Plötzlich Prinzessin: Das Royal Mansour in Marrakesch

Es gibt manche Erlebnisse, die glaubt einem keiner, wenn man sie erzählt. Weil sie einfach total abgefahren sind. So abgefahren, dass man sich schon während dessen permanent die Augen reiben muss, um zu glauben, dass das Alles wirklich passiert. Wie mein Besuch beim König von Marokko. Also nicht direkt bei ihm aber in seinem Hotel, dem Royal Mansour, das alles in den Schatten stellt, was ich an Luxus je erleben durfte. Ich weiß jetzt, wie sich Anne Hathaway gefühlt haben muss, als sie plötzlich Prinzessin wurde. Nämlich genau so!

Wenn Prinzessinnen reisen

Wir betreten kaum das Flughafengebäude von Marrakesch, da werden wir auch schon von einer Eskorte abgefangen und weg vom Menschenstrom in eine Lounge geführt. Während wir unseren ersten marokkanischen Minztee kosten, sind unsere Pässe längst auf dem Weg zum Einreiseprozedere. Wir sehen sie erst wieder, als sie uns schon mit Stempel versehen in die Hand gedrückt werden. Natürlich dürfen wir unsere Rücksäcke nicht selbst tragen, sie werden von dem Mitarbeiter getragen, der uns auf direktem Wege aus dem Flughafen manövriert und in die Hände unseres Chauffeurs übergibt, der uns mit weißen Handschuhen die Türen der schwarzen Limousine öffnet.

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Die schönste Hotellobby der Welt

Der Wagen stoppt vor einem riesigen Eingangstor. Durch dieses treten wir in eine Welt aus 1.000 und einer Nacht. Wir passieren einen Innenhof und finden uns in der Hotellobby wieder. In der Mitte der „Lobby“ sprudelt ein riesiger Springbrunnen leise vor sich hin und spielt zusammen mit der klassischen Musik leise sein Lied. Abends tauchen zahlreiche Lichtinstallationen den ganzen Raum in ein warmes, gedämpftes Licht. Und ich bin mir sicher: dies muss die schönste Hotellobby der Welt sein.

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Wo Prinzessinnen wohnen

Wir folgen unseren Rucksäcken in unser Hotelzimmer. Wobei „Zimmer“ in diesem Falle eine maßlose Untertreibung ist. Denn unser „Zimmer“ entpuppt sich als dreistöckiges Riad (eine marokkanisches Haus) mit 175 Quadratmetern und eigenem Pool auf der Dachterrasse. Etwas verloren stehen wir im Wohnzimmer unseres neuen Zuhauses, während das Servicepersonal unseren Begrüßungscampagner öffnet. Ja, auf den ganzen Schock brauche ich wirklich erst einmal einen Drink. Doch entspannen kann ich mich erst, als das ganze Personal unser Riad durch ihre Geheimgänge (ja, das ganze Hotel verfügt über ein Netz geheimer Personalgänge um die Gäste möglichst wenig zu stören) wieder verlassen hat und wir zum ersten Mal so richtig durchatmen können. Das Glas Champagner entspannt mich merklich und ich lasse den Blick in den Raum schweifen. Auf dem Schreibtisch wartet Briefpapier mit meinem Namen drauf auf seinen Einsatz. Die 300 Euro teure Rotweinflasche in der Bar wird wohl unberührt bleiben. Ich fühle mich ein bisschen wie in einem Film. Als ob ich die Situation nur als unbeteiligter Beobachter wahrnehme. Doch tatsächlich stecke ich mitten drin!

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Jedes Riad ist einzigartig handverziert und individuell eingerichtet. Prunkvoll, detailverliebt aber nie kitschig. In der zweiten Etage finden wir das Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank und einem Badezimmer, das größer ist als alle Hotelzimmer, die wir auf der Reise noch haben werden.

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Schließlich landen wir mit der Flasche Champagner auf der Dachterrasse, von der man einen wundervollen Blick über den fantastischen Garten und bei guter Sicht bis zum Atlasgebirge genießt.

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Die private Medina

Noch mehr Prunk und Liebe zum Detail entdecken wir bei einem Rundgang über das großzügige Gelände. Das Royal Mansour ist wie eine Art Medina gestaltet. Durch schmale Gänge und Innenhöfe gelangt man von A nach B, und wie auch in der Echten Medina, kann man sich gut verlaufen. Überall sieht man den Wind in den Palmen wehen, riecht herrliche Blumen duften und hört das plätschern von Springbrunnen, die an jeder Ecke aufgestellt sind.

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Noch mehr 1.000 und eine Nacht

Jeder Innenraum den wir besuchen – auch der Kindergarten – ist schöner als der andere und den berühmten Palästen Marrakeschs nachempfunden. Als wir später den Bahia Palast besuchen, kann ich die Schönheit dort gar nicht wirklich wertschätzen, weil ich immer denken muss: „sieht ja genauso aus wie in unserem Hotel“.

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Das Royal Mansour holt seinen Gästen die Sterne vom Himmel – und das sogar fast wortwörtlich. Denn in der hauseigenen Bibliothek wird auf Wunsch die Decke geöffnet um mit dem Teleskop die Sterne zu beobachten. Uff.

Wie Prinzessinnen entspannen

Ein weiteres Designhighlight ist der Spa, der über einen Zugang zur Medina verfügt, so dass sich auch Nicht-Hotelgäste mal wie Adlige fühlen können. Der riesige Innenraum ist über und über mit weiß-gemusterten Wänden unterteilt. So in etwa stelle ich mir den Himmel vor. Im Wintergarten des Gebäudes befindet sich ein riesiges Schwimmbad mit Blick auf den schönen, grünen Garten.

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Am liebsten hätten wir in den zwei Tagen das Hotel gar nicht verlassen: Eine Runde schwimmen im Pool, durch den Garten streifen, auf der Sonnenterrasse liegen, dem Plätschern des Springbrunnens in der Lobby zuhören und wieder von vorne. Aber dafür sind wir ja nicht in Marrakesch. Als wir zu unserem ersten Stadtbummel aufbrechen sind wir tiefenentspannt – und das ist auch gut so. Denn der Trubel der Stadt saugt einem schnell die Energie aus dem Körper – und dann wird es wieder Zeit für ein Päuschen auf unserer Dachterrasse.

Wie Prinzessinnen frühstücken

Ja, ein Tag im Royal Mansour ist wirklich eine „Once in a lifetime“-Erfahrung. Auch das Frühstück zählt in diese Kategorie. Drei Kellner kümmern sich gleichzeitig um unser Wohl und schaufeln so viel Essen an unseren Tisch, dass davon auch eine Großfamilie satt geworden wäre. Mein Highlight: Süße Brötchen mit Amlou, einem Aufstrich aus karamelisierten Mandeln und Arganöl.

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Wer lieber ungestört frühstücken möchte, kann sich das Ganze auch ins „heimische“ Wohnzimmer oder gleich ins Bett bringen lassen. Einmal das Frühstück beim Zimmerservice ordern? Check! Besonders praktisch, wenn man das Hotel schon sehr früh verlassen muss – so wie wir an unserem Abreisetag.

Das Fazit

Ich finde, jeder sollte sich einmal wie eine Prinzessin fühlen – zumindest, wenn er sich es leisten kann. Denn so eine Nacht im Royal Mansour ist erwartungsgemäß nicht ganz billig. Ab 800 Euro muss man für eine Nacht in dem 6-Sterne-Paradies hinlegen – ein Preis für den man Anderenorts eine ganze Reise bekommt. Dafür kann man ungestört dem unendlichen Luxus frönen. Leider ist es mir nie wirklich gelungen, die wahre Pracht auch fotografisch festzuhalten – denn ich echt sieht das ganze noch viel, viel, viel schöner aus. Ehrlich! Ob ich wohl meinen Freund überzeugen kann, dort unsere Hochzeitsreise zu verbringen? :-D

Was war der größte Luxus, den ihr euch auf Reisen mal gegönnt habt?

Vielen Dank an das Royal Mansour für die Einladung, mich zwei Nächte wie eine Prinzessin zu fühlen – für mich auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis, wovon ich noch meinen Kindern erzählen werde.

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