Cenoten – ob zum Baden, Schnorcheln oder Tauchen sind (zumindest für mich) der Höhepunkt einer Yucatan-Reise (sehen wir von Maya Ruinen und traumhaften Karibikstränden mal ab). Die teilweise oder vollständig eingestürzten ehemaligen Kasthöhlen sind eine Besonderheit der Halbinsel und wurden schon von den Mayas als Brunnen genutzt. Heute sind sie quasi ein riesiger, natürlicher Abenteuerspielplatz für Reisende und Einheimische. Einige sind mittlerweile erschlossen und bieten teilweise sogar Toiletten, Duschen und Schließfächer, andere immer noch ein gut gehütetes Geheimnis.
Über 2.000 dieser (halb)unterirdischen Seen soll es alleine auf der Halbinsel Yucatan geben. Da wundert es mich wenig, dass gefühlt an jeder Landstraße im Dreieck zwischen Playa del Carmen, Tulum und Merida Hinweisschilder auf die nächste Badegelegenheit aufmerksam machen. Gerade bei der tropischen Hitze im Inland eine sehr willkommene Erfrischung nach einem Erkundungstag von Mayaruinen und Kolonialstädten. Und das habe ich auf meiner Yucatan-Reise mehr als ausgenutzt. Heute möchte ich euch meine Favoriten und ein paar weitere Empfehlungen vorstellen.
Übrigens: Kennst du schon meinen Tulum Guide mit allen Tipps, Infos & Sehenswürdigkeiten für deine Yucatan-Reise?
Grand Cenote – die abwechslungsreiche Schönheit
Die Grand Cenote ist der „Klassiker“ in Tulum. Eigentlich für mich schon Grund genug, die Cenote bei meiner Reise auszulassen. Doch durch ein Bild bei Instagram wurde ich schließlich doch angefixt, der Cenote eine Chance zu geben. Und das war auch gut so. Denn obwohl wir zur Mittagszeit dort waren (angeblich ein absolutes Nogo) hatte wir zumindest den kleinere Nebenzugang fast vollständig für uns alleine. Und auch in dem größeren Hauptzugang findet jeder ein ruhiges Plätzchen. Beide Becken sind durch eine noch intakte Höhle verbunden durch die man von A nach B schwimmen kann. Beim Schnorcheln kann man Fische und sogar auch kleinere Schildkröten beobachten. Tauchen kann man nicht, dafür ist die Cenote auch einfach zu flach. Es gibt Duschen und Schließfächer und mit fünf Euro hält sich der Eintrittspreis auch absolut im Rahmen. Die Cenote liegt fünf Kilometer außerhalb von Tulum auf der Straße nach Coba und ist somit auch bequem mit dem Fahrrad zu erreichen.
Cenote Calavera – die „Batcave“-Cenote
Die Cenote Calavera liegt ebenfalls auf der Straße nach Coba und ist nur 3 Kilometer von Tulum entfernt. Von weitem ist nur ein schwarzes Loch im Kalkstein zu entdecken. Wenn man näher kommt sieht man eine Leiter, die rund 10 Meter hinab in die Tiefe ins kalte, glasklare Wasser führt. Mutige können auch einfach springen. Es gibt zahlreiche Fische und obwohl die Cenote vom Durchmesser so klein ist, kann man hier auf Grund der Tiefe auch Tauchen gehen. Die Cenote Calavera war meine erste Cenote und auch nach einigen weiteren finde ich sie immer noch sehr besonders und kann sie nur empfehlen. Alleine schon wegen ihrer Nähe zu Tulum und der guten Erreichbarkeit.
Cenote Ik’kil – das Dschungelidyll
Die Cenote Ik’kil in der Nähe von Chichen Iza ist wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Cenoten. Vielleicht auch deshalb, weil die Cenote so nah an dem berühmten Weltwunder liegt und zahlreiche Busse hier vor ihrer Rückkehr an die Costa Maya einen Zwischenstop einlegen. Deshalb waren wir auch gleich morgens um 10 Uhr dort. Dann nämlich teilten wir das Badeparadies nur mit einem dreiköpfigen Filmteam. Nachdem wir unfreiwillig zu Protagonisten wurden, konnten wir das kühle Nass fast ganz für uns alleine genießen – kaum vorstellbar, dass hier zu Spitzenzeiten fast 50 Leute zeitgleich schwimmen. Ob die Cenote nun den Hype wert ist? Nur zum Teil. Klar ist sie besonders und gerade der Bewuchs aus hängenden Lianen ist wirklich wunderschön, aber ein bisschen Jahrmarktstimmung versprüht das ganze Ambiente irgendwie schon. Also entweder früh kommen, oder einfach eine andere Cenote suchen.
Cenote X’keken – die Tropfsteinhöle
Nicht weit entfernt liegt zum Beispiel die wunderschöne Cenote X’keken, nämlich in der Nähe von Valladolid. Nur ein kleines Loch lässt Regen und Sonnenlicht durch die Decke. Wir sind eine der letzten Besucher an diesem Abend und hatten so das Glück fast alleine in dieser Trophsteinhöhle zu baden. Fast schon ein wenig unheimlich ist es so ganz alleine zwischen den riesigen Stalagtiten zu schwimmen, die von der Decke herabwachsen. X-Keken bedeutet so viel wie „Schwein“ und deutet auf eine alten Legende hin. Es habe eine Familie gegeben, deren Schwein jeden Tag im Wald verschwand und abends nass und schmutzig zurück kam und das, obwohl es seit Tagen nicht geregnet hatte und die Familie an Wasserknappheit litt. Sie seien dem Schwein gefolgt und wären so auf die kristallklare Cenote gestoßen, die man auch heute noch erleben kann.
Cenote Samula – die türkise Höhle
Früher waren es die mehrere Meter durch das Loch in der Höhlendecke herunterhängenden Wurzeln, die die Reisenden zur Cenote Samula zogen. Die sind heute leider nicht mehr da. Was bleibt ist das türkise, klare Wasser und da die Cenote direkt neben der Cenote X’keken liegt und in Form eines Kombitickets für umgerechnet 7,50 Euro besucht werden kann, lohnt sich ein schneller Sprung ins kalte Nass immer noch. Mehrere Meter geht es über Treppen an den steilen Naturwände entlang hinab zum Wasser. Durch das natürliche Loch dringt das Sonnenlicht bis zum Wasser und lässt es beim Baden und Schnorcheln in allen Blautönen leuchten.
Cenote Carwash (Aktun Ha) – der tropische Süßwassersee
Die Cenote Carwash ist eine weitere Cenote, die an der Straße von Tulum nach Coba liegt. Sie ist rund 9 Kilometer von der Stadt entfernt und gleicht mehr einem See als einer Höhle. Dieser ist dafür riesig und idyllisch mitten umringt vom Dschungel gelegen. Man kann prima Schnorcheln und auch Tauchen – ich habe bei meinem Besuch sogar einen kleinen Alligator in der Ferne im Schilf erspäht. Von einem Turm kann man ins türkise Nass springen und am Ufer gibt es genügend Platz für ein Sonnenbad. Definitiv nicht das typische Cenotenerlebnis, aber dennoch ein tolles!
Cenote Yal’ku – die tierreiche Karibiklagune
Die Cenote Yal’ku ist anders als andere Cenoten. Denn es handelt sich vielmehr um eine Lagune in der sich Süß- und Salzwasser vermischen und sich eine riesige Anzahl bunter Fische und sogar Schildkröten tummelt. Die Cenote liegt in Akumal, das ja für seine Meeresschildkröten bekannt ist. Auch in der Lagune lassen sie sich mit ein wenig Glück erspähen. Am Eingang der Cenote kann man sich Schnorchel und Schwimmwesten ausleihen oder geführte Schnorcheltouren buchen. Wer kein eigenes Equipment dabei hat, sollte hiervon unbedingt Gebrauch machen. Leider hat sich an diesem Tag meine Gopro verabschiedet, so dass ich leider wenig Aufnahmen von diesem schönen Ort habe.
Weitere Cenoten in Yucatan
Zugegeben, es gibt neben diesen sieben Cenoten noch unzählige weitere, die bestimmt genauso schön und spektakulär sind. Alleine deshalb lohnt es sich für mich, noch einmal nach Mexiko zurückzukommen. Und wegen zahlreicher anderer Gründe natürlich auch. Welche Empfehlungen für Cenoten ich sonst noch so bekommen habe, die ich mir beim nächsten Mal bestimmt mal näher ansehen werde sind:
- Dos Ojos, Tulum
- Zacil Ha, Coba
- Nicte Ha, Tulum
- Bolonchojool, Cuzamá
- Papakal, Cuzamá
- Chelentún, Cuzamá
- Kankirixche, Abalá
- Zaci, Valladolid
- X’Canché, Ek Balam
- Cristalino, Playa del Carmen
Welche Cenote in Yucatan hat euch am besten gefallen? Und habt ihr noch weitere Tipps? Dann ab in die Kommentare damit! Ich freue mich auf eure Tipps!
Hallo Jana,
da hast du ja echt auch viele wunderschöne Cenoten gesehen!
Wir waren noch in der Cenote Cristalino (eine ganz kleine, nicht weit weg von Playa del Carmen) und in der Cenote Dos Ojos. Die beiden waren auch echt toll!
Yucatan war allgemein wunderschön. Die perfekte Mischung aus Kultur und Erholung :)
Viele Grüße
Katha
Wow, was für tolle Cenoten, selbst die anscheinend so touristischen. Das gibt gleich spannende Anregungen für das nächste Mal.
Und sehr schöne Fotos sind es natürlich auch.
Ich habe unter anderem die in deiner „Empfehlungs-Liste“ am Ende genannten Cenoten Cuzama besucht (inkl. Blogbeitrag ;-) ) und kann sie in der Tat nur sehr empfehlen. Traumhaft schön, abwechslungsreich und man kann mehrere Cenoten in relativ kurzer Zeit besuchen.
Man sollte auf jeden Fall demjenigen Danken, der die Cenoten erfunden hat. ;-)
Hola aus Mérida, unser heutiges Highlight war die Cenote Hacienda Mucuyche. 2 Cenoten auf einem alten Hacienda Gelände. Unglaublich schön ?