Die schönsten Strände in Costa Rica & die Frage: Karibik oder Pazifik?!

Costa Rica

Wenn man sich mit den schönsten Stränden in Costa Rica beschäftigt, stellt man sich zwangsläufig die Frage: Karibik oder Pazifik-Küste? Denn Costa Rica – das übrigens übersetzt ganz treffend „reiche Küste“ bedeutet – hat gleich beides zu bieten. Gerade einmal 150 Kilometer trennen die beiden Weltmeere an der engsten Stelle des Landes. Trotzdem solltet ihr diese Distanz nicht unterschätzen. Die Straßen in Costa Rica sind entweder schlecht oder voll. Zumindest habe ich selbst das so erlebt. Und so stellt man – beziehungsweise ich – sich bei der Reiseplanung schnell die Frage: soll es an die Karibik-Küste oder lieber an die Pazifik-Küste gehen. Oder doch beides?

Costa Rica: Karibik oder Pazifik

Meine Antwort: Habt ihr die Zeit, dann plant ruhig jeweils an beiden Küsten einen Zwischenstopp ein. Ich weiß, ich weiß, ihr hättet euch sicherlich eine konkretere Antwort auf die Frage gewünscht, aber leider gilt auch hier, wie so oft auf Reisen: beides hat seinen Reiz, seine Vorteile und auch Nachteile.

Vor meiner Reise hatte ich über die 250 Kilometer lange Karibik-Küste immer gelesen sie sei „urig, niedlich und beschaulich“. Und vom Flair ein wenig so wie Jamaika mit bunten Hütten, Reggae-Musik und Palmen-gesäumten Stränden. Die Pazifik-Küste dagegen sei sehr amerikanisiert und gesäumt von All-Inclusive-Hotels. Fest steht: das mag sie vielleicht an einigen Stellen sein, aber gerade auf der Nicoya-Halbinsel ist sie geprägt von Weite, Einsamkeit und entspanntem Surfer-Flair.

Costa Rica

Und so hatte ich mir von der Karibik-Küste sehr viel erwartet und war irgendwie ein wenig enttäuscht, dass mich die Atmosphäre mich vielerorts eher an einen überlaufenen Badeort mit schlechten Restaurants und wenig Charme erinnert hat. Wohl bemerkt an manchen Orten. Die  Pazifikküste rund um Santa Teresa hat mich dagegen sofort verzaubert mit ihren breiten, weitläufigen Sandstränden, auf denen man weit und breit oft keine Menschenseele trifft, den stylischen Cafés und dem ursprünglichen Schotterstraßenflair, den ich alleine vor meiner Reise eher der Karibik-Küste zugeordnet hätte. Dafür ist das Baden wegen der vielen Wellen und Strömungen an der Pazifikküste vielerorts nicht ungefährlich beziehungsweise unmöglich.

Costa Rica

Ihr seht eine eindeutige Antwort auf die Frage zu finden, ist gar nicht so leicht. Fest steht aber, dass ich bei einem zweiten Besuch von Costa Rica auf jeden Fall die Pazifik-Seite vorziehen würde. Hauptsächlich, weil mir der Vibe und die Weitläufigkeit dort einfach besser gefallen hat. Und natürlich die Sonnenuntergänge, die an der Westseite des Landes einfach magisch sind!

Die Karibik-Küste von Costa Rica

Die Karibik-Küste von Costa Rica ist von drei Hauptorten geprägt: Puerto Limón, Cahuita und Puerto Viejo. Ich habe alle drei Orte besucht. Puerto Limòn wird vor allem von seinem großen Hafen dominiert. Hier werden nicht nur Bananen in alle Welt verschifft, sondern hier legen auch die großen Kreuzfahrtschiffe an, die in Costa Rica vor Anker gehen. Es gibt also nicht wirklich viel zu sehen. Ich selbst habe dort lediglich einen Zwischenstopp eingelegt um meine lokale SIM-Karte aufzuladen.

Cahuita und Puerto Viejo sind beides entspanntere Badeorte südlich von Puerto Limón. Während eine Zeit lang Cahuita als Partyort und Puerto Viejo als ruhigeres Pendant propagiert wurde, ist es heute eher andersherum. Ich finde beide Orte ziemlich touristisch und wirklich gute Restaurants muss man suchen (und/oder teuer bezahlen). Sobald ihr aber die beiden Städte hinter euch lasst findet ihr palmengesäumte Traumstrände mit glasklarem türkiesfarbenem Wasser.

Puerto Viejo

Während der Stadtstrand von Puerto Viejo von schwarzem Sand bedeckt ist, warten die schönsten Strände vor allem südlich des Ortskerns an der Punta Uva und der Punta Manzanillo. Entlang der asphaltierten Straße gib es auch einige gute „Hipster-Cafés“ wie das GypSea Café an der Playa Chiquita, die alleine schon wegen ihrer entspannten Atmosphäre einen Besuch wert sind. Ihr könnt die Strände entweder mit dem Mietwagen oder dem Fahrrad erreichen, allerdings müsst ihr damit auf der gleichen Hauptstraße fahren, wie die (teilweise rasanten) Autofahrer, was mir persönlich den Spaß daran verderben würde. Deshalb haben wir uns für den Mietwagen entschieden.

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Mein Hotel-Tipp: Schon die außergewöhnlich guten Bewertungen des Sueño Grande B&B sprachen für sich und auch für mich war das kleine B&B eins meiner Highlights in Puerto Viejo. Das entspannte Strandhüttenflair, die Gastfreundlichkeit und die pefekte Lage, die ruhig und zugleich zentral ist, machen die Unterkunft für mich zum idealen Ausgangspunkt. Besonders toll ist das morgendliche Frühstück, dass jeden Tag aus anderen frisch-zubereiteten Zutaten bestand. Dazu gabs leckeren Café und einen frisch-gepressten Saft oder Smoothie. Auch der wunderschön angelegte Pool war ein absolutes Highlight und unserer Ruheoase im Trubel des Ortes.

Costa Rica Costa Rica Traumpfad Waldschluchtenweg

Cahuita

Der Ort Cahuita lebt vor allem von seinem vorgelagerten Cahuita Nationalpark, der für mich ganz ohne Zweifel zu den schönsten Orten an der Karibik-Küste zählt. Der Park kostet keinen Eintritt, ihr könnt aber am Verwaltungshäuschen eine kleine Spende da lassen. Ein schmaler Wanderpfad führt einmal quer durch den Nationalpark über die Punta Cahuita und die Punta Vargas zum alternativen Nationalparkein- beziehungsweise -ausgang in Puerto Vagas. Von hier aus könnt ihr dann mit dem Bus zurück nach Cahuita fahren.

Costa Rica

Auf dem rund acht Kilometer langem Wanderweg könnt ihr nicht nur Kapuzineräffchen, Waschbären und Hörnchen beobachten. Im Nationalpark liegen auch die meiner Meinung nach schönsten und weißesten und vor allem unberührtesten Strände der Gegend. Da die meisten Besucher nur die ersten paar Hundert Meter des Weges zurücklegen wird es während der Wanderung immer einsamer und schöner. Während die erste Hälfte des Weges entlang der Küstenlinie verläuft, geht es auf der zweiten Hälfte über Holzbohlenwege durch den dichten Dschungel. Dabei werdet ihr vom Gebrüll der Brüllaffen begleitet, die ihr mit viel Glück auch zu Gesicht bekommt.

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Mein Tipp: Nehmt euch für die Wanderung unbedingt genug Essen und Trinken mit, da es unterwegs keine Möglichkeit gibt, etwas zu kaufen. Erst am Parkausgang in Puerto Vagas könnt ihr euch die Wartezeiten auf den Bus mit einem kalten Getränk an der Bar des Le Colibri Rouge Hotel vertreiben. Fragt den Besitzer einfach nach dem nächsten Bus damit ihr wisst, wie viel Zeit ihr noch habt!

Generell fand ich die Auswahl an Restaurants (mit vegetarischen Optionen) in Cahuita noch schlechter als in Puerto Viejo. Eine solide aber ziemlich teure Pizza mit Meerblick bekommt ihr in der Pizzaria Cahuita.

Mein Hotel Tipp: Etwas außerhalb, aber direkt am Meer liegen die Bungalows des Hotel La Diosa. Diese sind sauber und zweckmäßig, aber können meiner Meinung nach nicht mit dem Sueño Grande B&B in Puerto Viejo mithalten. Allerdings sind sie auch deutlich günstiger. Ich würde euch empfehlen Cahuita im Rahmen eines Tagesausflugs von Puerto Viejo aus (rund 30 Kilometer) zu besuchen. Wer aber die Abgeschiedenheit und Ruhe bevorzugt und einen Stopp in Cahuita einlegen möchte, kann sich das Hotel La Diosa ja mal näher ansehen.

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Tortuguero & Barra de Pacuare

Bei meiner Reise weggelassen habe ich den Besuch der Nordkaribikküste von Costa Rica, an der sich der bekannte Tortuguero Nationalpark sowie die Barrra del Pacuare befindet. Das Highlight dieser Region ist das hohe Aufkommen von Schildkröten, die von Juli bis Oktober zu Eiablage an Land kommen. Da wir außerhalb dieser Zeit, nämlich im November, in Costa Rica waren, haben wir uns gegen einen Besuch entschieden.

Wenn ihr hier mehr erfahren möchtet, kann ich euch die Tipps meiner lieben Freundin Julia nur ans Herz legen!

Die Pazifik-Küste von Costa Rica

Die Pazifik-Küste von Costa Rica ist über 1.000 Meter lang. Schon alleine diese Größe macht deutlich, wie weitläufig dieser Küstenteil des Landes ist und wie wenig man „DIE Pazifik-Küste“ von Costa Rica über einen Kamm scheren kann. Ich selbst habe ausschließlich die Nicoya-Halbinsel rund um Santa Teresa besucht und kann daher nur für diesen Abschnitt sprechen.

Santa Teresa

Santa Teresa und seine angrenzenden Strände – die Playa Carmen, die Playa Santa Teresa sowie die Playa Hermosa – sind vor allem eins: ein Mekka für Surfer. Und ein entsprechendes Flair strahlen sie aus. Denn neben kilometerlangen, breiten und unberührten Sandstränden gibt es in Santa Teresa ein breites Angebot an coolen Cafés, Restaurants und Yoga-Studios, die sich alle entlang der unbefestigten Schotterstraße befinden, die von Santa Teresa nach Mal Pais führt.

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Auch wenn mich diese Schotterstraße mit ihren tiefen Schlaglöchern quasi jeden Tag fast zur Verzweiflung gebracht hat, konnte sie meine Begeisterung für Santa Teresa nicht trüben. Mein Lieblingscafé The Bakery mit dem besten Avocado-Toast Costa Ricas lag nämlich zweieinhalb Kilometer von unserem Hotel entfernt. Für diese Strecke haben wir mit dem Auto fast genauso lange gebraucht wie zu Fuß! Trotzdem hat es sich jedes Mal wieder gelohnt.

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Ebenfalls empfehlenswert aber teurer: das Earth Café. Wer sich (vegetarisches) Sushi schmecken lassen möchte, darf das Katana Asian Cuisine nicht verpassen. Und gute (Veggie-)Burger gibt es im Burger Rancho. Der ideale Spot für einen Sundowner oder allgemein eine Sonnenliege direkt am Strand ist das Banana Beach. Einfach ein Getränk bestellen und unter den Palmen gemütlich machen!

Costa Rica
Frühstück in The Bakery

Mein Hotel Tipp: In einem wunderschönen Innenhof unter Palmen gelegen befinden sich die Villas der Griss Lodge & Villas. Wir hatten die obere Etage einer Holzvilla mit einer großen Terrasse mit Hängematten ganz für uns alleine. Die Villen sind mit einer Küche, zwei Badezimmern und vier Schlafmöglichkeiten ausgestattet. Im Innenhof gibt es eine kleine Bar sowie eine schöne Poolanlage. Frühstück wird nicht serviert, allerdings gibt es so viele schöne Cafés in Santa Teresa (s.o.), dass es viel zu schade wäre, jeden Morgen im Hotel zu frühstücken.

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Noch ein Geheimtipp: Die einsamsten Strände der Gegend findet ihr übrigens südlich von Santa Teresa mit der Playa Mar Azul sowie der Playa Malpais, an die sich höchstens mal ein paar Einheimische verirren.

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Weitere schöne Strände in Costa Rica

Folgende Tipps habe ich von anderen Reisenden & Einheimischen bekommen und mir für meinen nächsten Besuch gemerkt:

  • im Nationalpark Manuel Antonio
  • in der Bucht von Samara
  • Playa Uvita
  • Playa Naranjo in der Provinz Guanacaste

Costa Rica

Ward ihr schon in Costa Rica und welche Küste hat euch besser gefallen? Und habt ihr vielleicht einen Lieblingsstrand, den ich hier vergessen habe? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar, ich nehme ihn in meine Bucket-List mit auf!

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8 Comments

  1. says: Ines

    Ganz, ganz toller Beitrag – und absolut hilfreich im Hinblick auf die Planungen für unsere Tour nach Costa Rica im Dezember. Machst du nochmal einen Beitrag mit einem kompletten Überblick über eure Tour? Oder hast du das schon und ich hab’s verpasst?? 1000 Dank :-)

      1. says: Petra

        Ich bin immer wieder hin und weg von deiner Fotografie. Die Bildausschnitte sind oft etwas enger oder angeschnitten gewählt, die Perspektiven sind so als wäre man dabei. Ganz toll!

  2. says: pralinchen17

    Sucht man schönste Strände, ist man in Costa Rica auf jeden Fall richtig. Da sieht ein Strand besser aus als der nächste!

  3. says: Bothe

    Guten Tag,
    habe mit Interesse deine Berichte über Costa Rica gelesen. Diese sind für uns sehr interessant da wir dieses Land im kommenden Januar (sofern es die Pandemie zulässt) besuchen.
    Wir: beide Rentner, möchten ca. 1-2 Monate dort verbringen. Sind jedoch das erste mal in der Karibik. Wir waren bisher immer in Asien unterwegs. Wir würden uns freuen wenn sie uns noch ein paar Tipps in Bezug auf Übernachtungen, Preise (Langzeitmiete) Sandstrände und Lokalitäten usw. mitteilen könnten.
    Herzlichen Dank im voraus.
    Liebe Grüße D.Bothe
    Bleiben Sie gesund.

  4. says: Melissa

    Ein interessantes Fazit. Tatsächlich ist das doch genau das, was du auch vorher über die beiden Gegenden gehört hast (amerikanischer vs. ursprünglich) nur dass dich das wohl mehr anspricht, viele Hipster Restaurants mit Superfoods und Yoga Spots zu finden anstelle von einheimischen Sodas. Ist ja nachvollziehbar, aber das sollte man sich klar machen.

  5. says: Susanne

    Super vielen Dank für Deinen tollen Blog..sehr informativ. Wir wollen Ende Oktober November reisen… von daher sehr interessant. Es gibt so viele gegensätzliche Aussagen zum Nov als Reisezeit. Dein Bericht hört sich jedoch ganz ok an. Man muss sich halt darauf einstellen, dass Regenzeit ist. Ich hatte jedoch nicht den Eindruck dass es bei Euch imm tagelang geschüttet hätte. Würdest Du die Zeit wieder empfehlen?
    Freu mich auf eine Antwort.

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