaltung eine Gruppe Reisender, die wir schon mal auf einer Busfahrt zuvor kennengelernt hatten. Einer aus der Gruppe erklärte sich bereit uns (im Eiltempo weil der Bus weiter wollte) ein bisschen Geld zu leihen und wir ließen uns seine E-Mail-Adresse geben um das Geld hinterher zurück zu überweisen. Das hat uns echt den Arsch gerettet. Glücklicherweise haben wir unseren Helfer später noch wieder getroffen und konnten das Geld persönlich übergeben und uns bedanken! Ich hätte gerne gesagt, dass mir so etwas nie wieder passieren wird, aber eine ähnliche Situation gab es nochmal bei Machu Picchu, wo wir uns auch verrechnet hatten, es Probleme mit meiner Kreditkarte gab und wir so kein Geld abholen konnten. Das hielt sich von den Auswirkungen glücklicherweise in Grenzen, einzig und alleine auf ein Mittagessen mussten wir verzichten.

Schuhe kaputt mitten im Nirgendwo

Es war unser zweiter Tag auf dem W-Trek im Torres del Paine Nationalpark, als ich feststellte, dass die Schuhsohle meiner Schwester nicht mehr fest am Schuh hing, sondern bei jedem Schritt nach unten schlappte. Und tatsächlich: die Schuhsohle war locker und das bei Markenwanderschuhen, die insgesamt keine 10 Tage Wanderung mitgemacht hatten! Schock! Sollte unsere Wanderung bereits vorbei sein, bevor sie angefangen hat?

Was nun?  Wir wollten nicht aufgeben (und hatten auch nicht – du erinnerst dich an das Problem weiter oben – genug Geld für eine weitere Katamaranfahrt übrig um zum Ausgangspunkt zurück zu kehren) und so reparierten wir im nächsten Camp die Schuhe notdürftig mit Panzertape und Schnüren und setzten unsere Wanderung fort. (Und ertränkten den Frust am selben Abend in sämtlichen Alkoholvorräten, die wir auf der Tour dabei hatten.) Einen Tag später waren wir erneut kurz vorm Aufgeben. Doch ein findiger Mitarbeiter des diestägigen Camps konnte die Schuhe notdürftig mit Kleber und Metalldraht reparieren. So präpariert schafften wir tatsächlich am nächsten Tag den Aufstieg zu den Torres und am darauffolgenden den Abstieg zum Ausgangspunkt. Leicht war es für uns beide nicht: Die Schuhe waren durch die Reparatur eine Nummer kleiner geworden und drückten natürlich unheimlich und ich hatte mich bereit erklärt, fast sämtliches Gepäck um tragen um die Schuhe nicht unnötig zu belasten. Es wird wohl eine dieser Geschichten bleiben, die wir uns noch als alte Omis erzählen werden.

Torres del Paine
Story behind the picture: Gleich zwei Mal war dieser besondere Moment in Gefahr und ich am Ende umso glücklicher, dass ich ihn trotzdem erleben durfte

Am Arsch der Welt festgesessen

Weniger dramatisch und eher ein Klassiker der Reisepannen ist die „Bus verpasst, am Arsch der Welt festgesessen“-Geschichte. So passiert im Wanderhotspot El Chaltén in Argentinien. Grund: Für die bevorstehende Busfahrt wollten wir den komfortabelsten Bus buchen, für den man aber nur am Busbahnhof Tickets kaufen konnte. Allerdings nur mit Bargeld. Die zwei Geldautomaten in der Stadt funktionierten aber mal wieder nicht. Nichts zu machen. Als wir das schweren Herzens den schlechteren Bus in unserem Hostel (mit Karte) zahlen wollten, war dieser bereits ausgebucht. Mist!

Was nun? Nach drei Tagen im kalten, regnerischen El Chaltén (so schön es auch sein mag) wollten wir einfach nur weg ins Warme. Also buchten wir den nächstbesten Bus, der uns zumindest die Hälfte der geplanten Strecke nach Norden, also ins Warme, bringen sollte. Noch dazu sollte es an diesem Zwischenziel ein paar tolle Mamorhöhlen geben, die wir uns angucken wollten. Es stellte sich allerdings heraus, dass diese nicht wie angegeben in besagtem Ort, sondern noch einmal fünf Stunden Busfahrt entfernt lagen. Naja, statt dessen unternahmen wir eine tolle Wanderung durch das Reserva Lago Jeinimeni. Die Geschichte dazu kennst du ja bereits.

Chile-Chico-Wandern-13
Story behind the picture: Wenn ich nicht meinen Bus verpasst hätte, wäre ich hier wohl nie gelandet.

Handy-Display kaputt

Nagut, wenn ich mir hätte einen Ort aussuchen können, an dem mir mein Handy aus der Hand fallen und in tausend Scherben zerbrechen sollte, dann wäre Valparaiso (in der Nähe der chilenischen Hauptstadt Santiago) gar keine so schlechte Wahl gewesen.

Was nun? Reparieren lassen – das war allerdings ziemlich aufregend. Den die Mitarbeiterin des Hostels schickte mich mit einer Adresse in ein Wohnhaus, wo ich mich an einer fremden Tür klingelnd wiederfand. Der Typ der dort wohnte, reparierte tatsächlich Handy Displays und auch meins, allerdings sah ich erst später, dass er beim Einbau bereits eine Stelle des neuen Displays kaputt gemacht hatte. Naja, es hat aber immerhin so lange gehalten, bis ich wieder in Deutschland war und das Handy richtig reparieren lassen konnte. Dann allerdings nicht mehr im Apple Store, da die sich wegen des chilenischen Displays weigerten Reparaturen an dem Gerät durchzuführen.

Valparaiso
Story behind the picture: Es hat mich ganz schön viel Kraft gekostet, meine Zeit in Valparaios zu genießen, statt mich über das kaputte Handy zu ärgern

Festplatte und sämtliche Speicherkarten überfüllt

Ein Nachteil hat mein geliebtes Mac Book Air – und zwar den chronischen Speicherplatzmangel. Denn bei der eingebauten Festplatte handelt es sich um eine besonders robuste SSD-Festplatte, die allerdings gerade einmal 128 GB groß ist. Nimmt man – so wie ich – alle Fotos im RAW-Format auf, ist die ruckzuck voll.

Was nun? Nachdem dann auch alle Speicherkarten überfüllt waren, gab es nur eine Lösung: Ich musste eine externe Festplatte kaufen, auch wenn die in Chile deutlich teurer sind als zu Hause in Deutschland. Wer also auf Weltreise geht, sollte immer dran denken, genug (und damit meine ich genug!) Speicherkapazitäten mitzunehmen.

Kreditkarte gehackt

Es könnte mit dem Problem Nummer 2 zusammen hängen, aber der Grund warum ich am Machu Picchu mit meiner Kreditkarte kein Geld ziehen konnte war, dass die Karte gesperrt wurde, weil es eine „auffällige Transaktion“ gegeben hatte. Und zwar hatte wohl jemand in Brasilien (spricht für Problem 2) versucht mit meiner Karte ein Essen im Wert von 30 Euro zu zahlen.

Was nun? Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber die Mitarbeiter der DKB Bank haben das registriert und meine Karte vorsorglich deaktiviert. An der Hotline erzählten sie mir, dass sie die Sperre temporär aufheben könnten, damit ich zu einer vereinbarten Zeit noch einmal Geld ziehen könnte um meine Reise fortzusetzen. Das war für mich glücklicherweise nicht notwendig, weil ich mich bereits am Ende der Reise befand und so ließ ich die Karte gleich endgültig sperren. Für mich war dieser Vorfall einer der Gründe, warum ich die Kreditkarte der DKB jedem als Reisekreditkarte nur empfehlen kann. Sie ist kostenlos, man kann weltweit kostenlos Geld abheben und im Ernstfall wissen die Mitarbeiter genau, was zu tun ist.

Lares Trek Macchu Piccu
Story behind the picture: An diesem Tag gab es kein Mittagessen, aber das war glücklicherweise das einzige Problem, das wir durch das Zu-wenig-Geld hatten

Einzige Jacke im Bus liegen lassen

Ich weiß nicht, ob es die Euphorie war, dass es nun endlich wärmer ist – jedenfalls stellte ich bei meiner völlig übermüdeten Ankunft in Los Antiguos fest (das Resultat meiner verpassten Busfahrt s.o.), dass ich meine (einzige!) Jacke im Bus hatte liegen lassen.

Was nun? Dank der Übersetzungshilfe eines netten Mitreisenden konnte ich herausfinden, dass der Bus samt Busfahrer noch im Ort ist. Also rannte ich los (denn ich hatte noch genau 15 Minuten Zeit bis mein Minivan über die Grenze nach Chile fahren sollte, und zwar der einzige am Tag). Leider schien niemand das Hostel zu kennen, wo sich der Busfahrer aufhalten sollte und so kehrte ich schließlich ohne Erfolg zum Busbahnhof zurück. Ich hatte mich schon damit abgefunden im teuren Argentinien eine neue Jacken kaufen zu müssen, als sich der nette Minivan-Fahrer bereit erklärte, vor dem Grenzübertritt einen Stopp an besagtem Hostel einzulegen. Und so bekam ich meine Jacke schließlich doch noch wieder. (Vor lauter Freunde hätte ich dann beinahe mein Handy im Van liegen lassen.)

Kamera im Café vergessen

Die letzte Panne auf unserer Reise zeigt mir, dass es doch noch jede Menge guter Menschen auf dieser Welt gibt. Zwischen unserer Ankunft per Boot von der Isla del Sol nach Copacabana am Titicacasee und der Weiterfahrt nach Puno in Peru ließ ich meine Spiegelreflexkamera beim schnellen Mittagessen in unserem Lieblingscafé liegen. Das stellte ich natürlich erst im Bus kurz vor Puno fest.

Was nun? Da ich keine Telefonnummer der irischen Besitzer des Cafés herausfinden konnte, beschloss ich am nächsten Tag mit dem Bus wieder nach Bolivien und zurück zu reisen. Ich hatte mir glücklicherweise vorher eine Übersetzung meines Problems auf spanisch auf dem Handy abgespeichert. Als ich ankam, der Schock: Wegen Ostern war das Café an diesem Tag geschlossen. Glücklicherweise kannte der Besitzer des Hotels nebenan die Telefonnummer und konnte die Besitzerin kontaktieren. Sie hatte meine Kamera bereits gefunden und für mich aufbewahrt und machte sich direkt auf dem Weg zu mir. Uns so hielt ich 24 Stunden später meine Kamera wieder in den Händen. An der Grenze wurde es dann noch einmal problematisch. Denn logischerweise fanden die Grenzbeamten mein Grenzhopping sehr dubios. Ich hielt ihnen mein Handy mit der Übersetzung hin. Dann wollten sie meine Kamera sehen (als ob das die Geschichte beweisen würde) und ich durfte passieren. Was für ein Glück!

Copacabana
Story behind the picture: Beim Gedanken an Copacabana werde ich jetzt auch immer an meine Kameraodyssee zurückdenken

Überhaupt hatten wir auf unserer Reise sehr viel Glück und alle kleinen und großen Pannen gingen glimpflich aus, wofür ich sehr dankbar bin. Was ich dir mit diesem Artikel zeigen wollte: Auch andere haben mal Pech und auf Reisen vor allem über eine lange Zeit, werden zwangsläufig Situationen auftreten, mit denen du nicht rechnest und die dir eine riesige Angst einjagen. Trotzdem gehören auch solche Erlebnisse zum Reisen dazu. Sie zeigen einem mit Krisen umzugehen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Und ja, natürlich bin ich froh und dankbar, dass wir auf unserer Reise nichts wirklich schlimmes erleben mussten.

Hast du auch eine kleine Pannen-Anekdote auf Lager? Verrat sie mir doch in den Kommentaren! Ich würde mich freuen, wenn ich nicht der einzige Schusselkopf und Pechmagnet auf dieser Welt wäre!

PS: Kennst du schon meine Südamerika Reiseroute für Beginner?

PPS: Du willst wissen, was meine Top Tools für jede Reise sind? Dann schau dir meine 10 Must Haves für jedes Reiseabenteuer an!

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14 Comments

  1. says: Oli

    Da lief ja einiges schief. Aber das ist ja das, was das Reisen so spannend macht: Man muss mit immer neuen Situation zurecht kommen.

    Ich hab eine Frage zum verlorenen Pass. Du schreibst, dass man mit einem Ersatzpass nicht weiterreisen kann. Bist du sicher? Bei uns in der Schweiz ist es nämlich so, dass du im Fall eines Passverlusts zwei Möglichkeiten hast.

    1. Du lässt dir ein Laissez-passe ausstellen, das auch als Notfallpass bezeichnet wird. Den kriegt man innerhalb von wenigen Stunden auf der Botschaft und ist für dringendere Fälle gedacht und eigentlich die Option der Wahl für die meisten, die einfach im Urlaub sind und eh nur nach hause müssen.

    2. Du kannst dir aber auch einen vollkommen gewöhnlichen Reisepass ausstellen lassen einschliesslich dem ganzen biometrischen Mist drauf. Diesen auszustellen dauert (für Schweizer) aber eine bis höchstens zwei Wochen. Das ist natürlich etwas doof, dass du in diesem Fall eine längere Zeit festsitzt. Aber wenigstens ist es möglich, nach einer Weile die Reise wie geplant fortzusetzen.

    (Ich hab zum Glück meine Dokumente noch nie verloren. Hoffen wir, dass das so bleibt… :)

  2. says: Julia

    Sehr passenden Post. Ich habe deinen Beitrag gelesen als wir in Aguas Calientes festsaßen. Nach einem tollen Tag in Machu Picchu musste natürlich wieder irgendwas passieren. Nachdem das Abendessen schon ein ziemlicher Reinfall war sind wir weiter zum Bahnhof um mit dem Zug zurück zu fahren. Am Bahnhof angekommen passierte erstmal nichts. Alle Türen geschlossen. Also erstmal warten. Immer Menschen kamen und so langsam brach das Chaos aus. Nichts passierte, keine Informationen. Das blöde war das wir für den nächsten Morgen einen Flug nach Lima gebucht hatten und abends dann unser Rückflug nach Deutschland ging. Mein Freund wurde von Minute zu Minute panischer, es wurden immer mehr Menschen aber trotzdem passierte nichts. Dann endlich eine Durchsage. Irgendwas mit technischen Problemen. Nach ewiger Warterei, viel Gedrängel und ein bisschen Glück saßen wir dann Stunden später im Zug und waren mitten in der Nacht zurück. Die Nacht war kurz aber wir haben am nächsten Tag alle Flüge bekommen und sind gut in Deutschland angekommen. Am Ende wird mal wieder alles gut wie so oft auf unserer Südamerikareise. Für die ich übrigens aufgrund deines Blogs inspiriert wurde und wegen deines Flugtipp tatsächlich gebucht habe. Toller Blog. Mach weiter so!

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