Para Para Paradise Gili Trawangan

Rums! Das Boot wird von den Wellen wie ein Spielzeug hin und her geschubst. Rums! Der Aufprall zwingt meinen Magen in die Knie Rums! Was haben wir uns dabei nur gedacht… Per Speedboat geht es einmal quer über den indischen Ozean von Bali zu den drei Gili-Inseln vor der Küste von Lombok. Sie sind einer dieser Reiseziele, wo man schon nach dem ersten Google-Bilder-Suchen weiß: Da muss ich hin! Der Weg ins Paradies ist niemals einfach, denke ich und richte meinen Blick auf den Punkt am Horizont.

Unser Tag beginnt früh. In Windeseile und schlaftrunken versuchen wir alles im Rucksack zu verstauen. Wir hätten in Ubud doch nicht so viel einkaufen sollen. Jetzt ist es zu spät und irgendwie passt dann doch all unser Gepäck in die Rucksäcke. Um 6:30 steht pünktlich unser Shuttelservice vor dem Hotel. Zum Frühstück muss dann wohl ein Schokobrötchen aus dem Supermarkt reichen. Neben uns sitzt noch ein chilenisches Pärchen im Auto. Wir haben Glück: unser Fahrer scheint ein ganz vernünftiger Kerl zu sein und so kommen wir ohne Panikattaken und Schweißausbrüche eine Stunde später sicher in Padangbai an.

Padangbai ist ein kleines Stranddorf an Balis Westküste. Hier herrscht echte Backpackeratmosphäre – nicht nur weil das Dorf von Strand über Cafés bis hin zu billigen Unterkünften alles bietet, sondern weil der kleine Ort der Ausgangspunkt der Fähre nach Lombok und zu den Gili-Inseln ist. Und genau deshalb sind auch wir hier schließlich gelandet.

Man schickt uns in ein kleines Café, wo wir unseren Buchungsbeleg gegen zwei Fährtickets einlösen. Da die Fähre gute acht Stunden für die Fahrt benötigt, haben wir uns das Speedboat gegönnt – wohl wissend, dass damit die Fahrt um das vierfache kürzer aber um einiges unangenehmer werden wird. Jaja, wir sind selber Schuld ich weiß. Umgerechnet zwischen 30 und 40 Euro kostet uns jeden das Ticket, für hin und zurück versteht sich. Während wir noch auf das Boot warten, ist unser Gepäck bereits auf dem Weg zu selbigen. Erst wird das Gepäck verladen, dann dürfen auch wir einsteigen.

Wir nehmen direkt neben dem Fahrer Platz mit dem Vorteil, dass wir freie Sicht nach vorne haben, jedoch das Aufschlagen auf die Wellen am stärksten merken. Ich kann den Platz nur empfehlen, schließlich haben wir diesen auch auf der Rückfahrt gewählt. Schön wird die Fahrt trotzdem nicht, die meiste Zeit stehe ich und sehe nach draußen. Irgendwann ist es dann doch vorbei und wir erreichen die ruhigen Gewässer vor der Küste von Lombok. Wie gerne hätte ich mir die Insel auch noch angeschaut. Aber zwei Wochen sind einfach zu kurz um alles sehen zu können. Ich bin halt ein Reisenimmersatt. Wir lassen ein paar Fahrgäste zurück, unter anderem das Pärchen aus dem Taxi heute morgen. Dann steuern wir auch schon die Gili-Inseln an. Die Übelkeit weicht nun der Neugier, ob die Trauminseln auch in Realität so wunderschön sind, wie die Bilder. Seht selbst!

Da Boot legt im weißen Sand von Gili Trawangan an. Die Insel ist die größte und belebteste der drei Gili-Inseln. Nicht nur ihre traumhaften Strände sondern auch fantastische Tauchbedingungen machen die Insel zu einem beliebten Reiseziel. Auf ihren zwei kleinen Schwestern, Gili Meno und Gili Air geht es deutlich beschaulicher zu. Auf Trawangan dagegen herrscht eine entspannte Atmosphäre, die Strandpartys sind legendär und die Essensauswahl riesig.

Wir klettern an den Bug und hüpfen ins türkiesblaue Wasser. Einen Steg sucht man hier vergeblich. An Land angekommen, werden wir bereits von einigen Einheimischen begrüßt, die ihre Hotels anpreisen. Uns kommt das wie gerufen, denn wir sind spontan zwei Tage früher zu den Gilis aufgebrochen und haben dementsprechend noch keine Unterkunft. Ein kleiner Kerl konnte uns mit seinem Bungalow samt Klimaanlage, TV und Frühstück für etwa 10 Euro pro Person überzeugen. Durch das Gewirr der „Straßen“ (ihr werdet es nachher sehen)  führt er uns ins Dorf hinein zu der Bungalowanlage namens Sunrise lumbung. Den Namen habe ich mir auch nur deshalb so gut gemerkt, weil die Anlage fast ein bisschen zu ruhig gelegen ist und wir uns jedes Mal im Dunkeln auf dem Weg dorthin hoffnungslos verirren und uns bei den Einheimischen durchfragen müssen. Naja während man durch die Gegend irrt, lernt man viele nette Leute kennen.

Die Anlage ist ganz neu und befindet sich noch im Bau. Die Besitzer haben sich wirklich große Mühe gegeben. Leider sind die kleinen Häuschen ziemlich dunkel, zumindest im Erdgeschoss. Aber für nur zwei Tage wird es genügen. Nach dem Höllenritt mit dem Speedboat muss sich mein Freund erst einmal ausruhen. Mir zappelt es jedoch in den Beinen und ich mache mich auf den Weg an den Strand. Ich versuche mir gut den Weg einzuprägen, denn ich ahne schon, dass man sich hier schnell verlaufen kann. Die staubigen Wege sehen hier überall gleich aus. Autos gibt es auf Gili Trawangan nicht, das Gepäck der Touristen und auch alles andere wird mit Pferdekutschen transportiert.

 Nach den versprochenen 10 Minuten Fußweg erreiche ich den paradiesischen Strand. Beim Anblick des weißen Sands in Kombination mit dem strahlend türkiesen Meer macht mein Herz einen Hüpfer. So einen wunderschönen Strand habe ich noch nie zuvor gesehen. Es mag bestimmt auf Malediven und Co weitaus tollere geben, aber für mich war Gili Trawangan mein Paradies auf Erden.

Entlang der Strandpromenade reihen sich coole Bars, kleine Restaurants, Tourenveranstalter und Tauchschulen aneinander.  An einer Tauchschule mit dem einfallsreichen Namen „Gili Divers“ bleibe ich hängen und studiere das Angebot. Ich gerate ins Plaudern mit dem Inhaber und erkundige mich spontan nach einem Schuppertauchkurs für den nächsten Tag. Ich bin Feuer und Flamme! Jetzt muss nur noch mein Freund überzeugt und zur Unterschrift mit in die Tauchschule geschleift werden. Am nächsten Morgen werden wir also das erste mal tauchen gehen! Zur Feier des Tages genießen wir erst einmal ein leckeres Essen direkt am Strand.

 Später am Abend – ja ich kann schon wieder nicht Stillsitzen – kurz vor Sonnenuntergang mache ich mich auf den Weg einmal quer über die Insel zum Sunrisepoint. Ich bin wohl nicht die einzige mit diesem Ziel, unterwegs treffe ich zahlreiche, ich nenne es mal Pilgerer. Für mich als absoluter Sonnenuntergangsjunkie darf dieses Highlight natürlich nicht fehlen. Etwas einsam fühle ich mich dort jedoch alleine unter den ganzen Pärchen, mein Freund ist nämlich immer noch K.O. von der Anreise und entspannt selig im Bungalow. Kurz bevor der gelbe Ball sich in den Ozean versenkt, fällt mir plötzlich auf, dass ich den Rückweg nun ja im Dunkeln zurück marschieren muss und der etwa 45 minütige Fußweg führt mitten durch die Einöde. Also mache ich mich lieber noch im Dämmerlicht auf den Rückweg.

Was für ein zauberhafter Sonnenuntergang! Immer wenn ich glaubte das perfekte Fotomotiv gefunden zu haben, kam mir noch eine schönere Szene vor die Linse.

Bei einem Cocktail in einer der zahlreichen Beach-Bars lassen wir diesen turbulenten Tag ausklingen. Ich bin schon voller Vorfreude auf das morgige Tauchen, dass ich vor Aufregung nur schlecht einschlafe. Ob ich wohl das mit dem Druckausgleich hinbekomme? Wie soll ich nur in so kurzer Zeit die Tauchzeichen lernen? Wie ich mich bei dem Tauchkurs geschlagen habe erfahrt ihr dann beim nächsten Mal.

Wie gefällt euch Gili Trawangan? Ist die Insel die mühsame Anreise wert? Wo habt ihr euren schönsten Strand gesehen?

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16 Comments

  1. says: Kilchen

    Hallo Jana,
    kann mir vorstellen, dass die Anreise mit dem Speedboot ziemlich ungemütlich war. Ich fahr da nie wieder mit, hatte ich danach noch Tagelang furchtbare Rückenschmerzen. Deine Bilder sind traumhaft schön. Da möchte ich mich jetzt an den Strand legen. Mein Lieblingsstrand: der Guincho und die Praia da Arda in Portugal. Den Tauchkurs hast du ja anscheinend überlebt ;-) Freue mich auf die Bilder…
    LG Kilchen

    1. says: Jana

      Mein Rücken ging eigentlich nur der Magen war etwas angeschlagen ;-) ich würde da jetzt auch unglaublich gerne liegen…und tauchen…ja ich gab den Kurs überlegt und bin seit dem vom Tauchvirus infiziert!! Ja Portugals Strände sind auch echt der Hammer! Freu mich schon euch von unserer Reise dorthin zu berichten :-)
      Liebe Grüße, Jana

  2. says: Jessi

    Also, wenn ich mir die Bilder so ansehe, hat sich das auf jeden Fall gelohnt! Den Sonnenuntergang finde ich besonders schön. Einen so tollen Strand hatte ich bisher wohl nur in Porto. Bin auf die nächsten Bilder gespannt!

    Bussi

  3. says: Arti

    Though I did not understand what you have written but the pictures say a thousand words each!! Its beautiful and your smile and joy says it all!!
    Thanks for sharing Jana :)

  4. says: Manon

    Oh man, ich Depp. Ich hab mich neulich schon gefragt, warum du ewig nix mehr gepostet hast (und hab meinen eigenen Blog auch ein wenig einschlafen lassen…) und jetzt seh ich eben deinen Kommentar bei mir mit der neuen Adresse.
    Alles klar, bin nun auch hier wieder Leser! :)
    Auf ein Neues!

  5. says: Jana

    Hallo Jana,
    toller Bericht!! Da bekomme ich gleich wieder Sehnsucht. Ich selbst war auf Gili Air und auch auf Gili Meno. Für mich das absolute Paradies und einer der schönsten Orte, die ich bisher bereisen durfte! An die Überfahrt mit dem Speedboat erinnere ich mich nur ungern, war echt hart an der Grenze!! Aber glaube nicht, dass es mit der Fähre wesentlich besser ist ;-) (die haben wir auf dem Rückweg genommen). Ich freue mich auf deinen Bericht vom Tauchkurs! LG, Jana

  6. says: Yvonne

    Morgen geht es für uns nach Trawangan, zwar nur für einen Tag, aber ich freu mich schon mega! Hast Du noch einen ultimativen Tipp was wir uns in den wenigen Stunden ansehen/tun sollten?

    1. says: Jana

      Der Sonnenuntergang an der Sunset Bar war toll, den klasse Strand sieht man ja zwangsläufig ;-)
      Ich wünsche euch eine tolle Zeit dort, grüßt die Insel von mir!!!
      Liebe Grüße, Jana

  7. says: Magdalena

    Liebe Jana, wie war denn nun dieser Tauchgang von dem Du berichtet hast und wie viel hast Du dafür bezahlt? Ich will mich auch endlich mal trauen ;) Liebste Grüße

  8. says: Alina

    Hallo Jana :-)

    meine Freundin und ich fliegen nächstes Jahr nach Bali und möchten natürlich auch auf die Gili-Inseln.
    Nachdem ich aber bereits mehrfach gelesen habe, dass die Überfahrt mit der Fähre oder dem Speedboot nicht so angenehm ist, wollte ich fragen, ob du noch eine andere Alternative kennst ? Kannst du mir auch sagen wie lange die fahrt mit dem Speedboot dauert ?

    Danke und liebe Grüße,
    Alina

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