Frankfurt am Main – Tipps, Ausflüge & Sehenswürdigkeiten

Von 2011 bis 2014 habe ich in Frankfurt am Main gelebt. In diesem Artikel möchte ich alle meine Tipps für Ausflüge und Sehenswürdigkeiten mit euch teilen, die ich in dieser Zeit gesammelt habe. Am Ende verrate ich euch auch noch ein paar Tipps für Cafés und Restaurants.

#1 – Die Paulskirche, die keine Kirche (mehr) ist

Die Paulskirche in Frankfurt am Main wurde 1789 bis 1833 erbaut und ersetzte ihre zuvor abgerissene Vorgängerin, die Barfüßerkirche aus dem Mittelalter. Bis 1944 diente der klassizistische Rundbau des Architekten Johann Friedrich Christian Hess als evangelische Hauptkirche Frankfurts und wurde im Jahr 1848 im Zuge der bürgerlichen Märzrevolution ihrer wohl „eigentlichen Berufung“ zugeführt: 1848 bis 1849 tagten die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung der deutschen Lande. Die Revolution scheiterte 1849 und die Nationalversammlung zerfiel und doch gilt die Frankfurter Paulskirche als Wiege der Demokratie in Deutschland. Was man nicht alles so lernen kann, wenn man nichtsahnend eine „schöne Kirche“ betritt…

Die Geschichte war uns nicht neu – nur dass sie sich in vor uns liegender Kirche abgespielt hatte. Ein Besuch der Paulskirche empfehle ich jedem geschichtsinteressierten Frankfurtbesucher. Das historische Gebäude hat täglich von 10-17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

#2 – Das Deutsche Architekturmuseum DAM

Das DAM ist eigentlich kein Museum, sondern eher eine Ausstellungshalle. Es lebt nicht von einer Dauersammlung, sondern von immer neuen Ausstellungen. Einzig die Dauerausstellung von der Lehmhütte zum Wolkenkratzer ist fester Bestandteil des Museums. Zur Zeit steht die Sonderausstellung ganz im Zeichen des Architekurmodells. Auf drei Stockwerken wird der Frage nach Werkzeug, Fetisch und Utopie nachgegangen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 7,- Euro, Studenten zahlen 3,50.

Wusstet ihr eigentlich, dass die Stadt Frankfurt fast 10 Prozent seines Etats für Kultur ausgibt? Zum Vergleich: In New York sind es nur 0,25 Prozent.

Wir haben den ganzen Vormittag in den interessanten Ausstellung verbracht und einige realisierte und zahlreiche unrealisierte aber enorm spannende Architekturprojekte bestaunt.  Konstruiert ist das Museum übrigens als eine Art Haus im Haus, was sich erst in der obersten Etage deutlich zeigt. Für jemanden, der sich ein bisschen für Architektur interessiert ist der Besuch des DAM eine absolute Empfehlung. Da die Sonderausstellung ständig wechseln, werde ich das Museum bestimmt noch mehrmals für die ein oder andere Ausstellung aufsuchen.

Ebenfalls sehenswert: Das neue deutsche Filmmuseum mit wechselnden Ausstellungen.

#3 –  Maintower – Mainhatten von Auge zu Auge

Der Maintower oder Helaba ist das einzige Hochhaus in Frankfurt, was für Besucher freigegeben ist. Für 5 Euro (3,50 Student) geht es mit dem Fahrstuhl in den 56 Stock und von dort aus zu Fuß ein Stockwerk höher zur Aussichtsplattform. Bei schönem Wetter und klarer Sicht hat man hier einen hervorragenden Blick auf Frankfurt und befindet sich sozusagen auf „Augenhöhe“ mit der Skyline. Wie winzig einem doch die Zeil vorkommt…

Ich kann einen Besuch nur jedem empfehlen, dem der Aufstieg auf den Dom zu anstrengend ist, oder der einfach mal „mittendrin“ in Mainhatten sein möchte.

#4 – Faszinierende Pflanzenwelt im Palmengarten

Wenn man schon nicht „zu den Palmen fahren“ kann, dann holt man sie sich eben nach Hause. In diesem Sinne nutzen wir das wunderschöne Spätsommerwetter am ersten Oktoberwochenende für einen Besuch im Palmengarten. Der Palmengartennofollow in Frankfurt ist einer der renommiertesten Botanischen Gärten Europas. Weltweit gehört er zu den sechs artenreichsten Gärten. Er entstand im Jahr 1868 auf eine Initiative der Frankfurter Bürger hin und gibt ihnen seit dem viel zurück – eine kleine Oase im Herzen Frankfurts.

Neben einer Parkanlage mit prächtigen Bäumen und Wiesen sowie Beete mit jahreszeitlich wechselnder Bepflanzung gibt es dort verschiedene Themengärten sowie Schauhäuser, wie das historische Palmenhaus oder das Tropicarium. Pflanzen aus nahezu allen Vegetationszonen der Erde, vom tropischen Regenwald bis zur Subantarktis, können hier besichtigt werden. Das milde Frankfurter Klima macht die Kultur von zahlreichen frostempfindlichen Gehölzen möglich, die in anderen Teilen Deutschlands nicht im Freien gedeihen.

Besonders gut hat uns das Tropicarium gefallen. Es besteht aus sieben großen und sechs kleinen Schauhäusern mit einer Gesamtfläche von 5520m². Die Pflanzen der Halbwüste, Nebelwüste Savanne und des Dornwaldes bilden die „trockenen Tropen“ im Süden und die Pflanzen des Monsun-, Tiefland- und Bergregenwaldes sowie der Mangrove die „feuchten Tropen“ im Norden des Tropicariums.

#5 – Bootsfahrt auf dem Main

In der Nähe vom Eisernen Steg befindet sich der Anleger der KD, Köln-Düsseldorfer. Für knapp 8 Euro pro Person kann man hier eine einstündige Schiffsfahrt buchen. In den 60 Minuten geht es zunächst flussaufwärts vorbei an der Großmarkthalle und dem Osthafen zur Gerbermühle, einem beliebten Ausflugsziel im Stadtteil Oberrad. Hier wird gewendet und es geht zurück in Richtung Innenstadt, am Eisernen Steg vorbei zum Westhafen. Nach der Rhein-Neckar-Brücke, einer wichtigen Eisenbahnbrücke, wird wieder gewendet und das Boot fährt zurück zum Anleger.

Unterwegs erzählt eine sympathische Frauenstimme den Passagieren wichtige kulturelle und geschichtliche Eckdaten und weist auf die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten unterwegs hin – wie man es eben so kennt von einer Bootsfahrt. Mir war das Erzählte nicht neu, mein Besuch freute sich aber um so mehr über die Hintergrundinformationen. Alle 90 Minuten startet die Tour; wir hatten uns für die Fahrt um 17 Uhr entschieden. Dank des tollen Wetters machte die Fahrt umso mehr Spaß und gab uns das Gefühl von Urlaub – und das mitten in der eigenen Stadt. Wofür Besuch so alles gut sein kann…

#6 – Der Frankfurter Dom

Der Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main ist der größte Sakralbau der Stadt, ehemalige Pfalzkapelle und Stiftskirche. Ich wohne nun schon seit sieben Jahren in Hessen und war schon vor meinem Umzug nach Frankfurt zig Male in der Mainmetropole und doch habe ich es versäumt, mir den Dom einmal genauer anzusehen. Der Besuch von meiner Mutter am letzten Wochenende war der Anlass, das nun zu ändern. Am Samstag morgen bei herrlichem Spätsommerwetter stiegen wir zunächst die 325 Stufen hinauf auf die Aussichtsplattform.

Als ehemalige Wahl- und Krönungskirche der römisch-deutschen Kaiser ist der Dom eines der bedeutenden Bauwerke der Reichsgeschichte und galt vor allem im 19. Jahrhundert als Symbol nationaler Einheit. Aus dem Gotteshaus der karolingschen Kaiserpfalz hervorgegangen, gründet er auf Resten einer kleinen merowingischen Kapelle, die vor 680 entstanden sein muss.Im Mittelalter war der Dom, der nie Bischofskirche war, Sitz des kaiserlichen Domstiftes St. Bartholomäus, seit 1356 Wahlort der Deutschen Könige und ab 1562 Krönungsort der römischen Kaiser.

Der schweißtreibende Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall und kostet für Studenten 1,50 Euro, Normalpreis 3,00 Euro. Von der Plattform hat man einen grandiosen Blick auf Skyline, Main und Altstadt.

Wieder unten angekommen besichtigten wir das imposante Bauwerk von innen. Hier wurde gerade der Erntedankgottesdienst vorbereitet und Kürbisse, Zweige und andere Herbstdekoration verteilt. Eine Besichtigung des Doms lohnt sich auf jeden Fall und sollte bei keiner Frankfurt-Reise fehlen.

#7 – Der Grüneburgpark

Der Grüneburgpark ist Teil des Frankfurter Grüngürtels und ein beliebtes Naherholungsziel für Familien, Sportler und Spaziergänger gleichermaßen. Der 29 Hektar große Park liegt im Frankfurter Nordend und grenzt direkt an den Palmengarten. Ich mag den schönen Park mit seinen weiten Rasenflächen und den großen Bäumen besonders zum Joggen – perkfekt zum Durchatmen nach einem langen Arbeitstag.

Einer der schönsten Plätze Frankfurts ist das Mainufer – jeder, der schon einmal in Frankfurt war, wird das bestätigen können. Der Fluss lockt mit seinem imposanten Blick auf die Skline und einer kühlen Brise bei gutem Wetter zahlreiche Frankfurter und Touristen an.  Dank der vielen Grünflächen dient er den Großstädtern als Gartenersatz zum Lesen, Sonnen, Picknicken, Plauschen und Spielen. Besonders beliebt ist das Sachsenhausener Ufer von der Untermainbrücke bis zum Eisernen Steg.

Ein weiteres Highlight ist das „Nizza“ am nördlichen Mainufer zwischen Friedens- und Untermainbrücke. Ein Hauch von Mittelmeer mit Palmen, Feigenbäumen, Zitronenbäumen und südländischen Pflanzen erleben Spaziergänger hier. Dank der Südlage, des Windschattens der Kaimauern und der vom Fluss reflektierten Sonneneinstrahlung können im Nizza in einem mediterranen Mikroklima auch exotische Pflanzen gedeihen. Die 4,42 ha große Anlage ist einer der größten südländischen, öffentlich zugänglichen Gärten nördlich der Alpen.

#9 – Der Lohrberg

Der etwa 185 Meter hohe Lohrberg gilt als Hausberg von Frankfurt am Main und ist gleichzeitig der einzig verbliebene Weinberg innerhalb des Stadtgebietes. Das für November untypische wunderschöne laue Herbstwetter am Sonntag nutzen meine Freundin und ich für einen Ausflug zum Lohrberg, der von der U-Bahn-Haltstelle Bornheim Senkbacher Landstraße (U4) bequem mit der Buslinie 43 zu erreichen ist.

Von der Haltestelle geht man etwa 10 Minuten bergauf zum Lohrpark. Von dort bietet sich ein herrlicher Blick über Frankfurt. Dort genossen wir die Sonne, die Natur und die bunten Herbstfarben und ließen ein schönes Wochenende gemeinsam ausklingen.

Übrigens: Der hier angebaute Wein wird vor allem im Römer an besondere Gäste ausgeschenkt, kann aber auch an einigen Verkaufsstellen erworben werden. Im Sommer kann man die öffentlichen Grillplätze im Lohrpark für ein Barbecue mit Skylineblick nutzen.

#10 – Eine Radtour am Main nach Höchst

Der Frankfurter Stadtteil mit 14.000 Einwohnern liegt an der Mündung der Nidda in den Main. Die gut erhaltene Höchster Altstadt steht seit 1972 unter Denkmalschutz. Die meisten Fachwerkhäuser auf mittelalterlichem Stadtgrundriss stammen aus der Zeit nach dem großen Stadtbrand von 1586. Höchst liegt im Westen von Frankfurt etwa 10 Kilometer von der Innenstadt entfernt. Vorbei führt der Weg an den Stadtteilen Griesheim und Nied.

Gegenüber – auf der anderen Seite des Mains liegt der Frankfurter Stadtteil Schwanheim. Von hier führt der Grün-Grün-Gürtel-Radweg südlich des Mains bis nach Sachsenhausen und damit zurück in das Frankfurter Zentrum. Vorbei geht es an der Bürostadt und Niederrad.

#11 – Das Museumsuferfest

Jedes Jahr im August findet in Frankfurt ein alljährliches Highlight statt – das Museumsuferfest. Frankfurt feiert drei Tage seine Museen und seinen Fluß in einer einzigartigen Kombination von Kunst und Kultur, Musik und Gastronomie direkt am Main im Herzen der Stadt vor der wunderbaren Kulisse der Frankfurter Skyline. Mit circa 3 Millionen Besuchern, den außergewöhnlichen Programmangeboten der Frankfurter Museen, zahlreichen Bühnenproduktionen und Inszenierungen ist das Museumsuferfest eines der größten europäischen Kulturfestivals.

#12 – Die glorreichen Sieben

Neben Handkäs, Frankfurter Würstchen und Fleischwurst ist die Frankfurter Grüne Soße oder „Gri Soß“ wie der Hesse sagt, DIE Spezialität der Frankfurter. Die kalte Soße wird aus Quark, Yogurt, Buttermilch und saurer Sahne angerührt mit exakt 7 Kräutern: Borretsch, Kerbel, Gartenkresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Ja kein Dill und schon gar keine Mayonnaise. Serviert wird die „Gri Soß“ zu Pellkartoffeln und vier halben gekochten Eiern. Angeblich die beste Grüne Soße ist man im Gemalten Haus in Sachsenhausen – das gilt es noch zu prüfen…

Bei wundervollem Spätsommerwetter unternahm ich heute eine kleine Radtour am Main. Dribb de Bach – auf Sachsenhäusener Seite ging es flussabwärts in Richtung Offenbach nach Oberrad. Hier wollte ich mir einmal das Grüne Soße Denkmal ansehen, dass die Künstlerin Olga Schulz zu Ehren des Nationalgerichts geschaffen hat: 7 Gewächshäuschen stehen für die 7 Kräuter und sind in der jeweiligen Farbe des Krauts eingefärbt.

Ich muss sagen, dass Denkmal war wirklich schwer zu finden und auch nur mäßig beeindruckend. Vielleicht war es auch die falsche Tageszeit – nachts sollen die Häuschen beleutet sein und wie Smaragde zu leuchten anfangen. Der Weg nach Oberrad war aber sehr schön und auf den Feldern duftete es herrlich nach Kräutern – die hier angebaut werden. Aber seht selbst:

#13 – Poetry Slam im English Theatre

Unter dem Titel Die Superpoeten – Der Poetry Slam Deluxe findet im English Theatre in Fankfurt jeden Monat eine solche Veranstaltung statt. „Irre, dieses Strömen zur Slam Nacht; erstaunlich, wie die ganze Schlange rechtzeitig ins Paradies der Worte geschleust wird; immer wieder eine Überraschung, die ausdauernd die Wort-Jünger sogar auf filzigem Boden backen, um zu erlauschen, was die Welt im Innersten zusammenhält – oder auch, wie sie zusammenfällt“, so verkündet der Flyer passend poetisch.

Klingt unterhaltsam? War es auch! Mit einer gelungenen Mischung und begleitet mit dem Witz und Charme des Moderators Lars Ruppel und seines Comoderators aus dem Publikum präsentierten die „Poeten“ eine amüsante Mischung aus Unterhaltung, Witz und Nachdenklichkeit – mal mit mehr, mal mit weniger Anspruch aber nicht weniger interessant.

Kulinarische Tipps für Frankfurt am Main

  • Aroma Vegetarian & More, Oeder Weg 80
  • Takumi Ramen, Mendelssohnstraße 44
  • Eat and Art, Marbachweg 357
  • Kleinmarkthalle Frankfurt, Hasengasse 5-7
  • IIMORI, Braubachstraße 24
  • Joe Peña’s, Robert-Mayer-Straße 18
  • Apfelwein Wagner, Schweizer Str. 71
  • Dulce Chocolate & Ice Cream, u.a. Bockenheimer Landstraße 43
  • Best Worscht in Town (auch vegetarisch!), u.a. Schweizer Str. 30
  • Die Kuh die lacht, u.a. Schillerstraße 28
  • Gaststätte Atschel, Wallstraße 7
  • Weisse Lilie, Bergerstr. 275
  • Bar Shuka, Niddastraße 56

Habt ihr noch weitere Tipps für Frankfurt? Dann her damit!

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