Zwischen Anden, Rockies und Himalaya: Der Kletterwald in Sayn

Manchmal muss einfach ein kleines Abenteuer her – gerade wenn man eine sehr arbeitsreiche Woche hinter sich hat, mit wenig Zeit für Freizeitaktivitäten und Bewegung (jedenfalls an der frischen Luft). So ging es mir letzte Woche als ich entschied, das Wochenende mit ein wenig Nervenkitzel einzuläuten – und zwar mit einem Besuch des Kletterwaldes in Sayn in der Nähe von Koblenz.

Das Waldstück der Anlage gehört zu einem der höchsten Mischwälder Deutschlands, Heimat des dritthöchsten deutschen Baums, der immerhin stolze 55 Meter misst. Dort in den Kronen der Bäume kann man in 130 Stationen verschiedener Schwierigkeitsgrade der Kletterleidenschaft frönen – und das ganz abseits von Alpen, Felsen und Co.

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Ich muss zugeben: Was mir in den Bergen noch relativ leicht fällt, wird in den Bäumen zur echten Mutprobe. Ich leide nämlich unter einen etwas ungewöhnlichen Art der Höhenangst, die sich eigentlich nur auf Türmen oder eben Bäumen äußert und nicht in den Bergen. Seltsam, aber ist so! Und so bringt mich schon die erste Route, der sogenannte Eiger-Express ordentlich ins Schwitzen – und das nicht nur wegen der Anstrengung.

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Benannt sind die einzelnen Kletterouten nach den entsprechenden Gebirgen. Man klettert hier also wahlweise im Erzgebirge, Taunus und Co, reist nach Borneo oder erklimmt den Himalaya oder Kilimandscharo – von sehr leicht bis extrem schwer. Und mit ziemlicher Sicherheit geht jedem Normalsterblichen die Puste beziehungsweise die Armkraft aus, bevor er alle möglichen Routen gegangen ist. Umso besser: Denn so hat man gleich einen Grund noch einmal wiederzukommen.

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Ich hatte tatsächlich so viel Spaß, dass ich trotz leichtem Muskelkater gleich am folgenden Tag noch einmal hin bin und ein paar andere Strecken ausprobiert habe. Doch selbst das hat nicht gereicht, um alle 13 Routen zu absolvieren. Und so werde ich mich ganz sicher noch ein drittes Mal meiner Höhenangst stellen und mich vielleicht auch mal an die Anden und den Himalaya wagen, die mit einer Schwierigkeit von „sehr schwer“ und „extrem schwer“, die anspruchsvollsten Strecken des Parks sind.

Und da wären ja auch noch die zwei weiteren Ableger in Mayen und Hennef, die ausprobiert werden wollen…

Ich kann den Kletterwald in Sayn nur jedem ans Herz legen, der aus der Gegend kommt und auf der Suche nach einem kleinen Abenteuer am Wochenende oder nach Feierabend ist. Drei Stunden klettern (für 18 Euro) reichen aus, um das Herz ordentlich zum rasen zu bringen und den Kopf freizubekommen – Alltagsflucht at its best!

Welchen Kletterpark kannst du in deiner Region empfehlen?

PS: Kennst du schon den Mittelrhein– oder Calmont-Klettersteig? Auch hier gibt es echtes Kletterfeeling – und das im Mittelgebirge!

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6 Comments

  1. says: Jessi

    Ich war mal im Aachener Kletterwald und der hat mich echt an meine Grenzen gebracht. Zwischendrin habe ich gedacht „ich will hier runter“, habe mich dann aber doch zusammenreißen können. Am Ende haben meine Arme und Beine nur noch gezittert und ich war fix und fertig. Wahrscheinlich werde ich das nicht wiederholen.

    In Sayn gibt es übrigens auch ein tolles Schmetterlingshaus! :-)

    Liebe Grüße
    Jessi

  2. says: Sabine

    Hallo Jana,
    Das ist echt witzig, bei meinem Trip nach Rheinland-Pfalz habe ich mir genau diesen Kletterwald angeschaut! Leider hatte ich jedoch zum klettern keine Zeit :-(
    Das muss ich unbedingt mal nachholen!
    LG, Sabine

  3. says: Marija

    Toll!!! Es gelingt dir mehr oder weniger alltägliche Dinge aus der Heimat spannend und erlebnisreich darzustellen. :-)
    In den Kletterwald wollte ich auch schon immer mal, jetzt umso mehr.
    Danke für den super Beitrag.
    Viele Grüße
    Marija

    1. says: Jana

      Danke Marija für das großartige Kompliment – denn genau das ist mein Ziel! Man übersieht viel zu oft, was sich alles für Spannendes vor der eigenen Nase befindet :-)

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