Biathlon Weltcup in Oberhof 2012 – Ein Winterwonderland!

Letzte Woche war ich mit meiner Freundin in Oberhof. Jedes Jahr in der ersten Januarwoche findet dort der Biathlon Weltcup statt und versetzt das sonst eher verschlafene Örtchen in den Ausnahmezustand. Von Mittwoch bis Sonntag finden verschiedene Läufe statt: Staffel, Sprint und Massenstart. Die Hotels des kleinen Ortes mit 1.500 Einwohnern sind oft schon über ein Jahr vorher komplett ausgebucht. Oberhof ist eines der wichtigsten Wintersportzentren Deutschlands und mit seiner Lage – mitten im Thüringer Wald und über 800 m über NN ziemlich schneesicher.

Doch genau dieser lässt auf sich warten als wir am Mittwoch Morgen die kurvige Straße durch den Thüringer Wald nach Oberhof fahren. Über jede einzelne Schneeflocke freuen wir uns, während wir unserem Ziel immer näher kommen.

Eingepackt wie zu einer Polarexpedition bin ich in Frankfurt an diesem Tag früh um 6 Uhr bei fast zehn Grad Außentemperatur gestartet. Kurz vor der Ortseinfahrt entdecken wir dann doch ein paar Schneefelder und beschließen optimistisch zu sein – schließlich gibt es ja noch die Schneekanonen, die die Strecke längst rennbereit präpariert haben. Zunächst inspizieren wir unser Hotelzimmer im Apart Hotel. Unser Studio beinhaltet neben Tisch und Bett eine kleine Kochnische, mit deren Hilfe wir uns in den nächsten Tagen verpflegen werden. Nach einer kurzen Verschnaufpause heißt es dann bereits dick einpacken, Tee in die Termoskanne füllen, Sachen zusammensuchen und schon stehen wir startklar vor dem Hotel. Ab 13:30 gibt es einen Shuttleservice zum Stadion, von dem wir gerne Gebrauch machen. Zu Fuß sind es gut eine Stunde Fußweg – und das bergauf und in voller Wintermontur. Kurz vor 14 Uhr erreichen wir den Eingangsbereich, der Einlass beginnt pünktlich um 14 Uhr. Zügig schlängeln wir uns durch Rucksack- und Ticket-Kontrolle und spurten den Weg hinunter in die DKB-Ski-Arena – genauer gesagt zur mobilen Tribüne im Bereich K. Wir ergattern einen tollen Platz ganz vorne. Nun heißt es geduldig sein. Die vier Stunden bis zum Rennbeginn wird uns mit Musik (teils gut, teils weniger) und Moderation vertrieben, dabei beobachten wir die Athleten beim Training auf der Strecke. Eine Stunde vor dem Start beginnt das Anschießen und es wird so langsam spannend. Am ersten Tag findet die Staffel der Frauen statt. Die Stimmung ist während der gesamten Zeit bombastisch und teilweise können wir uns vor Spannung kaum auf unseren Plätzen halten. Mit tosendem Geschrei werden die Athleten in der Arena oder am steilsten Anstieg der Strecke, dem Birxsteig, empfangen. Beim Schießen wird dann alles ganz still. Leider müssen sich sowohl die Damen als auch die Herren am darauf folgenden Tag mit einem vierten Platz in der Staffel zufrieden geben.

Am dritten und vierten Tag haben wir Streckenkarten. Mit diesen kann man sich einen Platz entlang der Strecke aussuchen. Bei dem Sprint der Damen am Samstag – übrigens bei schönem Sonnenschein – stellen wir uns oben an den Birxsteig und haben einen phänomenalen Blick auf den Anstieg fast bis runter zur Arena. An diesem steilsten Stück der Strecke erkennt man selbst als Leihe die unterschiedliche Ausdauer und Technik der einzelnen Athleten. Phantastisch! Am nächsten Tag positionieren wir uns ganz unten am Birxsteig, wo man auch noch einen guten Platz bekommt, wenn man nicht direkt nach Einlass auf das Gelände stürmt. Hier kommen die Sportler fast zum Anfassen nach an den Zuschauern vorbei. Die Sprints waren ein voller Erfolg für die Deutschen: Magdalena Neuner und Arnd Peiffer siegen nach einem nervenzerreißenden Lauf.

Nun zum Thema Schnee: Bereits am Mittwoch Abend setzte ein starker Schneefall ein, der über Nacht den schönen Thüringer Wald in ein absolutes Schneeparadies verwandelte. Auch an den Tagen danach schneite es immer wieder kräftig, so dass die Biathleten teilweise mit Tiefschnee zu kämpfen hatten.

Man merkt wohl, wie toll es mir gefallen hat und ich komme kaum noch heraus aus dem Schwärmen – für Biathlon, für Oberhof und für das Langlaufen. Aber keine Sorge, Oberhof wird mich wiedersehen und das schon bald – denn in zwei Wochen schon werde ich mit meiner Freundin dort am Wochenende einen Skating-Ski-Kurs machen und nun endlich auch einmal selbst auf die Skier steigen.

Und das Hotel für den Biathlon-Weltcup 2013 ist auch schon gebucht…

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1 Comment

  1. says: Julie

    Hallo! :)
    Zuerst einmal vielen Dank für die persönliche Einladung zum „Mit-Umziehen“, ich bin natürlich sofort gefolgt. ;)
    Und irgendwie gerade zum ersten Mal auf deine Oberhof-Reihe gestoßen…und sehr wehmütig geworden. Ich war jahrelang mit meiner Familie jeden Winter da und auch schon beim Biathlon Weltcup, meine Eltern fahren sogar jedes Jahr noch dahin. Ich glaube, ich sollte mich Anfang nächsten Jahres auch mal wieder dahin verabschieden, ich liebe die Natur und die Ruhe dort. Endlose Spaziergänge in meterhohem Schnee…das wäre jetzt schön! :)

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