Oft sind des doch die kleinen Dinge, die ein schönes Hotel zu einem besonderen machen. Dafür sorgen, dass man sich sofort wohl und entspannt fühlt. Ein freundlicher Fahrer zum Beispiel, der einen vom Flughafen abholt und einem ein kühles Handtuch zur Erfrischung reicht. Eine freundliche Begrüßung. Eine mit Liebe zum Detail eingerichtete Lobby. Eine Kaffeemaschine auf dem Zimmer. Ein guter Föhn griffbereit. Ein serviertes Frühstück mit vielen frischen Zutaten. Okay dass wäre dann schon eine große Sache – zumindest für mich.
Kleine Dinge – große Wirkung
Gerade wenn man eine 24 Stunden Anreise hinter sich hat, Stunden im Flieger verbracht und damit kämpft, dass einen der Jetlag nicht sofort völlig ausnockt, sobald der Kopf einmal das Bett berührt hat, weiß man diese „Kleinigkeiten“ besonders zu schätzen. Denn es sind normalerweise die Momente, die ich am Reisen am meisten hasse.
Man kommt völlig übermüdet aus dem Flughafengebäude und wird erst einmal vor gefühlte Tausend Probleme gestellt, die eigentlich gar nicht so schlimm wären, nach einem 24 Stunden Flug es aber doch sind. Wie: Hoteltransfer schon weg, weil die Einreise wie immer länger gedauert hat. Letzter Bus schon abgefahren. Taxifahrer die nur auf Abzocke aus sind. Wo finde ich etwas zu Essen? Wo gibt es den nächsten Geldautomaten? Und funktioniert er? Und wo zum Teufel hatte ich nochmal den Pass hingetan?
Es sind auch Momente, wo Kleinigkeiten eine Situation besonders machen. Und zwar in beide Richtungen – besonders angenehm oder besonders unangenehm. Vielleicht geht es nur mir so, aber die Anreise ist für mich immer der stressigste Teil einer Reise. Dass das nicht immer der Fall sein muss, hat mich mein Aufenthalt im Anantara Seminyak gelehrt.
Ankommen im Anantara Seminyak
Als wir den Sicherheitsbereich des Flughafens Denpasar (sicher wieder zu spät, denn die Gepäckabfertigung hat mal wieder Stunden gedauert) ist unser Fahrer mit dem Anantara-Schildchen noch da. Er begrüßt uns mit dem sympatischen Lächeln auf dem Gesicht, das ich an Bali und seinen Bewohnern so schätze. Am Auto angekommen, reicht er uns ein kühles Handtuch und eine Wasserflasche und wir plaudern ein wenig darüber, wie sich Bali in den letzten fünf Jahren seit meinem ersten Besuch verändert hat. Stress? Fehlanzeige. Statt dessen fühle ich mich trotz Jetlag bereits angenehm entspannt: So kann die Reise beginnen!
Angekommen im Hotel lassen wir uns von der liebevoll eingerichteten Lobby verzaubern. Auf kleinen Wasserläufen schwimmen in halben Kokosnüssen und kleinen Körben Duzende Kerzen und zaubern eine Atmosphäre, die an ein Märchen erinnert. Ansonsten verbindet die Einrichtung Tradition und Moderne – ein schlichtes Design, das durch balinesische Stoffe und Materialien trotzdem das Land und seine Kultur widerspiegelt.
Und dieses Design führt sich auch in den Zimmern fort. Für uns ist eine 80 Quadratmeter große Ocean Suite reserviert mit einem großen Wohn/Schlafbereich, einem Ankleidezimmer, einem großzügigen Bad mit Dusche und Badewanne sowie einem Balkon inklusive einer sogenannten „Anantara Terrazzo-Badewanne“ für zwei Personen. Aber bevor wir diese ausprobieren, geht es erst einmal zum Abendessen. Zum Anantara Seminyak gehört auch die MoonLite Kitchen and Bar, die sich auf der Dachterrasse befindet. Die romantische Bar mit Blick aufs Meer ist auch für Nichthotelgäste über einen separaten Aufzug erreichbar. Am besten kommt ihr zum Sonnenuntergang hierher und genießt vor dem Essen einen Sundowner – denn die Aussicht ist phänomenal. Im Anschluss könnt ihr dann balinesische Küche mit internationalen Einflüssen beim Rauschen des Meeres und angenehmer Loungemusik genießen.
Fakt ist: Genau so stelle ich mir einen ersten Urlaubstag vor! Und mit diesem Gefühl falle ich auch an diesem Tag todmüde ins Bett.
Im 7. Frühstückshimmel
Für mich ist auf Reisen das Frühstück immer die wichtigste Mahlzeit. Ich liebe das Gefühl, wenn der Tag noch jung ist, man an einem schönen Ort aufwacht und sich erst einmal in Ruhe für den bevorstehenden Tag stärkt. Als Ernährungswissenschaftlerin und Vielreisende, die rund 1/3 des Jahres in Hotels verbringt, bin ich hier kritisch. Gute Frühstücke gibt es viele, aber dass mich ein Frühstück total von den Socken haut (so dass ich gleich einen ganzen Artikel danach benenne), ist selten. Im Anantara Seminyak stimmt aber einfach alles.
Das Frühstück ist größtenteils À-la-carte (für mich schon einmal ein großes Plus, so kann man sich ganz auf das Essen konzentrieren und rennt nicht ständig zum Buffet) und es gibt alles, was mein Herz begehrt: Angefangen bei frisch-gepressten Säften bis zu Kafeespezialitäten wie Cappuccino oder Café Latte, von der Smoothiebowl über frisches Obst bis hin zu Eierspezialitäten wie Eggs Benedict und Rühreibagle mit Lachs. Und was das ganze noch besser macht: auch alle Extrawünsche werden erfüllt. So habe ich meine Eggs Benedict ohne Probleme als vegetarische Variante mit Avocado statt Bacon bekommen. Und wenn man dann noch auf einer Dachterrasse mit Blick aus Meer und den Strand von Seminyak sitzt, kann es besser nicht mehr werden.
So lässt sich die Regenzeit aushalten
Wer Entschleunigung sucht, sollte Bali in der Regenzeit besuchen. Zwischen November und April zwingt einen der fast täglich einsetzende Regen zur Ruhe. Besonders an Tagen, wenn dieser scheinbar nicht aufhören will. Dann macht man es sich mit einem Buch auf dem Balkon gemütlich und schaut zu, wie der Regen vom Himmel prasselt, genießt die angenehme Kühle, die er mit sich bringt und trinkt in in Ruhe einen Café oder gönnt sich ein ausgedehntes Mittagessen. Am schönsten ist es aber im Regen im Pool zu schwimmen – und das geht im Anantara hervorragend in dem schön angelegten, halbprivaten Pool im Innenhof oder dem für alle Gäste zugänglichen Außenpool mit Blick auf den Strand. Und so macht es auch letztendlich gar nichts, dass wir in Seminyak die wettermäßig schlechtesten Tage der ganzen Balireise erlebt haben.
Morgenstund hat Gold im Mund am Strand
Und noch eins lehrt einen die Regenzeit auf Bali: Nutze die Sonne, solange sie (noch) scheint. Und: „Morgenstund hat Gold im Mund“. Letzteres muss nicht immer so sein, war aber während meiner Zeit auf Bali so. Und so konnte ich mich eindrucksvoll überzeugen, dass der Sonnenaufgang am Strand von Seminyak mindestens genauso schön ist, wie der berühmte Sonnenuntergang.
Zwar kann man die Sonne nicht über dem Meer aufgehen sehen, aber die Stimmung und das Licht ist mindestens genauso schön. Ich finde sogar noch schöner. Denn zu dieser Zeit ist außer ein paar Joggern, Hundebesitzer, Anglern und Einheimischen, deren Arbeitsweg teilweise direkt am Strand entlang führt, niemand unterwegs und man hat die wundervolle Morgenstimmung ganz für sich alleine. Und das frühe Aufstehen fällt auch gar nicht so schwer, wenn man von seinem Balkon bereits das Meer sehen kann, was – dank direkter Strandlage – nur ein paar Meter entfernt ist.
Nach so einem magischen letzten Morgen fällt natürlich der Abschied noch viel schwerer als eh schon. Aber es wartet ja noch viel mehr Abenteuer & Genuss auf Bali darauf erkundet zu werden. Und schließlich heißt es ja: Man soll immer gehen, wenn es am Schönsten ist.
Vielen Dank an das Anantara Seminyak für die Einladung & die wunderschöne Auszeit.