So schön ist Kassel – Ein Instagram-Tagebuch

Dass ich das Reisen liebe, ist kein Geheimnis. Aber auch beruflich bin ich gerne unterwegs. Ich liebe es im Hotel zu übernachten, morgens das Frühstücksbuffet zu plündern (ja, auch um 6 Uhr morgens) und durch eine neue Stadt zu laufen, auch wenn wenig zum Erkunden bleibt. Letzte Woche hatte ich beruflich in Kassel zu tun und habe euch per Instagram mitgenommen. Was dabei herauskommt ist? Eine Mischung aus Feierabendspaziergang, Essen und Hotelliebe. Und die Erkenntnis, dass Kassel eigentlich viel schöner ist, als ich immer gedacht habe.

Vielleicht kennen einige diese Situation: man ist eigentlich schon viel zu spät dran und muss sich eigentlich beeilen und dann kommt einem plötzlich eine tolle Fotoszene ins Auge die man unbedingt festhalten muss. Da schmeiße ich auch schon mal Koffer, Handtasche und Fahrkarte von mir und krame nach meinem Handy. Ich weiß nicht wie oft ich den Frankfurter Hauptbahnhof schon fotografiert habe, aber immer wieder kann ich es nicht lassen.

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Keine eineinhalb Stunden später steige ich bereits in Kassel aus dem Zug und suche mein Hotel, dass erfreulicher Weise direkt hinter dem Bahnhof Wilhelmshöhe liegt. Den Kasseler Stadtteil kenne ich eigentlich nur von zahlreichen Durchfahrten und Umstiegen. Dieses mal würde ich hier drei Tage verbringen. Das Pentahotel stellt sich auch als stylisch und detailverliebt heraus. Der Boden und die Wände des Fahrstuhls ist mit einem Muster versehen, was an alte Zeitungsausschnitte erinnert und das Do-not-Disturb-Schild ziert ein zähnefletschender Hund.

Auch am nächsten Morgen bin ich von der Detailverliebtheit des Hotels überrascht. Denn an der Wand hinter dem Früshtücksbuffet sind im Tafelstyle lauter Sprüche rund ums Essen angebracht. Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück starte ich ganz „förmlich“ in den Arbeitstag.

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Das schöne an Geschäftsreisen im Mai? Es ist abends lange hell, so dass man nach Feierabend noch ein paar Stündchen Zeit hat, die Gegend zu erkunden. Ein muss für Kassel, besonders wenn man bereits in Wilhelmshöhe ist, ist der Bergpark Wilhelmshöhe, der im letzten Jahr von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ich muss sagen, zu Recht! Der Park liegt vom Bahnhof Wilhelmshöhe rund vier Kilometer entfernt. Man kann bereits von dort den berühten Herkules, das Wahrzeichen von Kassel, oben auf dem Berg thronen sehen. Meine glorreiche Idee, den größten Bergpark Europas mit dem Fahrrad zu erkunden, bereue ich spätestens, als mein Leihfahrrad von der Deutschen Bahn keine Gänge mehr hergibt und ich schließlich absteigen und schieben muss. Wie peinlich! Naja schließlich lasse ich das Rad irgendwo oberhalb des Schlosses Wilhelmshöhe stehen und gehe zu Fuß weiter. Da kann man schließlich auch viel besser die Landschaft genießen.

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Das Schloss stellt das Herzstück des gesamten Bergparks dar und liegt mit 285 Metern Höhe an der untersten Stelle der Sichtachse Schloss Wilhelmshöhe-Herkules. In den Jahren 1606-1610 ließ Landgraf Moritz von Hessen-Kassel an der Stelle eines ehemaligen Klosters ein Jagdschloss erbauen, aus dem sich später das Schloss Wilhelmshöhe entwickelte.

Bereits vom Schloss aus hat man eine fantastische Sicht auf ganz Kassel – aber das ist längst noch nicht alles. Denn der Herkules befindet sich auf über 500 Metern Höhe, die es anschließend zu überwinden gilt. Leider wird das Denkmal zur Zeit aufwändig restauriert, so dass hässliche Gerüste die Sicht auf den griechischen Halbgott verdecken. Dafür entschädigt aber die sensationelle Aussicht für alles.

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Nach dem anstrengenden Aufstieg wird der Rückweg umso angenehmer – besonders als ich wieder mein Fahrrad erreiche und nur noch rollen lassen muss. Das teilweise labyrinthartige Wegenetz gibt mir die Gelegenheit – ich will es mal positiv formulieren – noch einen genaueren Blick auf die Parkanlagen zu werfen, die teilweise so wirken, als wären sie direkt einem Märchen entsprungen.

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Nach diesem unerwartet schweißtreibenden „Abendspaziergang“ habe ich mir ein deftiges Abendbrot redlich verdient. Und da ich immer noch auf der Suche nach dem perfekten Burger in Deutschland bin (in London habe ich ihn bei Honest Burgers ja bereits gefunden), gebe ich dem Penta-Cheeseburger eine Chance. Das Fazit des Burger-Gourmets (mir) lautet: Nicht schlecht, aber lange nicht perfekt. Dafür ist mir die Bulette zu dick und zu trocken und die Pommes zu fettig.

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Am letzten Tag, kann ich es nach Feierabend schließlich doch nicht erwarten nach Hause zu kommen, meinen Koffer (den ich übrigens tatsächlich nur für solche Business-Reisen besitze, ihr wisst ja wie ich Koffer hasse) und mein Kostüm in die Ecke zu schmeißen und in meine gemütlichen Turnschuhe zu schlüpfen. So reist es sich doch einfach viel besser…

Seid ihr auch gerne beruflich auf Reisen? Nutzt ihr dort eure Freizeit um die Stadt zu erkunden? Ich persönlich verlängere ja auch gerne mal meine beruflichen Reisen um ein paar Tage um noch mehr von der Stadt zu sehen.

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13 Comments

  1. says: regina

    Hallo Jana, schöne Fotos von Kassel. Alle 4 Jahre packt es mich, und ich möchte die documenta besuchen. Geschafft habe ich es bisher nie, und musste mich mit dem Katalog dazu begnügen. Mal sehen, ob es dann das nächste Mal 2017 klappt. Liebe Grüße Regina

  2. says: Laura

    Oh, wie schön, meine Heimatstadt <3 Kassel ist toll, entgegen der weit verbreiteten Meinung, es sei hässlich. Kassel ist klasse :-)

  3. says: Jessi

    Ich muss sagen, das hätte ich von Kassel nicht erwartet! Aber man sollte ja jeder Stadt mal eine Chance geben und wie man sieht, kann es sich durchaus lohnen…

    Liebe Grüße
    Jessi

  4. says: Markus

    Hallo Jana,
    Ich seh das ganz genau so wie du, und ich hab schon privat Tage dran gehängt, z.B. London..
    Schöne Erlebnisse hast du uns da mitgebracht, die Geschichte mit dem Park gefällt mir am besten!
    Ciao Markus

  5. says: Neni

    Wow der Blick auf die Parkanlange. Ich muss ja zugeben, dass ich niemals dachte, Kassel wäre einen Besuch wert. Bislang war ich der Annahme, man geht nur zum Studieren dort hin >.<

  6. Pingback: Lesetipp: So schön ist Kassel - Kassel live
  7. says: Lena

    Ich bin in Kassel aufgewachsen und habe, vermutlich aus jugendlichem Trotz, die Schönheit der Stadt und der Umgebung nie wirklich wahrnehmen können. Aber jetzt aus Berlin und mit ein paar Jahren Abstand muss auch zugeben, dass Kassel wahnsinnig schöne Ecken hat! Sie liegen nur leider sehr weit auseinander. Für deinen nächsten Aufenthalt kann ich dir einen Spaziergang im Vorderen Westen empfehlen, meine persönliche Lieblingsgegend! Vielen Dank für diese tollen Eindrücke!

  8. says: helga

    Schöne Fotos! Diesen Urlaub habe ich auch in der Nähe von Kassel geplant, in Göttingen. Von dort aus kann die Stadt also leicht mit einem Mietwagen erreicht werden. Hoffe, ein paar Tage reichen für die Besichtigung.

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