Mitten im Dschungel: Der Tempel Pura Luhur Batukau

Der Gunung Batukau ist mit 2276 Metern Höhe der zweithöchste Berg auf Bali. An seinen Hängen liegt der Tempel Pura Luhur Batukau, einer der heiligsten und wohl am meisten unterschätzten Tempel der Insel. Vom Schmetterlingspark in Wanasari aus ist die Tempelanlage in etwa einer halben Stunde erreicht. Die Straßen sind schmal und holperig, die Dörfer, die hier liegen, sehen nur selten Touristen. Der Staatstempel des einst unabhängigen Königreichs Trabanan liegt mitten im Wald – drumherum ist es kühl und neblig; Touristenhorden sucht man hier vergeblich.

10.000 indonesische Rupien (umgerechnet etwa 70-80 Cent) kostet der Eintritt auf das Tempelgelände – verglichen mit den touristischen Tempeln Ulu Watu oder Tanah Lot, die auch schon mal 70.000 Rupien kosten, ist der Batukau ein echtes Schnäppchen und eine Perle noch dazu.

Es regnet. Das ist im zentralen Bergland Balis und besonders an den Hängen des Gunung Batukau keine Seltenheit. Gut, Regen ist vielleicht ein wenig übertrieben – es nieselt vielmehr und ist kühl und neblig. Aber irgendwie ist es gerade das, was dem Tempel eine besondere Atmosphäre und Spiritualität verleiht.

Bevor wir den Tempel betreten dürfen, binden uns die Priester jedem einen Sarong um. Das ist übrigens überall auf Bali so. Ohne die richtige Kleidung, darf der heilige Ort nicht betreten werden. Dann gehen wir auf Erkundungstour.

Der eigentliche Tempel ist in zwei Höfe gegliedert, die sich durch die Hanglage auf unterschiedlichen Niveaus befinden. Den ersten Hof betritt man durch das obligate Candi Bentar (gespaltenes Tor). Im Hof selbst befinden sich neben zwei langgestreckten Pavillons noch zwei weitere, mehrere Schreine und ein auffälliger Reisspeicher. Im zweiten Hof, den man durch ein weiteres Candi Bentar betritt, befinden sich neben mehreren Pavillions, auch Bale genannt auch die mehrstufigen Schreine (Merus) zu Verehrung der Götter. So ist etwa die Pagode mit sieben Dächern für Maha Dewa geweiht, dem Schutzgott des Berges. Die Hauptpagode im Innenhof besitzt kleine Türchen, hinter denen sich zeremonielle Gegenstände verbergen.









Begibt man sich noch weiter nördlich, dann gelangt man über eine lange Stufenanlage mitten durch den Wald zu einer kleinen Lichtung mit weiteren steinernen Thronen.










Wendet man sich vom Haupttempel aus nach Osten gelangt man zum Quellheiligtum mit seinen Plätzen für die rituelle Reinigung. Von hier aus wird der südlich gelegene See gespeist, in dessen Mitte eine kleine Insel liegt, auf welcher zwei weitere Schreine Platz finden. In der balinesischen Mythologie haben neben den Bergen auch Seen eine wichtige spirituelle Bedeutung. So finden die nahe gelegenen Bergseen Bratan, Buyan und Tambelingan hier ihre Verehrung.

Die gesamte Tempelanlage ist in einer Nord–Süd-Achse ausgerichtet. Entsprechend der balinesischen Tradition befindet sich der höherrangige, hintere Bereich des Tempels im Norden in Richtung des Berges. Da sich der Tempel im dichten Dschungel befindet übernimmt hier ein bewachsener Wall sowie der natürliche Bewuchs die Funktion von einer Ummauerung. Überhaupt ist die Anlage sehr offen gestaltet und verzichtet größtenteils auf die Abtrennung der einzelnen Bereiche mit Hilfe von Mauern und Toren.

Fazit: Der Pura Luhur Batukau ist dank seiner ruhigen Lage einer meiner Lieblingstempel auf Bali überhaupt. Anders als bei den Tempelklassikern kann man – auch dank fehlender Touristenmassen – die Spiritualität und Atmosphäre des Ortes förmlich spüren. Ein wirklich magischer Besuch.

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6 Comments

  1. says: Chucky

    Sieht wirklich geheimnisvoll aus! Einfach toll! Massentourismus kann einem wirklich auf die Nerven gehen! Da ist sowas eine richtige Erholung :)
    LG Chucky

  2. says: Nova

    Gerade das macht es doch aus…ab von der Touristenmasse wo man noch sehr viel sehen kann. Einfach nur toll!! Danke abermals fuer den interessanten Post der Lust auf eine Reise nach Bali macht.

    Liebe Gruesse

  3. says: Jessi

    Sieht richtig idyllisch aus! Gefällt mir! Ich bräuchte zurzeit auch so einen Ort, um mal zur Ruhe zu kommen…

    Bussi

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