2024 war für mich kein einfaches Jahr. Es war geprägt vom Verlust, vom Loslassen, von Neuanfängen und Rückschlägen. Aber – und das wurde mir in der ruhigen Zeit Anfang des Jahres und beim Erstellen diverser Kalender und Fotobücher klar – auch ein Jahr voller schöner Momente. Es gab keine großen Reisen, die einen Blogpost wert gewesen wären, keine fetten Meilensteine (und leider auch im September kein Baby in meinem Arm), aber dafür umso mehr Fokus auf das, was wir haben, viel Familienzeit und kleine Alltagsmomente, die das Leben doch am Ende lebenswert machen.
Wie geht es mit Sonne & Wolken weiter?
Und dann war da auch immer wieder die Frage: wie soll es hier mit meinem Blog weiter gehen. Soll es überhaupt weitergehen? Oder konzentriere ich mich voll und ganz auf meine Autorenschaft für mittlerweile fünf Bücher im Dumont-Verlag? Im letzten Jahr war nämlich genau das der Fall. Seit ich Dank Kita etwa ab dem Herbst 2024 auch tagsüber wieder mehr Zeit am Schreibtisch verbringen konnte, habe ich all meine schreiberische und fotografische Kreativität in mein neues Buch gesteckt, das im Frühjahr dieses Jahres erscheinen wird. Der Rest ging für Kundenprojekte abseits von Blog, Instagram und Co drauf. Außerdem darf man nie vergessen, wie viel Zeit als Selbstständige für Buchhaltung, Planung und Organisation drauf geht.
Und so ging 2024 zu Ende ohne das auch nur ein einiger Artikel hier auf dem Blog online gegangen ist. Ob es 2025 wieder regelmäßig neuen Content geben wird, kann ich aktuell nicht sagen. Mein Entschluss ist es aber, dem Blog und allem, was ich mir hier in jahrelanger Arbeit aufgebaut habe, noch einmal eine Chance zu geben. Denn an Content-Ideen mangelt es grundsätzlich nicht. Ebenso wenig wie am Spaß zu schreiben. Und so setze ich 2025 nicht nur privat, sondern auch hier auf dem Blog ins Zeichen des Neuanfangs. Und womit könnte man besser starten, als mit einem kleinen Jahresrückblick und damit Lifeupdate oder? Also los, here we go!
Januar
Wir haben ein paar herrliche, sonnige Schneetage zuhause genossen und uns gefreut, dass Mini mit 17 Monaten nun auch endlich unter die Läufer gegangen ist. Rückblickend ist beim Draußensein und Reisen dadurch zwar vieles leichter, einiges aber deutlich anstrengender geworden. Darüber hinaus hatte ich im Januar einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand, gefolgt von einer leider gleich zu Beginn schwierigen Schwangerschaft.
Februar
Ich war zum ersten Mal für mein neues Buch im Harz. Bei diesem Besuch ging es vor allem um die Planung insgesamt rund 150 Outdoor-Touren, die es am Ende ins Manuskript geschafft haben. Schnee hatten wir dort leider keinen, dabei liebe ich es so sehr, wenn meine Heimat unter einer dichten Schneedecke versinkt. Aber da es diesmal vor allen um Organisationsarbeit ging, war das halb so schlimm. Körperlich ging es mir im Feburar ganz gut, ich war dennoch alle 2 Wochen zur Kontrolle bei meiner Ärztin, ob sich alles weiterhin gut entwickelt.
März
Vielleicht eine der schönsten Wochen in 2024 war meine Geburstagswoche in Zeeland am Meer. Wir hatten zwar märztypisch durchwachsenes Wetter, aber mir ging es nach einem kurzen Notaufnahmenaufenthalt Anfang März wieder gut und ich hab die Familienzeit in den Niederlanden sehr genossen. Und ich finde die weiten, im Winter praktisch menschenleeren Strände haben einfach zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Wir haben lange Strandspaziergänge unternommen, bei der wir Mini davon abhalten mussten schnurstracks ins Meer zu rennen und waren täglich schwimmen und plantschen. Leider musste ich ziemlich kurz nach unserer Rückkehr wegen Schwangerschaftskomplikationen für einige Zeit ins Krankenhaus, gefolgt von Bettruhe zuhause. Zum Glück hatte ich in dieser schweren Zeit viel Unterstützung von meiner Familie und so war immer jemand da, der unseren Alltag mit Melli und Mini wuppen konnte. Dafür bin ich bis heute wahnsinnig dankbar.
April
Auch den April begann ich so wie ich den März beendet hatte: im Bett. Leider hat alle Schonung und Ruhe nicht geholfen und unser kleiner Krümel verließ uns plötzlich im 5. Schwangerschaftsmonat. Mir beziehungsweise uns wurde einmal komplett der Boden unter den Füßen weggezogen. Aber alleine schon für Mini musste das Leben weitergehen. Und so kämpfte ich mich Stück für Stück zurück ins Leben – sowohl psychisch als auch physisch, denn nach mehreren Wochen Bettruhe war ich so schlapp wie noch nie in meinem Leben. Schon meine normalen Spaziergänge fühlten sich am Anfang an wie ein Marathon. Wir erfuhren übrigens später, dass unser Sohn vermutlich einen Gendefekt hatte und nicht lebensfähig gewesen wäre.
Was leider im April bei uns total unterging war der Erscheinungstermin meines neuen Buches Wanderzeit im Harz. Es geht darin um 20 h
Mai
Nachdem es mir körperlich langsam besser ging, stürzte mich in die Arbeit für mein neues Buch (was ich kurz zuvor eigentlich bereits abgesagt hatte) und arbeitete für ein paar Kundenprojekte, was eine willkommene Ablenkung war und mir sehr gut tat. Außerdem teilte ich unser Schicksal auf Instagram, nachdem ich auch dort für einige Wochen von der Bildfläche verschwunden war. Mini und ich fuhren mit Melli zur ersten großen Recherchetour in den Harz. Ich war viel alleine mit Melli unterwegs, wurde durch die viele Bewegung immer fitter und hatte neben der Arbeit Gelegenheit zur Verarbeitung.
Juni
Im Juni habe ich meinen bisher vernachlässigten Balkongarten auf Vordermann gebracht. Mich um meinen kleinen Topfgarten zu kümmern und ihn Stück für Stück zu erweitern war eins der schönsten Hobbies, die ich 2024 zum ersten Mal so richtig ausgelebt habe. Anstatt nur von einem Haus mit Garten zu träumen, habe ich einfach das Beste aus dem herausgeholt, das wir haben. Und das konnte sich am Ende des Jahres sehen lassen: Wir haben erfolgreich Kräuter, Salate, Tomaten, Lauchzwiebeln und verschiedene Beeren angebaut. Nur mit Erdbeeren hatte ich bisher leider wenig Glück. Auch unsere winterharten Pflanzen habe ich liebevoll aufgepäppelt und noch erweitert. Daneben hatten wir Familienbesuch zu Minis Geburstag und haben die ersten warmen Frühsommertage so richtig ausgekostet. Im Juni startete auch die Kita-Eingewöhnung, die sich bei uns wegen der Sommerferien bis in den September hinein zog.
Juli
Unser geliebtes Naturschwimmbad hat seit Ende Juni geöffnet und wir haben im Juli jeden warmen Tag dort verbracht. Außerdem haben Mini und ich jeden Tag Walderdbeeren, Himbeeren und Mirabellen gesammelt, wöchentlich auf den Feldern Wildblumen gepflückt, haben die Rehe im Wildgehege gefüttert und im Fluss geplantscht. Das sind die kleinen Dinge, die ich am Landleben einfach so sehr liebe. Gerade in den Sommermonaten gibt es rund um unser Dorf so viel zu erleben und entdecken, dass ich gar keine große Reiselust verspüre. Ansonsten habe ich mein Buchprojekt für eine Weile pausiert, um den Marco Polo Mosel-Reiseführer zu aktualisieren. Das Projekt habe ich schon vor ein paar Jahren übernommen und alle zwei Jahre steht hier eine gründliche Überarbeitung an.
August
Im August haben wir die Kitaferien dann genutzt für eine weitere Recherchereise für das neues Buch. Der Sommer im Harz ist einfach wunderschön. Man kann in so vielen Seen baden und wir haben die schönsten von Ihnen für das Buch besucht und auch weitere Ausflugsziele erkundet, die ich zuvor noch nicht kannte. Außerdem ist es gerade im Oberharz an heißen Tagen durch die oft angenehm kühlen Winde nicht so heiß, so dass man noch prima wandern oder radfahren kann. Außerdem haben wir mit meinem SUP ein paar neue und alte Spots abgeklappert. August ist außerdem Brombeerzeit und viele Hügel vor allem im Harzvorland hängen voll der saftigen, schwarzen Früchte.
September
Mit Beginn der Kita ging es bei mir auch in die heiße Phase, was das Schreiben angeht. Während ich zuvor all meine Arbeit nur während des Mittagsschlafs und Abends ab 20 Uhr erledigen konnte, hatte ich nun endlich die Möglichkeit auch am Vormittag ein bisschen Arbeit geschafft zu bekommen – ein herrliches Gefühl. Und so ging es auch mit dem Buch gut voran. Daneben haben wir den Spätsommer noch einmal ausgiebig zum Baden genutzt. Mit Beginn des Herbstes startete ich auch den Wiedereinstieg ins Laufen. Nach langer Schwangerschafts- und Stillpause begann ich Stück für Stück meine morgendliche Fünf-Kilometer-Gassirunde drei mal die Woche laufend zurückzulegen. Ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß auch Melli das Laufen macht. Ende des Monats fuhren wir nochmal für eine Woche nach Zeeland ans Meer. Leider hatten wir sehr viel Pech mit dem Wetter und wurden außerdem alle krank, so dass wir den Urlaub leider verkürzen mussten. 2024 war einfach nicht so unser Reisejahr.
Oktober
Dafür entdeckte ich im Oktober meine Liebe für Wanderungen und Ausflüge wieder. Und so erkundeten wir fast jedes Wochenende neue Orte vor unserer Haustür, freuten uns am bunten Laub an den Blättern und versuchten vor dem Winter noch so viel Draußenzeit und Sonnenstrahlen abzubekommen wie nur irgendwie möglich. Ob die Wacholderheide in der Eifel, das Traumpfädchen „Spayer Blick ins Tal“, den Malberg im Wiedtal oder das schöne Kasbachtal oberhalb vom Linz am Rhein – so langsam hätte ich hier fast schon wieder genug Material für ein neues Mittelrhein-Buch zusammen…
November
Wer hat eigentlich gesagt, dass die Outdoorsaison beziehungsweise der Herbst im Oktober endet? Wir hatten jedenfalls auch noch im November herrliche Herbsttage und Ausflugsziele vor der Haustür. Wir haben die Wolfssteine bei Bad Marienberg im Westerwald erkundet und sind nochmal eine andere Tour am Malberg im Wiedtal gewandert. Erst so langsam machte uns das trübe Wetter und die wenigen Sonnenstunden einen Strich durch die Rechnung. Aber das auch nur auf den ersten Blick. Als Familie mit Hund ist man ja schließlich 365 Tage im Jahr viel draußen in der Natur, auch wenn die Spaziergänge und Wanderungen zum Winter hin (vorerst) etwas weniger spektakulär werden.
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Dezember
Im Dezember waren wir für ein paar letzte Fotos für mein Buch im Harz. Das Manuskript hatte ich bereits Ende Oktober abgegeben. Im Anschluss schaltete ich in der Weihnachtszeit einen Gang zurück, zelebrierte die ruhige Familienzeit, reflektierte das Jahr, was am Ende eben trotz vieler Tiefpunkte doch auch viele schöne Momente beinhaltete und machte mir Gedanken, wie es vor allem in meinem Autorenleben weiter gehen soll. Werden Blogposts überhaupt noch gelesen oder klickt man sich heute nur noch durch kurze Reels und Tiktok-Videos? Ist für mich als „(Reise-)Bloggeroma“ der ersten Generation der Zug vielleicht einfach abgefahren? Immerhin gibt es diesen Blog hier schon seit 2010!
Vielleicht muss ich an dieser Stelle ja auch noch gar keine Antwort auf all diese Fragen haben. Vielleicht braucht dieser Blog ja auch keinen Businessplan und vielleicht muss ich auch gar nicht wissen, wie, wie lange und über was ich hier in Zukunft schreibe. Vielleicht mache ich es einfach wie zu Beginn meiner Reisebloggerkarriere und lasse mich einfach treiben und schau mal, wo es mich beziehungsweise uns mit diesem Blog hier hinführt. Ich freu mich auf jeden Fall, wenn ihr mich auch auf dieser Reise weiterhin begleitet. Fakt ist, auch trotz der langen Pause werden bis heute noch zahlreiche Artikel hier tausendfach gelesen, geteilt, neue Fragen gestellt und Kommentare verfasst. Und ich freue mich über jeden einzelnen davon.
Wie war euer 2024 und was sind eure Pläne für 2025?