Die weltberühmte Stadt liegt nur etwa 20 km südlich vom Lago di Garda entfernt und sollte Gegenstand unseres Ausflugs am fünften Tag sein. Jedoch stellte sich die Fahrt von Malcesine – welches eher am Nordende des Gardasees liegt nach Verona als länger als geplant heraus: Nachdem mein Vorschlag abgelehnt wurde, zuerst gen Norden auf die Autobahn zu fahren, machten wir uns auf den zwar streckenmäßig kürzeren aber deutlich längeren – zweifelsohne auch schöneren – Weg auf der Gardasena, entlang des Gardasees gen Süden zu nehmen.
Da Navis immer genau dann nicht funktionieren, wenn man sie braucht mussten wir uns dann doch auf meine Karte und das iPhone verlassen. Beide Utensilien in der Hand brüllte ich von der Rückbank „Rechts“ „Links“. Nachdem wir dann noch durch eine Baustelle vom geplanten Weg abweichen mussten erreichten wir dann doch gegen Mittag unseren Zielparkplatz in Verona.
Als wir ankamen hatten wir alle bereits Hunger und beschlossen, als erstes die kleine Trattoria aufzusuchen, die in meinem Reiseführer so lobend erwähnt wurde. Wieder mit Reiseführer in der rechten und iPhone in der linken Hand ausgestattet navigierte ich den Weg zum Restaurant, quer durch die schöne Innenstadt von Verona. Und was war: Die Trattoria hatte wegen Umbau geschlossen und statt leckerer Risottogerichte fand man in dem Restaurant unverputzte Wände und allerlei Baugerätschaften. Also suchten wir den kleinen Südtiroler Bäcker Alpigusto auf, dessen Pizzastücke uns schon auf dem Weg angelächelt hatten. Diese waren köstlich und zudem noch preiswert. Bei zwei Stück Pizza bekam man nämlich ein Mineralwasser für einen Cent dazu. Dafür waren die Kuchen entsprechend teuer: 4 Euro für 1 Stück Himbeerkuchen!
Der Bäcker lag in einer Seitenstraße nahe des Piazza delle Erbe. Dieser malerische Platz liegt im Mittelpunkt der Altstadt an der Stelle des ehemaligen Forums. Heute findet dort täglich ein großer Markt statt, welchen wir als nächstes besuchten. Ich kam nicht umhin mir einen der leckeren Fruchtbecher als Nachtisch zu gönnen. Auf der von mir festgelegten Route marschierten wir nun entlang der Sehenswürdigkeiten durch Verona – vorbei an der Casa di Guilietta mit „Julias Balkon“, prächtigen Kirchen, Mittelalter-Gässchen und historischen Palazzi durch die Stadt. Viele Kirchen betrachteten wir leider nur von außen, da diese in Verona (anders als in Venedig und Co.) jeweils Eintritt kosten. Und da es in Verona, wie in fast allen Städten Italiens viele davon gibt, entschieden wir uns gegen eine Besichtigung und ließen statt dessen die Stadt auf uns wirken.
Nach einer kurzen Nachmittagspause schlenderten wir dann am Etsch (Fluss durch Verona) Richtung Westen und beendeten unsere Rundtour an dem Piazza Bra, zentraler Platz und Treffpunkt mit seiner altrömischen Arena. Die dort im Sommer stattfindenden Opernaufführung sind in dieser Kulisse bestimmt beeindruckend und vielleicht einen erneuten Besuch der Stadt wert. In der Einkaufsstraße Via mazzani kauften wir noch ein paar Mitgebringsel für meine Schwester. Die Straße errinnerte uns sehr an die kroatische Hafenstadt Dubrovnic, denn sie war komplett mit einer Art Mamorboden gepflastert.
Anschließend gings zurück zum Auto um nach einer eineinhalbstündigen, diesmal kürzeren Fahrt über die Autobahn in der Ferienwohnung unseren Hund zu erlösen, der brav auf uns gewartet hat. Mit 14 Jahren ist er einfach zu alt für eine so stressige Tour.
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