Wenn Schweden sich zur Fika treffen…

Auch wenn oft nicht so vorbereitet eine Reise antrete, wie ich es gerne würde, über eins informiere ich mich immer im Voraus: die kulinarischen Spezialitäten. Wenn man an Essen in Schweden denkt, dann fallen einem erst einmal nur die schwedischen Möbelhausklassiker wie Hot Dogs und Köttbullar ein. Doch während meiner Recherche bin ich auf eine ganz wunderbare schwedische Tradition mit einem merkwürdigen Namen gestoßen: Fika! Fika? Was anrüchig klingt, ist in Wirklichkeit eine schwedische Tradition des Kaffeetrinkens.

Eigentlich ist die Fika dem deutschen Kaffeetrinken gar nicht so unähnlich. Mal abgesehen von dem deutlich kreativeren Namen, ist vor allem der Zeitpunkt ein wenig anders. Es gibt die sogenannte „Förmiddagsfika“, die zwischen 10 und 11 Uhr statt findet und die „normale“ Fika, die meist direkt im Anschluss an das Mittagessen also so gehen 2 und 3 Uhr statt findet. Ähnlich wie beim deutschen Kaffeetrinken steht bei der Fika vor allem der gesellschaftliche Austausch im Vordergrund. Man verabredet sich zum Kaffeetrinken und ist dabei eine Kleinigkeit, die sowohl süß als auch herzhaft sein kann. Klassisch werden häufig Zimtschnecken serviert.

Wenn ihr also irgendwann mal abends in einer Bar von einem gutaussehenden Schweden mit den Worten „Fika?“ angesprochen werdet, dann ist das keine anrüchige Anmache, sondern nur eine nette Einladung zum Kaffeetrinken.

Fika in Stockholm

Der perfekte Ort für eine Fika in Stockholm ist für mich der etwas alternativere Stadtteil Södermalm in dem es vor kleinen Cafés und Second Hand Shops nur so wimmelt. Wer es spezieller mag, genießt im Hermans, einem vegetarischen Restaurant, leckere teilweise „rohe“ Kuchen und sensationell guten Chai Tee.

Welche kulinarischen Gepflogenheiten in anderen Ländern mögt ihr besonders? Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr an schwedisches Essen denkt?

More from Jana
Der goldene Kreis – Island im Schnelldurchlauf
Mein Herz klopft immer schneller, je weiter ich in die unglaubliche Landschaft...
Read More
Join the Conversation

12 Comments

  1. says: Constanze

    Fiiiika! In einem schönen Singsang ausgesprochen :) Das Allerallererste, was man lernt, wenn man nach Schweden kommt. Haben wir fast täglich praktiziert… Mir wurde mal gesagt, dass zu einer richtigen Fika 7 Sorte Kekse gehören. Aber ich habe auch welche mit Brot und Käse erlebt. Eine sehr schöne Sache, finde ich! Die Schweden sind auch ein recht gemütliches Volk, das sich gerne die Zeit für eine Fika nimmt – wenn sie denn nicht gerade ihren unzähligen Outdooraktivitäten nachgehen.
    Etwas typisch Schwedisches und sehr gewöhnungsbedürftiges ist Surströmming – vergorener Hering. Ich würde sagen, man hat nichts verpasst, wenn man das nicht probiert, es stinkt bestialisch!! ;) Aber ist auch eher eine nordschwedische Sache, glaube ich…

    1. says: Jana

      Hallo Constanze, Surströmming klingt in der Tat gewöhnungsbedürftig, da ist mir die Fika glaube ich lieber :-D Liebe Grüße, Jana

  2. says: Regina

    Was für eine schöne Tradition. Bei Schweden denke ich immer an leckere Zimtschnecken , etwas lauwarm und stark duftend:-)
    Inga Lindström Romantik.

    Was ich auch schön finde ist:in Paris Café au Lait und Macarons

    Liebe Gruesse
    Regina von travelschick.de

    1. says: Jana

      Hey Regina, ja die Zimtschnecken sind ein Gedicht. Die von Ikea sind übrigens garnicht so schlecht :-D
      Liebe Grüße, Jana

  3. says: Jessi

    Also, in Spanien musste ich mich erst mal ans späte Abendessen gewöhnen… Sehr toll finde ich dort die Tapasbars mit Selbstbedienung und rustikalen Räumen mit Stehtischen. So gemütlich und lecker!

    Das schwedische Essen werde ich hoffentlich dieses Jahr auch noch kennen lernen.

    Liebe Grüße
    Jessi

  4. says: Katharina

    Hach, Fika ist so wunderbar! Ich glaube, wenn man außer „Hej, ska vi fika?“ kein Schwedisch weißt, kommt man trotzdem gut klar. Ich liebe solche gemütlichen, sozialen Traditionen. :) Und Södermalm ist sowieso klasse. Bei schönem Wetter am besten einen Kaffee (und natürlich Zimtschnecken!) irgendwo mitnehmen und dann zur lichtdurchfluteten Katarina Kirche laufen und auf dem wunderschönen, ruhigen Kirchfriedhof auf einer Bank die Sonne genießen (klingt komisch, ist aber klasse), den Vätern mit den Kinderwagen hinterherschauen und ein Stück weiter (an der Kindertagesstätte) den Blick auf Stockholm – Altstadt usw. – genießen. So viel Fernweh – alles nur wegen Fika. <3 Schöner Blog, im übrigen! Bin zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal hier. :)

    1. says: Jana

      Hey hey Katharina! Vielen Dank für das liebe Kompiment :-) Freue mich wenn du öfter mal vorbeischaust! Deine Tipps für Södermalm hätte ich gut gebrauchen können. Naja Stockholm sieht mich sicher nicht zum letzten Mal :-) Liebe Grüße, Jana

  5. says: Claudi

    Hi Jana! ich finde deinen Schreibstil sehr interessant! Hoffe du bleibst der blogger Welt lange erhalten! War noch nie in Stockholm, aber sicherlich ist diese Stadt eine Reise wert! stellst du vielleicht noch ein paar mehr Reisetipps was Stockholm angeht?

    schöne grüße aus dem sonnigen Südtirol!

    1. says: Jana

      Danke Claudi! :-) Nein vorerst gibt es keine weiteren Artikel zu Stockholm, dazu war meine Zeit dort einfach zu knapp ;-) Liebe Grüße, Jana

  6. says: Rike

    Hej Jana!
    Mir kommen neben Fika und Surströmming vor allem Beeren in den Sinn, wenn ich an schwedisches Essen denke (denn ich liebe das Beerensammeln und -kochen so!). Aber Fika ist wirklich das urschwedischste, wenn´s um Ernährung geht – ein gepflegtes Innehalten, ein unübersetzbares Nationalheiligtum irgendwie…
    Herrlich :-)
    Liebe Grüße,
    Rike

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert