In Punkto Neujahr geht es mir oft so wie mit neuen Texten. Der blinkende Cursor auf einer leeren Seite gibt mir immer ein mulmiges Gefühl. Oft drücke ich mich sogar mehrere Tage davor, mit einem neuen Text anzufangen, nur aus Unbehagen vor dem flauen Gefühl, das eine leeren Seite in mir auslöst. Steht dann erst einmal der erste Absatz, geht der Rest des Textes meist von selbst. Na, wer kennts?
Genauso geht es mir auch jedes Jahr zum Jahreswechsel. Versteht mich nicht falsch. Grundsätzlich freue ich mich schon darauf, was ein neues Jahr für mich bereit hält. Und trotzdem ist da dieses mulmige Gefühl in den ersten Tagen jedes neuen Jahres. Dieses mulmige Gefühl einer leeren Seite, die erst mit Leben gefüllt werden muss. Wenn dann beides aufeinander trifft – und dann noch nach einer längeren Schreibpause… Voila, genau an diesem Punkt befinde ich mich jetzt.
Warum es 2019 keinen Jahresrückblick gab
Für den ersten Artikel 2020 habe ich mir so einige Gedanken gemacht. Eigentlich ist es immer mein Jahresrückblick. Ich wollte in den letzten Wochen schon ein paar Mal damit anfangen. Dann habe ich aber doch immer wieder die (leere) Seite geschlossen. Zum einen, weil so ein Jahresrückblick auf manche Leser immer so wirken könnte wie „Guck mal hier wie toll mein Leben ist und was ich alles so Tolles erlebt habe“. Weil Statistiken wie „so viele Orte habe ich bereist“ weder mir persönlich etwas bedeuten, noch euch als Leser voranbringen. Schon immer ging es mir bei meinem Blog darum euch, meine Leser, zu animieren raus in die Natur zu gehen und euch nicht von eurem Alltag „gefangen nehmen zu lassen“. Und dabei war es schon immer nebensächlich, ob ihr das Abenteuer vor der Haustür oder in fernen Ländern sucht. Auch 2019 lag mein Schwerpunkt auf Reisen in Deutschland und den Nachbarländern. Einladungen in exotische Ziele wie Jamaika, Australien, Korea, Japan und Co habe ich dagegen fast durchgängig abgesagt. Aus gutem Grund! Zum einen sehe ich schon die Verantwortung als Reisebloggerin in Zeiten der Klimakrise mit gutem Beispiel voranzugehen und vor jeder Reise, vor jeder Flugbuchung noch einmal genau zu überlegen, ob sie wirklich sein muss und/oder ob es vielleicht alternative Reiseziele oder Verkehrsmittel gibt.
Das Ende des Reisebloggens?
Ganz ehrlich: Schon jetzt beim Schreiben dieser Zeilen habe ich Schiss. Alleine als Reisebloggerin, die – wenn auch mit Schwerpunkt Deutschland – mit dem Reisen ihr Geld verdient, das Wort Nachhaltigkeit in den Mund zu nehmen, fällt mir schwer. Ich weiß ja selbst dass ich – auch wenn ich mich seit Jahr(zehnt)en vegetarisch ernähre, auch im Alltag vermehrt auf Nachhaltigkeit achte und meine Flüge auf ein Minimum reduziert habe – immer noch mehr Reise als jeder andere Mensch in meinem privaten Umfeld. Es ist schließlich mein Job.
Gerade habe ich das Gefühl, dass ich mich mit jedem Satz den ich schreibe, jede Reise die ich unternehme auf einem Weg voller Fettnäpfchen befinde. Darf ich über meiner Reise nach Costa Rica schreiben, weil ich damit Fernreisen promote? Darf ich Szenen aus dem Flugzeug filmen, weil ich damit das Fliegen promote? Darf ich einen Artikel über das optimale Ausnutzen von Urlaubstagen schreiben, weil ich dann das Vielreisen bewerbe? Wie sieht es mit Skifahren aus? Damit unterstütze ich doch auch den Einsatz von Schneekanonen und Co.
Meine private Lösung
Auf all diese Fragen habe ich bisher noch keine Antwort gefunden. Für mich privat allerdings schon! Denn wie bei so vielem gilt für mich auch in Sachen Klimaschutz: Die Dosis macht das Gift. Nein, ich schaffe es aktuell nicht, hier auf dem Land komplett plastik- und verpackungsfrei einzukaufen. Nein, ich werde es auch in Zukunft nicht schaffen komplett auf das Fliegen zu verzichten – auch wenn ich dieses Jahr bisher keinen einzigen Flug geplant habe. Und auch wenn doch, produziere ich trotzdem CO2 durchs Bahn- oder Autofahren. Nein, ich werde es auch nicht schaffen all meine Kosmetikprodukte gegen plastikfreie auszutauschen (zumindest noch nicht). Aber was wäre, wenn alle Menschen auf dieser Erde in Zukunft nur die Hälfte der Flüge einsparen, die Hälfte des Plastikmülls, die Hälfte der Böller an Silvester in die Luft gefeuert werden, die Hälfte der Weihnachtsgeschenke gekauft. Und ja, mir persönlich bringt das Silvesterfeuerwerk auch nichts, ganz im Gegenteil – ich hab schon seit Jahren Angst davor und hab mich mit meinem Hund im Badezimmer eingeschlossen, weil es da für uns beide am ruhigsten war. Aber ich kenne auch Menschen, für die das Silvesterböllern das größte ist, die statt dessen aber seit Jahrzehnten nicht verreist sind. Who am I to judge!
Was wird aus Sonne & Wolken?
Aber genauso, wie ich mir bei der Frage unsicher bin, ob das Tragen von Webpelz nicht trotzdem (die Optik von) Pelz bewirbt, habe ich auch für meine berufliche Situation noch keine Antwort gefunden. Denn egal ob ich mich wie in den letzten Jahren auf Reisen innerhalb Deutschlands oder in die Nachbarländer fokussiere, ich werde mit allem was ich tue immer das Reisen promoten. Sei es mit meinen alten Artikeln, die noch über Google gefunden werden. Oder den Reisen innerhalb Deutschlands, die auch jede Menge CO2 in die Luft pusten. Auch muss klar sein, dass ich – solange ich als als hauptberufliche Reisebloggerin & -autorin arbeite – trotzdem deutlich mehr reisen werde, als es die meisten Privatpersonen tun. Genauso wie eine Flugbegleiterin auch mehr fliegt, und ein Außendienstmitarbeiter mehr Auto fährt als der Durchschnitt. Nur findet bei mir eben alles „öffentlich“ statt.
Und jetzt sitze ich hier mit meiner Vorbildfunktion als „Person des öffentlichen Lebens“ auf der einen und meiner Hypersensibilität auf der anderen, die mir jede noch so kleine Kritik direkt tagelang auf den Magen schlagen lässt, und weiß nicht weiter. Doch anstatt weiterhin nichts zu schreiben/posten und mich wie in den vergangenen 2 Monaten „unter meiner virtuellen Bettdecke zu verstecken“, möchte ich mich nun lieber auf die zwei Optionen konzentrieren, die übrig bleiben: entweder meinen Blog komplett zu löschen und mich wieder auf meine Arbeit als PR-Beraterin zu fokussieren. Oder es eben beruflich genauso zu machen wie privat. Und auf euch und eure Vernunft zu appellieren. Dass ich euch mit meinen Artikeln nicht dazu anstiften möchte, möglichst schnell, möglichst weit und möglichst viel zu reisen. Sondern euch die Schönheit (und Schützenswürdigkeit) unseres Planeten zeigen möchte und vor allem die Abenteuer, die direkt vor eurer Haustür auf euch warten.
Eins weiß ich: Um das Thema Nachhaltigkeit wird es dennoch hier auf dem Blog nicht wirklich gehen, auch wenn es natürlich einen Einfluss auf die Art der Artikel und meine Reisen haben wird. Denn nicht alle Themen, die mich privat interessieren und die mir wichtig sind, müssen sich auch auf den Blog hier wiederfinden. Es gibt wirklich gute Blogs über Nachhaltigkeit und auch meine liebe Freundin Julia hat in letzter Zeit einiges zu dem Thema veröffentlicht, was ich euch an dieser Stelle nur sehr ans Herz legen möchte!
Was ich 2019 gelernt habe…
Und nun, nach über 1.000 Wörtern komme ich nun zu dem Thema, das ich mir als ersten Artikel des Jahres überlegt habe. Denn anstatt mein Jahr wie üblich in Monaten und Reisezielen zu rekapitulieren, will ich mich dieses Mal auf meine Erfahrungen und Learnings konzentrieren. Denn 2019 habe ich mein Leben und Reisen am Ende mehr hinterfragt, als je zuvor.
#1 – Weniger ist mehr – in Sachen Gepäck
Wer mir auf Instagram folgt wird mitbekommen haben, dass Julia und ich auf unserer Reise nach Saint Lucia im Februar ein kleines Kofferdrama erlebt haben. Von 14 Reisetagen waren wir 10 komplett ohne unser Gepäck. Obwohl wir total glücklich waren, als unsere Sachen dann endlich da waren, nachdem es zwischenzeitlich so aussah, als wäre das Gepäck für immer verschollen, dachten ich mir nur eins: „Was will ich mit dem ganzen Kram hier auf Saint Lucia, wo ich eigentlich doch gar nicht viel mehr brauche als meine Kamera, Flipflops, einen Bikini und ein leichtes Sommerkleid. Und all das hatte ich in den letzten Tagen ja auch schon. Statt dessen wurde mir einmal mehr bewusst, wie sehr mich der ganze Ballast belastet und das Reisen mühsamer macht. Nach dieser Reise beschloss ich wenn möglich fast ausschließlich nur noch mit Handgepäck zu reisen und so sowohl Kofferdramen als auch den unnötigen Ballast zu vermeiden. Und letztendlich ist es euch doch als Reisefans völlig egal, ob ich auf jedem Foto ein neues Outfit anhabe oder nicht. Seit dem stelle ich auch meinen Kleiderschrank in Richtung „Capsule Wardrobe“ um und achte bei allen neuen Teilen darauf, dass sie möglichst vielseitig mit meinen bestehenden Kleidungsstücken kombinierbar sind.
#2 – Weniger ist mehr – in Sachen Reisen im Allgemeinen
Aber nicht nur in Sachen Gepäck auch in Punkto Reisen im Allgemeinen habe ich 2019 ein wenig zurück geschraubt. So gerne ich unterwegs bin, merke ich immer mehr, wie sehr ich auch die Erholungsphasen zu Hause brauche und zu schätzen weiß. Statt wie 2018 die Hälfte des Jahres war ich 2019 „nur noch“ ein Drittel des Jahres unterwegs – und wenn dann überwiegend in Deutschland. Und ich muss zugeben: Ich hab nichts vermisst!
#3 – Ich brauche keine Fernreisen
Während ich mich die letzten Jahre vor allem nach exotischen Reisezielen gesehnt habe, hat auch hier in den letzten Jahren bei mir ein großer Schift stattgefunden. Bei meiner Reise nach Costa Rica im November ist mir noch einmal ganz klar bewusst geworden: Ich brauche keine Fernreisen mehr. Klar fand ich das Land wundervoll und auch im November bei Temperaturen um 30 Grad am Strand zu liegen und durch den Dschungel zu wandern. Klar, war ich dankbar für jede Erfahrung und jedes Erlebnis, was ich dort gemacht habe. Trotzdem hätte mir jedes andere Reiseziel innerhalb Europas sicherlich genauso viel Spaß gemacht und genauso tolle Erlebnisse und Abenteuer beschert. Und so habe ich für 2020 auch aktuell keine einzige Fernreise geplant. Zugegeben, die Monate Januar bis März in Deutschland (und den Nachbarländern) zu verbringen fällt mir in Hinblick auf die viele Dunkelheit, das viele schlechte Wetter und die kahle Landschaft nicht ganz so leicht, wie ich zuerst gedacht hatte. Aber auch hier hilft es im Kopf die Einstellung zu ändern, sich an kleinen Dingen zu erfreuen und das Positive im Alltag zu sehen. Das bedeutet für mich nicht, dass ich nie wieder eine Fernreise machen werde. Aber ich möchte die Entscheidung dafür oder dagegen in Zukunft bewusster treffen.
#4- Reisebloggen mit Hund? Das geht!
Mein schönstes und entscheidendstes Erlebnis in 2019 war ganz klar die Adoption meines Hundes Melli. Seit April ist sie nun Teil unserer kleinen Familie und bereichert jeden Tag mein Leben. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich mein Hundehalter-Dasein insbesondere als Reisebloggerin im letzten Jahr nicht vor die ein oder andere Herausforderung gestellt hat. Zum einen, weil Melli als Tierschutzhund ziemlich ängstlich ist und vor allem fremden Menschen gegenüber sehr unsicher. Das ist je nach Reiseziel nicht immer ganz leicht, so dass ich sie 2019 zum Beispiel auf Produktionsreisen in Städte nicht mitgenommen habe.
Reisen in die Natur sind natürlich gar kein Problem und ich bin auch in der glücklichen Lage, dass Melli ganz problemlos 4-5 Stunden entspannt alleine im Hotelzimmer bleiben kann, ohne Angst zu haben oder etwas kaputt zu machen. Auch Autofahren und lange Zugfahrten machen ihr nichts aus, wenn sie in eine ruhige Ecke schlafen kann. Dafür bin ich sehr sehr dankbar!
Genauso dankbar bin ich, dass ich Melli jederzeit bei meinen Eltern im Harz lassen kann, wenn ich sie mal auf einer Reise nicht mitnehmen kann oder es für sie zu stressig wäre. Sie fühlt sich dort wohl und wird immer mit offenen Armen empfangen, was für mich eine riesige Erleichterung ist. Klar ist das ganze immer etwas Fahrerei verbunden, aber wenn ich die Heimatbesuche geschickt mit anderen Terminen im Harz verbinde, ist das ganze nur halb so schlimm.
Darüber hinaus bin ich auch dankbar für meine lieben Kooperationspartner in 2019 (und 2020), die dem Thema Reisen mit Hund stets offen gegenüber standen und teilweise kurzfristig realisiert haben, dass ich trotz einer organisatorischer Probleme Melli trotzdem mitbringen konnte.
#5 – Ich muss nicht immer online sein
Während ich 2018 noch das Gefühl hatte etwas zu verpassen, wenn ich mal nicht online war, jedes Essen und jede Aktivität in meinen Instagram-Stories poste und jede Mail innerhalb von kürzester Zeit beantworte, hat sich bei mir innerhalb von 2019 etwas mehr Gelassenheit eingestellt. Schließlich hat jeder normale Mensch auch ein Privatleben neben der Arbeit und – auch wenn es für meinen Blog und dessen Wachstum sicherlich besser wäre öfter und mehr zu posten und schneller Mails zu beantworten – die möchte und muss ich mir auch zugestehen. Denn sonst verliere ich irgendwann einfach den Spaß daran und alles fühlt sich nur noch nach Zwang und Arbeit an. Und so sollte es nicht sein. Ich werde mir also auch 2020 bewusst Auszeiten nehmen, nicht jedes Detail in meinem Leben teilen und akzeptieren, dass ich vielleicht in dieser Hinsicht nicht so „belastbar“ und aktiv bin, wie einige meiner Bloggerkollegen. Ich hoffe ihr versteht das!
#6 – Jede Reise kann magisch sein
Wie sagt das Sprichwort so schön: „Das Leben ist wie ein Spiegel, lächelst du, lächelt es zurück“? Ich finde das kann man 1:1 auf das Reisen übertragen. Denn wenn man nicht mit einem offenen Herzen unterwegs ist, dann kann einem auch das schönste und exotischste Reiseziel nichts geben. Auf der anderen Seite kann selbst eine Wanderung im nächstgelegenen Wald zum großen Abenteuer werden, wenn man es eben zu einem solchen macht. Und so habe ich mich über Kommentare von euch a la „Du schaffst es, in jedem Reiseziel etwas magisches zu finden“ am meisten gefreut habe. Denn genau das möchte ich schon seit Anfang an mit meinem Reiseblog bewirken. Nämlich dass ihr raus geht und die Welt genießt – mit offenen Augen und einem offenen Herzen!
#7 – Es gibt noch mehr was mich glücklich macht, als nur das Reisen
Während ich eine Zeitlang ein bisschen das Gefühl hatte, nur auf Reisen wirklich glücklich zu sein habe ich seit Ende 2018 neben dem Sport auch noch einige andere Interessen bei mir entdeckt. Das Interesse an Pflanzen zum Beispiel, die Begeisterung für schöne Einrichtung, Renovieren und DIY-Projekte. Ich habe gemeinsam mit meinem Freund Wände in unserer Wohnung gestrichen, Laminatboden verlegt und meine Wohnung Stück für Stück zu einem Zuhause gemacht, in dem ich mich wohl fühle und das mich und meine Vorlieben widerspiegelt. Dafür hatte ich nämlich zuvor zwischen all den vielen Reisen keine Zeit. Auch habe ich mir zu Hause mehr Zeit für mein allerliebstes Hobby, das Wandern, genommen, und manchmal auch ganz einfach die Kamera dabei zu Hause gelassen. Für all das möchte ich mir auch in 2020 mehr Zeit nehmen.
#8 – Natur um mich herum macht mich glücklicher als alles andere
Wenn ich mir mal meine Reisen in den letzten Jahren angucke und über meine glücklichsten Momente nachdenke, dann haben sie eins gemeinsam: die Natur. Natur um mich herum ist das, was mich glücklich macht und nicht das Reisen an sich. Auch wenn man natürlich viele schöne Landschaften nur im Rahmen einer Reise erkunden kann, kann man die Natur um sich herum überall genießen. Und so wünsche ich mir für 2020, dass Natur und das „Draußen sein“ noch einen größeren Stellenwert auf meinem Blog spielen wird. Und dass ich mir auch in meinem Alltag genug Zeit dafür nehme, anstatt mich wie in der Vergangenheit tagelang nur hinter meinem Schreibtisch zu verkriechen. Aber dass ich das umsetze, da mache ich mir als Hundehalterin keinerlei Sorgen!
#10 – „Zeit für etwas haben“ ist relativ
Ich muss zugeben: Am Anfang hatte ich etwas Sorgen, wie ich es bei meinem Arbeitsalltag schaffen sollte, mehrere Stunden mit meinem Hund im Wald zu verbringen. Schließlich war ich doch so schon immer chronisch im Stress und hetzte Deadlines und Co hinterher. Trotzdem habe ich oft insgesamt weniger geschafft als heute. Denn „Zeit für etwas zu haben“ ist relativ. Wenn man etwas in seinem Leben haben möchte, muss man sich dafür Zeit zu nehmen. Und wenn es einen glücklich macht, dann wird man in der übrigen Zeit noch produktiver sein. Jedenfalls ist das bei mir so. 2020 möchte ich noch mehr auf meine individuelle Leistungsfähigkeit Rücksicht nehmen und mir zum Beispiel Auszeiten nehmen, wenn ich sonst eh unproduktiv am Schreibtisch sitzen würde.
#11 – Es muss nicht immer 2.000 % sein
Ein Punkt an dem ich beruflich immer noch sehr stark arbeite ist mein Perfektionismus. Während ich im Alltag und in meiner Freizeit eher wenig perfektionistisch bin, kann ich zum Beispiel in Sachen Fotos zum echten Pedant werden. Und dass nicht selten auf Kosten meiner Reisebegleitung. Hier mal zu akzeptieren, dass ein Bild eben nicht zu 2.000 Prozent perfekt ist, dass versuche ich mir seit letztem Jahr anzugewöhnen. Denn in den meisten Fällen sieht niemand einen Unterschied, ob ich beispielsweise 10 Grad weiter nach rechts schaue oder nicht oder auf dem Bild einen Zentimeter weiter links sitze. Oder findet gar die andere Version besser, denn so etwas ist natürlich auch total subjektiv. Denn in 2019 habe ich mehrmals erlebt, dass ein Bild, was ich für unperfekt gehalten habe, am Ende auf Instagram das auf der Reise war, was am besten bei euch angekommen ist. Hier mir ein bisschen den Druck herauszunehmen, tut am Ende nicht nur meiner Psyche, sondern auch der Kreativität gut.
Auf ein tolles 2020!
Ich hoffe dieser Artikel ergibt für euch irgendeinen Sinn, mir hat es auf jeden Fall mal sehr gut getan, meine Gedanken zu den einzelnen Themen zu Papier Blog zu bringen. Auch wenn es eigentlich schon viel zu spät dafür ist, möchte ich euch einen guten Start in 2020 wünschen. Ich hoffe ihr seid gut im neuen Jahr angekommen und habt vielleicht den ein oder anderen „Vorsatz“ in die Tat umsetzen können. Ansonsten macht es einfach jetzt. Denn es ist nie zu spät für Dankbarkeit, Neuanfänge, Pläne und Vorsätze. Erzählt gerne davon in den Kommentaren, wenn ihr mögt. Gerne könnt ihr auch eure Meinung zu meinen Gedanken zum Thema Fernreisen, Fliegen & Nachhaltigkeit hinterlassen, solange ihr konstruktiv und höflich bleibt!
Danke, dass ihr mir über all die Jahre die Treue gehalten habt. Auf ein wundervolles Jahr 2020 mit ganz vielen Abenteuern und Genussmomenten!
Liebe Jana, Hut ab für deinen offenen und ausführlichen Beitrag! Ich verstehe deine Zwickmühle gut und finde es super, dass du dich auf Deutschland und die Nachbarländer beschränken willst. Wobei ich auch niemand bin, der fernes Reisen verteufel. Hier stimme ich dir voll und ganz mit „Die Dosis macht das Gift!“ zu.
Aber auch in Europa gibt es wirklich so viel tolles zu entdecken. Ich bin z.B. ein großer Fan von Osteuropa und bin da schon mehrfach mit dem Zug unterwegs gewesen.
Schmunzeln musste ich bei deiner Feststellung, dass du auf deinen Fotos zukünftig nicht jedes Mal ein neues Outfit brauchst. Ich fand es schon manchmal ein bisschen verrückt, wie viele Outfits du auf Reisen anscheinend für die vielen unterschiedlichen Fotos dabei hast. ;-) auch wenn sie natürlich auch alle schön sind, die Landschaft ändert sich ja sowieso.
Alles Gute für deine Entscheidung!
Liebe Grüße Anna
Hm, was mir an all den – grundsätzlich richtigen Gedanken ein wenig abgeht, ist für mich der wesentlichste Aspekt des Reisens. Und der ist nicht, in fernen Ländern in schönen Luxusresorts sich von der Bevölkerung abzukapseln, sondern sich mit dieser auszutauschen, andere Sicht-und Lebensweisen kennenzulernen, neue Kulturen zu erfahren und zu verstehen versuchen. Und das öffnet erst den Horizont, dass man unsere eigene Lebensweise hinterfragt und den Standard, den wir verwöhnte Menschen aus westlichen Ländern kennen und für gegeben halten, nicht für selbstverständlich nehmen. Erst seit meinen vielen Reisen sind für mich Dinge wie dass der Müll abgeholt wird, wir sauberes Wasser aus der Leitung bekommen, wir einfach schnell ins Krankenhaus gehen können, nicht mehr normal sondern ein unglaubliches Privileg, von dem ein Großteil der Erdbevölkerung nur träumen kann. Diese Horizonterweiterung – das ist für mich reisen, und das können mir nette Kurztrips in die Umgebung mit ein paar schönen nachhaltigen Cafes nicht bieten….denn das schränkt finde ich den Blickwinkel viel zu sehr ein. Naja, nur so ein paar Alternativgedanken zum Thema, weil mir vorkommt, dass immer mehr Reisebloggerinnen in letzter Zeit das Thema Reisen nur noch durch die negative Brille sehen und wie schlecht es für den Planeten nicht ist. Der Aspekt des kulturellen Austauschs kommt mir dabei zu kurz….denn der ist es, was Reisen in erster Linie ausmachen sollte. Luxusresorts auf Saint Lucia sind nett aber Urlaub und kein Reisen….hoffe, du kannst meine Gedanken halbwegs nachvollziehen.