Wandern auf dem Teufelsmauer-Stieg durch das Harzvorland

Ich finde es immer wieder überraschend, dass – egal wie gut man seine Heimat zu kennen glaubt, man doch immer wieder von neuen Ecken überrascht wird, die man vorher gar nicht so auf dem Radar hatte. So geschehen als ich Anfang der Woche zu einem Vater-Tochter Ausflug aufbrach, der mich mal ausnahmsweise nicht weiter rein in den Harz sondern eher in die weiten Wiesen des Harzvorlandes führte – zur sogenannten Teufelsmauer. Genauer um eine Etappe des Teufelsmauerstiegs zu wandern, der insgesamt auf über 20 Kilometer von Ballenstedt nach Blankenburg führt. Und zwar entlang einer natürlich entstandenen Felsmauer, die wirkt als sei sie vom Teufel selbst dort, mitten in die Landschaft gebaut, die sonst nur aus sanften Kornfeldern und Obstbaumwiesen – zur Zeit mit zauberhaften Korn- und Mohnblumen – sowie kleinen Bauernhöfen besteht.
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Der Teufelsmauer Stieg – Etappe 2: Weddersleben

Die Teufelsmauer wirkt in der Landschaft so fremd, dass sie tatsächlich Schauspielort des Winnetou-Pendant der DDR war und während ich entlang des schön angelegten und gut ausgeschilderten Wanderwegs durch die Landschaft wandere, frage ich mich, wie sie es damals bloß geschafft haben, diese sanfte, grüne Landschaft in den Filmaufnahmen wie die karge Steppe Amerikas haben wirken lassen.

Auch wenn man den Teufelsmauerstieg auch mit zwei Autos an einem Tag gehen kann, wollen wir es lieber entspannt angehen und die Wanderung an diesem ersten richtigen Sommertag des Jahres wirklich genießen. Und so haben wir uns als Ausgangspunkt den Wanderparkplatz in Weddersleben ausgesucht von dem aus man man den Königsstein, das Herzstück des mittleren Teils der Mauer bequem in einem zwei Kilometer langem Rundweg erkunden kann, der sich, wie in unserem Falle, auch durch einen Abstecher zum Mittel- und Papenstein auf rund acht Kilometer ausbauen lässt.

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Auch wenn der Weg keine nennenswerten Höhen aufweist und sich statt dessen eher sanft die Hügel rund um die Mauer entlang schlängelt, komme ich schnell ins Schwitzen. Ganze 30 Grad misst das Thermometer an diesem Tag und die brennende Sonne verstärkt den blumigen Sommerduft der Felder und Wiesen. Ich stelle fest, wie sehr ich diese kleinen Abenteuer in Deutschland vermisst habe, denn irgendwie sind die vor lauter Reisen & Arbeiten mal wieder zu kurz gekommen. Eigentlich sollte man sich viel öfter für so etwas Zeit nehmen.

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Viele Menschen begegnen uns auf unser Wanderung nicht – vielleicht liegt es daran, dass Montag ist, vielleicht auch daran, dass man die Teufelsmauer so fernab der „Harzer Highlights“ wie Brocken, Goslar, Bad Harzburg und Co schon eher als Geheimtipp am Harzrand bezeichnen kann. Nur ein paar Menschen  treffen wir im Anschluss auf dem Wanderparkplatz, an dem wir uns zum Mittag eine typische Erbsensuppe schmecken lassen und das erste (alkoholfreie) Bier des Tages genehmigen.

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Der Teufelsmauer Stieg – Etappe 1: Ballenstedt

Noch unbekannter als der Abschnitt in Weddersleben ist jedoch der Start des Teufelsmauerstiegs in Ballenstedt, dem wir im Anschluss einen Besuch abstatten. Das besondere: hier kann man die schroffen Felsen sogar besteigen und sich während des Aufstiegs durch die enge Felsspalte sogar ein bisschen in die Alpen versetzt fühlen. Es gibt sogar ein Gipfelkreuz samt Sitzgelegenheit, dass wir ganz für uns alleine genießen können.

Noch einmal zwei Kilometer kommen auf unser „Konto“ für den Abstecher zum sogenannten Gegenstein – genug, um den Spaziergang als – wenn auch zugegeben leichte – Wanderung zu bezeichnen, den ich gerade jetzt im Frühsommer als Kontrast zum rauen und durch dichte Tannenwälder geprägten Oberharz absolut empfehlen kann. Nur einen Hut und Sonnencreme sollte man auf jeden Fall mitnehmen, denn es gibt kaum Schatten so dass man sich zu dieses Jahreszeit ganz schnell einen Sonnenbrand zuziehen kann.

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Teufelsmauer Nachwandern:

Ausgangspunkt für die zweite Etappe des Teufelsmauerstiegs ist der Wanderparkplatz im Angerweg in Neinstedt, an dem es auch eine Imbissstation mit besagter Erbsensuppe und Bratwürstchen gibt. Man folgt der Beschilderung Teufelsmauerstieg, den man entlang des Königssteins und der Mittelsteine bis zum Papenstein (circa 4 km). Zurück geht es zunächst auf dem gleichen Weg bis man nach rund 2-3 Kilometern auf den kürzeren Rundweg trifft und der Beschilderung über die Nordseite der Mauer zurück zum Parkplatz folgt.

Um den Gegenstein der ersten Etappe zu besuchen, macht man sich nun mit dem Auto auf den Weg ins 20 Minuten entfernte Ballenstedt, wo man sein Auto am Ende der Straße „Felsenkellerweg“ parkt. Von dort aus kann man den Felsen schon in der Ferne erahnen. Von hier einfach dem Wanderweg zur Mauer folgen, die man nach etwa einem Kilometer erreicht. Zurück geht es auf dem gleichen Weg.

Wandern im Harz – Noch mehr Tipps:

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6 Comments

  1. says: Klaus

    As a young boy I spent time with my grandparents in Bad Sachsa before we emigrated to the USA. I’m so glad I stumbled across your blog about the Teufelsmauer because I’m taking my grandchildren to Germany next summer and Bad Sachsa was on the agenda. Now we have another destination to get some fresh air and exercise, can’t do just wurst und beer all day! My daughter and her family are very much looking forward to visiting Germany. I was born near Stuttgart, so having family in both the Harz and Schwabenland makes for a truly full vacation.
    Happy Wanderings!

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