Nicht nur Naturliebhaber und Wanderer sind von den unzähligen Schluchten Kretas begeistert. Bedingt durch besondere Klimabedingungen gedeihen in ihnen auch seltene Pflanzen. Die wohl bekannteste Schlucht Kretas ist die „Samaria-Schlucht“, was dazu führt, dass sich die Besucher hier wie in einer Karavane durch die Schlucht schieben. Wir wünschen uns mehr Naturerlebnis und weniger Touristenmassen und entscheiden uns für eine Wanderung durch die Kourtaliotiko-Schlucht.
Die spektakuläre Kourtaliotiko-Schlucht ist ein Gebirgseinschnitt im Süden der Insel zwischen den Bergen des westlich gelegenen Kouroupa und dem östlichen Xiro. Den Grund der Schlucht bildet das Bachbett des Megalopotamos oder auch Kourtaliotis, einem der zehn bis zum Meer ständig wasserführenden Fließgewässer auf Kreta. Der Fluss mündet an einem wunderschönen, mit Palmen besetzten Stand, dem Preveli Beach.
Unser Plan: Zu Viert fahren wir zunächst zum Preveli-Strand um unsere zwei Mitreisenden abzusetzen während mein Freund und ich mit dem Auto zur Quelle fahren und von dort aus flussabwärts in die Schlucht einsteigen. In der Mitte wollen wir und dann zum Mittagessen treffen und den Autoschlüssel übergeben um uns dann gemeinsam unten am Strand wieder treffen. So viel zum Plan. Problem 1: Wir finden den richtigen Einstieg in die Schlucht nicht und steigen zu weit unten ein. Problem 2: Es gibt keinen Weg durch die Schlucht, so dass wir im Wasser warten müssen und eher schlecht vorankommen. Problem 3: Wir müssen uns phasenweise weit vom Fluss entfernen, da dieser zu tief zum Durchwarten wird und haben Sorge unsere Mitreisenden zu verpassen. Noch dazu haben wir in der Schlucht keinen Handyempfang.
Zunächst machen wir uns flussaufwärts auf den Weg um die Quelle zu erreichen. Für den Weg brauchen wir etwa 1 1/2 Stunden. Der Fluss verschwindet in einer Höhe und ich kann es mir nicht nehmen lassen durch das eiskalte Wasser in die Höhle zu schwimmen. Mitten in der Höhle entspringt das Wasser in einem Wasserfall von etwa 4 Metern aus der Höhlendecke. Auch das muss ich mir genauer ansehen und klettere nun auf der anderen Flussseite auf das „Dach“ der Höhle. Hier entspringt das Wasser aus dem Berg.
Nachdem ich nun meine Neugier befriedigt habe, machen wir uns auf den Weg flussabwärts. Hier gehen wir etwa drei Stunden, bis wir tatsächlich in einem ausgebrannten Waldstück (Waldbrände) auf unsere Begleiter treffen. Damit wir uns nicht wieder verlieren beschließen wir gemeinsam den Weg zum Auto einzuschlagen. Also geht es für uns wieder zurück – und ein zweites Mal vorbei an den Alt-Hippie-Wohnsiedlungen, die gerade gegenseitige Nacktfotos am Fluss machen. Mit dem Auto fahren wir nun runter zum Strand und gönnen uns ein erfrischendes Bad. Irgendwie juckt es mir aber doch in den Fingern und ich überrede die anderen, uns doch noch einmal den unteren Teil der Schlucht anzusehen. Etwa eine halbe Stunde steigen wir nun von unten in die Schlucht hinein, die hier viel enger und imposanter daherkommt. Dann treten wir den Rückweg an. Es war vielleicht nicht so wie geplant, dennoch war die Kourtaliotiko-Schlucht ein beeindruckendes Naturschauspiel und eines der tollsten Erlebnisse in diesem Urlaub – vielleicht auch gerade, weil nicht alles glattgelaufen ist.
Menschenleerer Nachbarstrand des Preveli Beach, Kreta
Hier findet ihr eine Beschreibung der Wanderung (die wir leider nicht hatten).
Wow, die Bilder sind wirklich sehr schön! *_*
Da will man am liebsten selbst in diese türkisen Fluten springen. *hach*
Ich hab dir übrigens auf deine Bodensee-Urlaubs-Frage geantwortet. ;-)
Ich hoffe das passt so. Ich kenn mich nicht so gut in dem Gebiet aus (ist das nicht immer so, dass man meistens gar nicht weiß, was es daheim alles zu sehen gibt. ;-D), aber ein paar Sachen sind mir eingefallen.
Schöne Grüße
Christina
Vielen Dank! Ja ich will auch sofort in die Fluten springen!!
Schaue mir gleich deine Tipps an, kenne das gut, ich komme ja aus dem Harz und weiß dort auch immer nie was man so unternehmen kann *g*
Liebe Grüße, Jana
Dein Bericht hört sich ja echt spanned an und die Fotos sehen auch wunderschön aus. Wo seid ihr denn langgewandert bzw. wo seid ihr denn „falsch“ eingestiegen? Konntet ihr auch einen Eingang in die Schlucht und zum Wasserfall sehen? Ich würde diesen Urlaub auch gerne diese Schlucht entdecken und weiß leider nicht recht, wie und wo anzufangen zu planen und zu wandern…
Nur ein kleiner sprachlicher Tipp: Man wartet auf den Bus, aber man watet durch Wasser. ;-)