Der Calmont: Klettersteig am steilsten Weinberg Europas

Stolz lehne ich mich an die starke Flanke des eisernen Gipfelkreuzes. Während ich auf die grünen Weinberghänge der Moselschleife blicke, träume ich von schroffen Alpengipfeln. Vor meinem inneren Augen breitet sich ein weites Bergpanorama aus. Ja ich habe Bergweh. Manchmal wenn die Sehnsucht zu groß wird, dann muss ich einfach irgendwo raufklettern. Diesmal war es der Calmont an der Mosel, der als einer der steilten Weinberge der Welt gilt. Und damit entdecke ich ein echtes Wanderhighlight, das weit mehr ist, als nur ein Lückenbüßer.

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Die kleine feine Wanderung beginnt im kleinen Moselörtchen Ediger Eller, in der Nähe des Bahnhofs. Denn genau dort beginnt der Einstieg in den Calmont Klettersteig. Auf schmalen Weinbergpfaden mit einigen Leitern und Seilen zwischendurch führt dieser von Eller nach Bremm.

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Die Weinreben hängen bereits voller schwerer Trauben, die einmal zu leckerem Bremmer Calmont-Wein werden. In den bis zu 70 Prozent steilen Weinbergen wird vor allem Riesling angebaut.

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Immer wieder bieten sich phantastische Blicke auf die Mosel und den unter einem liegenden Weinberg. Fast alle Picknickplätze sind an diesem Sonntag belegt. Vorwiegend mit Familien – denn für Kinder – ich kenne das selbst noch gut von mir – ist so eine Wanderung mit Kletterstücken tausendmal spannender als ein langweiliger breiter Wanderweg – mag die Aussicht auch noch so schön sein. Hier gibt es beides: Panorama für die Eltern und Kletterspaß für die Kinder – wobei, in uns allen steckt doch noch ein bisschen Kind, oder?

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Die Klettereien sind deutlich einfacherer als beim Mittelrhein Klettersteig in Boppard und selbst für Kinder ohne Sicherung gut zu meistern.

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Bremm rückt immer näher und aus der Ferne verdrängt Volksmusik den Lärm der Straße. Statt besoffener Moseltouristen möchten wir lieber die Aussicht vom Calmont erleben und verlassen daher den Calmont-Klettersteig und folgen dem Wegweiser zum „Gipfel“. Steil geht es bergauf – der Calmont macht seinem Ruf alle Ehre.

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Je höher wir kommen, desto spektakulärer wird die Aussicht auf die fast 360 Grad Moselschleife, die sich vor uns ausbreitet.

 

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Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes – das wussten wir jedoch zu der Zeit noch nicht – bietet ein Aussichtshäuschen die perfekte Kulisse für ein Picknick. Wir sind inzwischen so hoch, dass auch der Straßenlärm nicht mehr zu uns dringt.

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Beim Picknick leistet uns eine kleine Eidechse  Gesellschaft.

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Die restlichen 100 Meter zum Gipfel sind ein Klacks. Das Eiserne Kreuz, das die Spitze des bis zu 378,4 m hohen Höhenzug markiert, ist schon von weitem sichtbar. Und damit wären wir auch am Anfang der Geschichte angekommen.

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Neben dem Gipfelkreuz gibt es auch einen kleine kleine Holzhütte, in der Wein, Kaffee und Kuchen angeboten werden. Sitzen kann man dann direkt rechts und links neben dem Gipfelkreuz. Nachdem der anstrengende Teil des Weges bereits hinter uns liegt, gönnen wir uns hier noch ein Päuschen, bevor es dann auf dem Calmont-Höhenweg zurück nach Ediger-Eller geht. Eine gute Gelegenheit, den Calmont Wein einen ersten Praxistest zu unterziehen.

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Dieser ist dann weniger spektakulär. Durch dichten Mischwald führt der Weg langsam abwärts. Zwei Stunden sollte man jedoch für den Rückweg mindestens einplanen.

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Nachwandern

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und ein wenig Trittsicherheit vorzuweisen hat, für den sei der Calmont Klettersteig absolut zu empfehlen. Seine mangelnde Kletterherausforderung macht der Weg mit tollen Ausblicken und einem Gipfelkreuz wett. Das Auto kann man ganz bequem am Bahnhof in Ediger Eller parken und direkt dahinter den Einstieg in den Klettersteig nehmen. Wer den Gipfel erklimmen möchte, der muss kurz vor Bremm den Klettersteig verlassen und den Abzweig nach links Richtung „Gipfel“ wählen. Zurück geht es dann auf dem Calmont Höhenweg. Für die gesamte Tour sollte eine Gehzeit von circa vier Stunden eingeplant werden.

Was ist eure liebste Wanderung in der Heimat? Oder kann man euch mit Wandertouren jagen?

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5 Comments

  1. Pingback: Klettern in Deutschland abseits der Alpen: Der Kletterwald Sayn
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