Ausflug nach Leith, Edinburghs schicker Hafenstadt

Der kürzeste Weg von Edinburgh ans Meer führt per Bus führt ins drei Kilometer entfernte Leith, Edinburghs schicker, historischer Hafencity. Schick – das war nicht immer so. In den 80er Jahren verkam der einstige Dreh- und Angelpunkt für Waren und Güter zum Drogenumschlagspunkt. Heute erstrahlt die Hafencity in einem Kontrast aus neu und alt. Das Highlight ist aber wohl ganz klar die Royal Yacht Britannia, die hier vor Anker liegt. Aber auch zahlreiche Pubs und Fischlokale locken Einheimische und Besucher „raus ans Meer“.

Ein wenig mehr „Meer“ hätte ich mir ehrlich gesagt schon gewünscht. An der Endhaltestelle verlassen wir (übrigens mit Sack und Pack, denn leider ist bereits unser Abreisetag gekommen) den Bus der Linie 35. Damit stehen wir direkt vor dem riesigen Einkaufzentrum „Ocean Terminal“, was sich für mich mehr nach einem Kreuzfahrthafen als einem Shopping-Center anhört.

Von Innen sieht alles sehr neu und modern aus. Das Center wurde im Jahr 2001 eröffnet und beherbergt neben zahlreichen Shops auch ein Kino, einen Kinderspielplatz sowie einen Rollerpark auf dem Dach.

Uns zieht es jedoch in die zweite Ebene. Während man hier nämlich in einem der zahlreichen Restaurants mit Meerblick speist, kann man auch sie erblicken: die Royal Yacht Britannia, die hier vertaut ist. Von 1953 bis 1997 stand der private Luxusliner der Queen und ihrer Familie für Auslandsaufenthalte und zu Repräsentationszwecken zur Verfügung.

Da es noch früh am Morgen ist, halten wir keine Gäste vom Essen ab und können trotzdem einen Blick auf das Schiff und den Hafen erhaschen.

Für Shopping bleibt keine Zeit und so stehen wir wenige Minuten später auch schon wieder im Freien. Nur wenige hundert Meter vom Center entfernt befindet sich das Scottish Goverment, ein ziemlich unspektakulärer moderner Bau aus dem Jahr 1999. Hinter der schmucklosen Fassade arbeiten über 2.000 Mitarbeiter der schottischen Regierung, übrigens auch ein zentraler Grund für den ehrgeizigen Sanierungsplan von Edinburghs „Waterfront“.

Kurz hinter dem riesigen Regierungsgebäude beginnt das Queen´s Dock, an dessen östlichen Ufer sich die berühmte Waterfront „The Shore“ befindet.

So ziemlich alles Sehenswerte befinden sich in der kleinen Straße mitten in der historischen Altstadt von Leith. Einen besonders schönen Blick dorthin hat man vom Sandport am gegenüberliegenden Ufer. Hier wo das Walter of Leith in den Firth Forth mündet, liegt die Keimzelle des ehemaligen Fischerdorfes.

Über die Brücke in der Commercial Street überqueren wir das Dock und schauen uns die Shore einmal genauer an.

Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist der Signal Tower, der sich heute hinter dem Fishers Bistro befindet. Im Jahr 1685 wurde er erbaut und erhielt im Jahr 1805 seine charakteristischen Zinnen, von welchen die Schiffe damals mit Hilfe von Signalflaggen in den Hafen gelotst wurden.

Auf der Shore folgen wir der Water of Leith nach Süden. Schließlich biegen wir links in die Parlament Street ein, die uns zu zwei weiteren Sehenswürdigkeiten von Leith führt: dem Trinity Haus, einem gregorianischen Stadtpalast von Thomas Brown aus dem Jahr 1816 in dem sich heute ein Seefahrermuseum befindet und die South Leith Oarish Church, eine Basilika aus dem Jahr 1483. Die Kirche ist leider geschlossen und so können wir uns auch nicht die hölzerne Stichbalkendecke ansehen, für die sie so berühmt ist.

Nun geht es auch schon wieder zurück zum Kanal und damit auch zur Bushaltestelle. Die Linie 35 bringt uns auf direktem Wege zum Airport. In zwei Stunden geht es noch einmal quer durch Edinburgh und wir haben Zeit uns gebührend von der Stadt zu verabschieden.

Damit ist leider auch schon das Ende unseres Trips gekommen. Wie gern wären wir länger geblieben – selbst in Edinburgh gibt es noch so vieles, was wir uns gerne angesehen hätten. Allein die zahlreichen Museen hätten uns interessiert, ganz zu schweigen von den fantastischen Highlands, die es uns so sehr angetan haben. Auch ein Ausflug in das nur eine einstündige Zugfahrt entfernte Glasgow wäre bestimmt interessant und lohnenswert gewesen. Ein guter Grund, noch einmal wieder zu kommen!

Und hättet ihr euch die Hafencity auch mit mehr „Meer“ vorgestellt? Wie hat euch insgesamt der kleine Einblick von Schottland gefallen? Ward ihr schon mal dort oder steht es auf eurer Bucket List?

Meine Reise nach Edinburgh wurde unterstützt von Skyscanner und Hostelbookers. Alle Ansichten sind und bleiben meine eigenen.

 

More from Jana
Lady in Red – Ein London Fotoessay
Wenn London eine Farbe wäre, dann wäre es rot. Rote Telefonzellen, rote...
Read More
Join the Conversation

5 Comments

  1. says: Janett

    Ja das Meer. In Lissabon hab ich auch viel Fluss gesehen, zum Meer habe ich es in der Kürze der Zeit nicht geschafft. Aber das ist schon schade, da hat man das Meer in der Nähe, möchte man einfach auf eine Promenade gehen und sich den Wind durch die Haare wehen lassen und dann ein Fischbrötchen irgendwo essen. Aber ich denke da gibt es sicherlich abseits der Großstadt viele kleine Fischerdörfen, die dies erfüllen. Willst du noch mal nach Edinburgh und Umgebung fahren ??

  2. says: Monika @ TravelWorldOnline

    Irgendwie hatte ich mir Edinburgh „historischer“ vorgestellt. Auf Deinen Fotos macht die Stadt einen recht modernen Eindruck.

  3. says: Max

    Schottland steht auf der Liste, aber nur unter der Bedingung einer ausgedehnten Whisky Verkostung. ;) Deine Beiträge über Schottland haben mir jedenfalls sehr gut gefallen, da packt mich gleich wieder das Reisefieber.

    lg
    Max

    1. says: Jana

      Ja das hätte ich auch noch gerne gemacht, auch wenn ich nicht so der Whiskey Fan bin. Wir haben uns dann allerdings schweren Herzens gegen die Whiskey- und für die Schlössertour entschieden ;-)

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert