Ein Tag in Stockholm – von Hotdogs, Fika und viel Wasser

„Keiner macht mehr Malle, alle fahren nach Schweden“, so behauptet es Materia in seinem Song „Kids“. Ist das tatsächlich so? Ist die Heimat von Michel aus Lönneberga und ABBA das neue In-Reiseziel der Deutschen? Im Rahmen meiner kleinen Ostsee-Kreuzfahrt hatte ich die Gelegenheit, zwei Tage in der schwedischen Hauptstadt zu verbringen. Genug Zeit um mich von gemütlichen Cafés, Second-Hand-Shops, historischen Bauwerken und natürlich dem vielen Wasser um den Finger wickeln zu lassen. Heute zeige ich euch meinen perfekten Tag in Stockholm.

8.00 Uhr Aufwachen in einer neuen Stadt

Es gibt nichts Schöneres als morgens in einer fremden Stadt aufzuwachen. Wenn die Sonne durch das Fenster scheint und alles noch neu und unbekannt ist. Da ist es dann auch egal, wie wenig man geschlafen hat. Ich habe mir in Anbetracht der horrenden Hotelkosten in Stockholm ein Bett in einem Achtbettzimmer im zentralen & schönen City Backpackers Hostel genommen, das ich nur empfehlen kann.

10.00 Uhr Spaziergang Gamla Stan

Ich beginne meinen Tag klassisch mit einem Spaziergang durch Gamla Stan, der Altstadt von Stockholm, die sich auf der Insel Stadsholmen befindet. Ich bestaune das berühmte Schloss, spaziere am Hafen vorbei, streichele die kleinste Skulptur Stockholms (was angeblich Glück bringen soll) und schlendere durch die kleinen Gassen voller Cafés und kleiner Geschäfte, die allerdings jetzt schon von zahlreichen Touristen bevölkert werden. Grundsätzlich hat die Altstadt von Stockholm zwei Gesichter: schmale Altstadtgassen auf der einen Seite – das großzügige fast klotzige Schloss, das den Norden der Insel dominiert, auf der anderen Seite.

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Überall Wasser: Stockholm erstreckt sich über 14 Inseln, die durch 53 Brücken verbunden sind

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Die Insel Riksplan, auf der sich das Parlamentsgebäude befindet, verbindet die Stadtteile Norrmalm und Gamla Stan

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Erster Blick auf das Stockholmer Schloss

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Das Stockholmer Schloss in seiner vollen Pracht

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Die Gassen der Altstadt

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Diese Häuserzeile am Marktplatz kennt man aus fast jedem Reiseführer

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Antikes Bekleidungsgeschäft in Gamla Stan

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Die engste Gasse Stockholms ist keinen halben Meter breit.

11.00 Uhr Fotografiska

Über eine der 53 Brücken lasse ich schließlich die Touristenmassen hinter mir und schlendere am Ostseeufer entlang zum Fotografiemuseum Fotografiska. Ich hatte gehört, dass das Museum selbst für Kunstmuffel sehenswert ist, und für mich als Fotografieliebhaberin sicherlich erst recht. Alleine wegen der Aussicht vom Dachcafé aus lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall nicht wie angepriesen, aber wer sich nur ein wenig für Kunst und Fotos interessiert, der wird seine Freude haben.

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Das Ostseeufer in Södermalm

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Das Fotografiemuseum Fotografiska

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12.00 Uhr Södermalm

Hinter dem Museum führt eine Treppe hinauf nach Södermalm. Und hier kommt auch der Grund warum sich ein Museumsbesuch alleine wegen der Aussicht nicht lohnt: Die Aussicht vom oberen Ende der Treppe ist deutlich eindrucksvoller als von dem nichtsdestotrotz gemütlichen Museumscafé. Södermalm ist ein etwas alternativerer Stadtteil mit Second Hand Shops, Plattenläden, coolen Cafés sowie ökologischen Restaurants, wie zum Beispiel dem Hermans, das vor allem für sein vegetarisches Mittagsbuffet bekannt ist. Mir ist es für Mittagessen noch zu früh, daher begnüge ich mich dieses Mal mit einem rohveganen NY-Cheesecake. Ich muss zugeben ein bisschen neidisch gucke ich schon auf die mit Leckereien gefüllten Teller, die die anderen Gäste so zu ihren Plätzen tragen.

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Blick auf die Fotografiska

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Dekoladen in Södermalm

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Plattenladen in Södermalm

13.30 Uhr Östermalm

Schließlich habe auch ich Hunger auf etwas Herzhaftes. Und da man ja nicht in Schweden gewesen sein kann, ohne einen Hot Dog gegessen zu haben, mache ich mich auf die Suche nach dem besten Hotdog der Stadt. Der liegt angeblich im Stadtteil Östermalm, den ich mit der Metro nach nur ein paar Stationen erreiche. Auf dem Weg zum Imbiss komme ich noch an der Marktkalle vorbei, in die ich einen kurzen Blick riskiere und nur noch mehr Essen entdecke, was ich unbedingt mal kosten möchte. Bevor ich es mir anders überlege, verlasse ich die Halle und stelle mich in die Schlage vor Östermalms Korvspecialist. Der Hot Dog ist allerdings überhaupt nicht so, wie Ikea mir schwedische Hotdogs vorgemacht hat. Mag vielleicht daran liegen, dass die Spezialität des Hauses, die man mir empfiehlt, eine scharfe ungarische Wurst ist, die mir mit scharfer Soße serviert wird. Keine Zwiebeln, keine Gurken, keine Mayo, kein Ketchup. Auch wenn das „Etwas“ gut war, ein richtiger „Hot Dog“ (jedenfalls wie ich ihn mir vorstelle) wars irgendwie nicht.

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Die Markthalle im Stadtteil Östermalm

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Schedisches Foodie Paradies

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Östermallms Korvspecialist

14:30 Rundfahrt Royal Canal

Mit Hot Dog im Bauch lasse ich den Nachmittag ruhig angehen und entscheide mich für eine sogenannte Royal Canal-Bootstour. Diese führt einmal um die Insel Djurgärden herum, auf der sich auch Skansen, das berühmte Freilichtmuseum sowie der Freizeitpark Gröna Lund befindet. Auf der 50-minütigen Tour erfahre ich über Kopfhörer einiges zur Stadtgeschichte Stockholms sowie seine königliche Vergangenheit und bekomme einen Eindruck von der grünen und ländlichen Seite der Stadt.

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Der Hafen vom Wasser aus

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Die Skeppsholmenbron

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Natur in der Großstadt: Bootshaus im Landugardsgärdet

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Typische schwedische Häuser auf Djurgärden

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Der Freizeitpark Gröna Lund mitten in der Stadt

15:30 Bad im Blütenmeer

Bevor es für mich Zeit wird Stockholm zu verlassen besuche ich noch den Kungsträdgården (Königsgarten), die älteste Parkanlage Stockholms. Überhaupt ist Stockholm wirklich unglaublich grün und über und über mit Parks versehen – ganz zu schweigen von den ganzen Schäreninseln um die Stadt herum. Der Kungsträdgården ist aber an diesem Tag nicht nur grün, sondern bildet auf Grund der Kirschblüte ein einziges rosa Blütenmeer. Einheimische und Touristen genießen gleichermaßen das Bad in der rosa Menge und zücken die Kameras. Andere genießen die Sonnenstrahlen auf den zahlreichen Sitzgelegenheiten.

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Fast wie in Japan: Kirschblüte im Kungsträdgården

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16:00 Abschied nehmen – vorerst

Für mich heißt es nun vorerst Abschied nehmen von Stockholm – einer Stadt, die so sympathisch und interessant ist und die so viel zu bieten hat, dass man an einem Tag nur ein wenig an der Oberfläche kratzen kann. Und so verlasse ich Stockholm an diesem Tag mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und während die Lichter der Stadt immer kleiner und kleiner werden und ich durch den Schärengarten meinem nächsten Ziel, Helsinki, entgegen fahre, stelle ich mir vor, wie es wäre in Stockholm zu leben – meine Wochenenden im Grünen zu verbringen, immer schwedisch-stylo-alternativ-chic gekleidet durch die Straßen der Stadt zu schlendern und Kaffeepausen aka Fika zu zelebrieren. Verdammt, das klingt echt verlockend!

Vielen Dank an die Tallink Silja, die mich auf dieses Ostseeabenteuer eingeladen haben.

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2 Comments

  1. says: Mrs. Mohntag

    Fernweh! Jetzt habe ich akutes Fernweh!

    Nach Stockholm zieht es mich schon verdammt lange und es wird wirklich Zeit diesen Traum mal in die Tat umzusetzen, bisher musste Stockholm irgendwie immer hinten an stehen und einem anderen Reiseziel weichen – warum weiß ich auch nicht. Danke für die schönen Bilder und die Inspiration!

    1. says: Jana

      Das kenne ich gut. So geht es mir zum Beispiel mit Istanbul und mit Stockholm ging es mir auch ähnlich. Liebe Fernwehgrüße, Jana

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