Danzig ist ohne Frage eine Perle der Ostsee mit einer wunderschönen historischen Altstadt. Kaum ein Tourist verirrt sich jedoch in die Randbezirke. Warum auch, schließlich haben diese im Vergleich zum prunkvollen Zentrum meist nur Hauptverkehrstraßen und Plattenbauten zu bieten. Eines dieser Viertel ist Zaspa, ein kommunistisches Wohnsiedlungsprojekt aus den 70er Jahren. Doch näher hinschauen lohnt sich: denn das Viertel beherbergt die wohl weltweit einzige Streetart-Galerie in der Wandmalereien an die Wänden einer Wohnsiedlung gemalt sind.
Touristen sehen die Plattenbauten meist nur von der Schnellstraße vom Seebad Sopot nach Danzig im Vorbeifahren. Wenn man einmal genauer hinsieht, kann man die Kunstwerke schon von der Straße aus erahnen. Zaspa zeigt dem Besucher eine ganz andere und wahrscheinlich authentische Seite von Danzig – denn schließlich können sich nur die wenigsten Polen eine dieser schicken Altbauwohnungen im Zentrum leisten, die wir gerade unser vorübergehendes Zuhause nennen. Heute zeige ich euch genau diese graue Seite von Danzig, in der Streetart ein wenig Farbe in die Plattenbautristess bringt.
Das erste Gemälde dieser Art erhielt die Siedlung im Jahr 1997 während des 1.000-jährigen Jubiläums der Stadt Danzig. Heute sind es über 40 Bilder, jedes 15 oder 30 Meter hoch. Gemalt sind die Graffiti von einheimischen und ausländischen Künstlern und haben alle historisch relevanten Themen, wie Beispielsweise ein Porträt von Lech Waesa und ein Bollywood-ähnliches Filmplakat von Papst Johannes Paul II. Die meisten Kunstwerke findet man entlang der Pilotów und Dywizjonu 303 Straße. Wir haben uns heute auf dem Weg ins Stadtzentrum nur ein paar der Gemälde angesehen – sicher hätte man noch zahlreiche weitere Gemälde entdecken können.
Bald gibt es dann auch noch weitere Artikel zum „klassischen“ Danzig und unserer Nordpolenrundreise, auf der wir uns gerade befinden. Nur so viel vorweg: Ich bin seit dem ersten Tag total hin und weg und kann gar nicht verstehen, warum Polen innerhalb Europas so ein touristisches Schattendasein fristet. Diese freundlichen Menschen, dieses leckere Essen, diese endlose Ostseeküste, diese fantastischen, historischen Städte wie Danzig oder Krakau… Hach! Aber bald mehr dazu…
Wie findet ihr diese etwas andere Streetart-Galerie auf polnische Art? Wäre es euch einen Zwischenstopp wert?
Nach Danzig wollte ich schon lange und nun bin ich noch neugieriger als vorher. Tolle Fotos.
Dankeschön! Morgen gucken wir uns dann das „klassische“ Danzig an, ich bin sehr gespannt… ;-) Liebe Grüße, Jana
Danzig und Krakau stehen auch bei mir dieses Jahr auf der Wunschliste. Ich selbst habe auch mal in so einem Plattenbau gewohnt (als Kind des Ostens ist das fast normal gewesen) und weiss, das die ansonsten ja ziemlich trist aussehen. Aber diese Malereien an Häuserwänden find ich egal wo auf der Welt toll, weil sie ein wenig sonne in die Herzen der Menschen bringen…
Geht mir genauso!! Und gerade der Kontrast aus Tristesse und knalliger Farbe finde ich klasse!!!
Oh toll, liebe Jana, danke für den Verweis auf meinen Blog! Ich freue mich sehr, dass ihr es nach Zaspa geschafft habt und noch mehr freue ich mich auf weitere Artikel! Seid ihr Ostermontag noch in Polen? Dann sei vorsichtig, dass du nicht nass wirst. Am Ostermontag dürfen jungen Männer in Polen die Mädchen, die ihnen gefallen, mit Wasser vollspritzen und das ganze artet durchaus mal in Wasserschlachten aus :)
:-D Ja, Ostermontag geht es dann von Pozen zurück… Und du hast Recht, bisher konnte mich Polen absolut begeistern!! Freue mich schon sehr darauf, was wir noch alles erleben werden!
Ich liebe Street Art – tolle Bilder!!