Manchmal hat man bestimmte Bilder von Ländern oder Regionen im Kopf, die einen nicht mehr loslassen, bis man sie mit seinen Augen gesehen hat. Zugegeben, diese oft romantisierten Vorstellungen entsprechen nicht immer dem, was wir vor Ort vorfinden. Ihr habt sicher schon einmal die Bilder vom Sonnenaufgang in Angkor Wat gesehen und auch, was sich hinter den Kulissen dort morgens abspielt, oder? Im Gegensatz zur Champagne. Denn als ich mich dort im mittelalterlichen Städtchen Troyes auf einem Boot Champagner trinkend den Sonnenuntergang beobachtend wiederfand, konnte da nicht einmal meine Fantasie mithalten.
„Champagner trinken in der Champagne“ – aber so was von check!
Mehr als nur Champagner: Ein Tag in Troyes
Nach der Provence, Lozere, der Auvergne sowie Burgund war die Champagne der vierte Stopp auf unserer Reise quer durch Frankreich. Leider auch einer der kürzesten. Wenn man aber, so wie wir, nur wenig Zeit für die Region zur Verfügung hat, ist man in Troyes gut aufgehoben. Die Stadt ist groß genug, dass es viel zu sehen gibt, aber nicht zu groß, so dass man sie nicht problemlos in einem Tag erkunden könnte. Wie ein perfekter Tag in Troyes aussieht, möchte ich euch in diesem Artikel zeigen:
9:00 Uhr – Aufwachen und Frühstück in der Maison M
Dass es in Frankreich einfach die schönsten B&Bs gibt, habe ich schon mehrmals erwähnt – und da macht auch die familiengeführte Maison M direkt am Canal de Trévois mitten in der Innenstadt von Troyes keine Ausnahme. Und ein zauberhaftes serviertes Frühstück mit Eiern, Baguette, Croissants und Co gehört natürlich auch hier dazu. Gut gestärkt kann dann die Erkundungstour losgehen.
10:00 Uhr – Mit dem Fahrrad auf der „Vélovoie du canal de Haute-Seine“
Was wäre eine #FrankreichAktiv-Reise ohne Fahrradtour. Wir leihen uns zwei Hollandräder im Tourist Office und schon kann die wilde Fahrt losgehen. Troyes ist eine absolute Fahrradstadt. Es gibt überall Fahrradwege und das Profil ist so flach, dass man sich super mit dem Rad fortbewegen kann. Ich finde mit dem Fahrrad findet man einfach die besten, oft versteckten Ecken, an die man sonst zu Fuß niemals gekommen wäre. Wie der von außen unauffällige Chinesische Tempel in mitten eines Wohngebiets. Auf dem Vélovoie du canal de Haute-Seine fahren wir bis zur Western City, die an diesem Morgen noch total ausgestorben ist.
13:00 Uhr – Zum Lunch im Chez Felix
Zurück in der Stadt muss erst einmal eine Stärkung her. In einer winzig kleinen Gasse mitten in der Altstadt liegt das Restaurant Chez Felix mit einem herrlichen Garten voller Kräuter und Gemüsepflanzen. Die Karte ist klein, aber das was es gibt dafür mit sehr viel Liebe und regional. Ein herrlicher Ort für ein Mittagessen in der Sonne. Auch drinnen ist die Einrichtung detailverliebt und gemütlich – also auch bei schlechtem Wetter eine gute Option.
14:00 Uhr – Sightseeing in Troyes
Natürlich kommt man in Troyes nicht ohne ein bisschen Sightseeing davon. Das Gute ist aber: die Stadt ist mit ihren unzähligen Fachwerkhäusern, verwinkelten Gassen und hübschen Plätzen nicht so groß, dass man nicht alle Sehenswürdigkeiten an einem Nachmittag zu Fuß abklappern könnte. Die Hauptattraktionen sind neben den drei Kirchen Eglise Ste-Madeleine, Cathedrale St Pierre St Paul und der Basilique Saint-Urbain die schmale Fachwerkgasse Ruelle des Chats sowie der gut erhaltene Innenhof der Maison de l’Outil et de la Pensée Ouvrière. Aber wie immer lohnt es sich einfach mal rechts und links abzubiegen und die kleinen Gässchen auf eigene Faust und abseits der Tourispots zu erkunden.
17:00 Uhr – Champagner-Verkostung im Chez Philippe
Was wäre ein Besuch in der Champagne ohne eine Champagner-Verkostung? Dafür bietet sich die kleine Champagnerbar Chez Phillipe in einer kleinen Seitenstraße nahe des Office de Tourisme an. Die Einrichtung ist gemütlich mit großen pinken Sesseln und alten Stühlen, die so geschickt mit modernen Accessoires kombiniert wurden, dass es einfach nur schön und gemütlich wirkt. Auch wenn der Kellner schnell merkt, dass wir wohl keine großen Kenner sind und uns mit unseren Probiergläschen eher in Ruhe lässt – genau diese Ruhe haben wir nach einem anstrengenden Sightseeingtag auch wirklich nötig.
20:00 Uhr – Abendessen am Fluss im Restaurant La Barge
Das absolute Highlight in Troyes wartet allerdings beim Abendessen. Denn das genießen wir in einem ausgebauten Schiff im Restaurant La Barge, das am Canal de Trévois vor Anker liegt und damit nur wenige Minuten von unserem B&B entfernt ist. Für die Campagne typisch bekommt man hier Champagner auch glasweise serviert was wir natürlich ausnutzen und den Abend beenden, wie wir ihn zuvor in der Champagnerbar begonnen haben. Noch dazu ist das Restaurant der perfekte Ort zum Sonnenuntergang – wenn die Sonne langsam über der Stadt untergeht und das Wasser des Kanals in ein goldenes Licht taucht. Jetzt noch ein leckeres Essen und ein perfekter Tag in Troyes kann nicht besser enden, finde ich.
Warst du schon einmal in der Champagne (oder sogar in Troyes) und hast noch weitere Tipps? Dann ab in die Kommentare damit!
PS: Du möchtest wissen, wie meine Mitreisende Franzi unsere Reise erlebt hat? Dann schau auf ihrem Blog vorbei!
Meine Reise in die Auvergne fand im Rahmen der #FrankreichAktiv-Kampagne der Französischen Zentrale für Tourismus statt. Noch mehr Bilder und Blogbeiträge findet ihr direkt auf der Kampagnenseite.
Ja da war ist in die Schule, lycée technique des Lombards.dann ich habe dort gearbeitet. Es ist ein schöne Stadt.