Wanderung auf den Bärenkopp: Gipfelglück im Westerwald

Mit Gipfeln sind wir in unseren Mittelgebirgen ja spärlich beseht. Jedenfalls so richtigen – also mit Gipfelkreuz und allem Pipapo. Umso erfreulicher ist es, wenn man eine Tour entdeckt, die gleich zwei spektakuläre Exemplare verbindet und noch dazu durch eine Landschaft führt die Schwarzwald oder Allgäu locker Konkurrenz machen könnte. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Wäller Tour Bärenkopp sofort zu meinem absoluten Liebling im Westerwald avanciert, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Wällertour Bärenkopp

Start und Ausgangspunkt der Tour ist der schöne Ort Waldbreitbach im Wiedtal, den die meisten vor allem wegen dem dort ansässigen Krippenweg kennen, der besonders zur Weihnachtszeit einen Besuch wert sein muss (schon vorgemerkt!). Mitten im Ort gibt es gleich mehrere kostenlose Parkplätze auf denen man sein Auto abstellen kann. Vom Parkplatz aus hält man sich in Richtung Wied, und erreicht über einen kurzen Zuweg das internationale Krippen- und Bibelmuseum am westlichen Ortsrand.

Bärenkopp Wiedtal

Dann geht es auch schon hinein in den schattigen Wald, wo ich auf schmalen Pfaden am Hang entlang wandere. Zur jetzigen Jahreszeit versperrt die dichte Belaubung größtenteils die Sicht auf die Dächer des Ortes, allerdings spenden selbige bei hohen Temperaturen wohltuenden Schatten. Hinter dem Campingplatz überquert der Weg die Wied, die mit seinem natürlichen Flussverlauf zu meinen Lieblingsflüssen im Rheinland gehört.

Bärenkopp Wiedtal

Hat man Wied und Landstraße überquert, schlängelt sich der Weg im Zick Zack bergauf. Hier auf keinen Fall den Abzweig nach rechts zum „Weißen Kreuz“ verpassen, denn sonst entgeht einem ein exponierter, felsiger, wenn auch nicht sonderlich hoher Gipfel mit herrlichem Blick ins Wiedtal. Das schönste Foto vom kleinen Gipfel kann man übrigens mit ein wenig klettern oberhalb des Kreuzes schießen. Hierzu einfach dem kleinen Trampelpfad folgen und loskrackseln.

Bärenkopp Wiedtal Bärenkopp Wiedtal Bärenkopp Wiedtal

Nach kurzer Rast geht es auf dem gleichen Weg zurück, bis man den Hauptweg wieder erreicht. Dieser führt zunächst hinab zur tiefen Mulde des Hochscheider Baches um danach stetig und relativ steil anzusteigen bis ich das Highlight der heutigen Tour, den Bärenkopp samt Gipfelkreuz und Rastbank erreiche. Wenn man Glück hat und ein begehrtes Plätzchen auf der Bank ergattert, bietet sich hier die perfekte Gelegenheit für eine Mittagsrast.

Bärenkopp Wiedtal Bärenkopp Wiedtal

Ist es dagegen eher kühl, würde ich – so wie ich – die Pause auf später verschieben und dem Weg weiter zum Ortsrand von Verscheid folgen, an dem man aus dem dichten Wald austritt und im folgenden weiter über aussichtsreiche Hochflächen zwischen Wied- und Fockenbachtal wandert. Selbst die in Teilen parallel verlaufende, jedoch wenig befahrene Landstraße (die ich als Rennradfahrerin allerdings sehr zu schätzen weiß) kann die Freude über die weiten Blicke nach Westen, Süden und Osten nicht trüben.

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Dann lässt man die Straße aber auch schon wieder links liegen und taucht immer tiefer in die Wiesenlandschaft am Rande von Glockscheid ein, die größtenteils langdwirtschaftlich genutzt werden. Und so genieße ich die ländliche Idylle während ich wechselseitig an Pferdekoppeln, Traktoren und Kuhweiden vorbeikomme.

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Schließlich tauchen plötzlich die neogotischen Türme des Klosters St. Marienhaus vor mir auf, das im Jahr 1886 vom Orden der Franziskanerinnen erbaut wurde. Man kann das Kloster auch besuchen, aber ich genieße statt dessen lieber den Blick von Außen und meine Mittagsrast in der wärmenden Nachmittagssonne.

Bärenkopp Wiedtal Bärenkopp Wiedtal

Hat man das Kloster erreicht, kurvt ein Pfad steil hinunter zurück nach Waldbreitbach. Hier besteht die Möglichkeit, die Tour ein wenig abzukürzen und direkt zurück zum Auto zu gehen oder dem Weg weiter zu folgen, der nun erneut die Wied erneut überquert und auf dem Westerwald-Steig entlang des waldigen Hanges bis zum Ausgangspunkt führt.

Bärenkopp Wiedtal Bärenkopp Wiedtal

Wällertour Bärenkopp: Meine Wandertipps

Warum die Tour als „schwer“ eingestuft wird, ist mir bei einer Gesamtlänge gut 12 Kilometern (mit Schleife zum Weißen Kreuz) und Höhenmetern von gerade mal 350 Metern nicht wirklich erklärlich. Auch technisch ist die schöne Wanderung über viele Pfade und naturnahe Wege einfach und auch für den Anfänger problemlos machbar. Das würde ich zumindest mal behaupten. Alles in allem eine wirklich empfehlenswerte Wanderung mit Gipfelglück, die zur Zeit mein absoluter Favorit im Wiedtal ist!

Der Weg, für den man rund dreieinhalb Stunden einplanen sollte, zählt zu den neusten Wäller-Touren und wurde erst im Mai diesen Jahres eingeweiht. Er besteht größtenteils aus Teilen von Westerwald-Steig, Klosterweg und Wiedweg.

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Ich kann es kaum erwarten mit der Wäller Tour Iserbachschleife die nächste Tour zu gehen – die hat dann mit ihren 21 Kilometern Länge und knapp 800 Höhenmeter die Kategorisierung als schwer auch verdient…

Kennt ihr noch empfehlenswerte Touren im Westerwald? Dann schreibt es mir doch in die Kommentare!

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