Ich erinnere mich noch genau an diese eine Nacht in Schwedisch Lappland. Es war Ende März. Letztes Jahr um genau zu sein. Frühlingswinter nennt man dort die Jahreszeit, wo die Temperaturen tagsüber um die Null Grad liegen und die dichte Schneedecke langsam zu Schmelzen beginnt. Ich verbringe die Nacht in einer Holzhütte. Dick in meinen Schlafsack eingekuschelt und auf Rentierfellen gebettet, lausche ich dem Prasseln des Feuers in der Mitte der Hütte. Jetzt, wo das Feuer wieder brennt, breitet sich eine wohlige Wärme in dem kleinen Raum aus. Kälte hatte mich geweckt, weil das Feuer langsam erloschen war. Jetzt kommt die Wärme langsam zurück und ich falle wieder in einen sanften Schlaf. Nein, nach Frühling fühlt sich die Jahreszeit kein bisschen an.
Von eisigen Temperaturen und Nächten am Feuer
Diese Nacht mitten im Nirgendwo in einer Holzhütte in Schwedisch Lappland zählt zu meinen schönsten Reiseerlebnissen überhaupt. Selten habe ich mich so sehr im Einklang mit der Natur gefühlt. Nur mit einem Motorschlitten konnte man sie erreichen. Abends haben wir ein heißes Bad im Feuer beheizten Hotpot genommen und dabei die Sterne am Himmel gezählt. Am Morgen gab es über dem offenen Feuer gebratene Eier und frischen schwedischen Kaffee, ebenfalls im Feuer zubereitet, wie man es bei einer typischen Fika hier in Lappland so üblicherweise macht.
Zugegeben, das Leben dort oben im hohen Norden ist nicht einfach. Und einsam noch dazu. Ich kann mir kaum vorstellen, wie kalt es wohl im Januar in dieser kargen, unmenschlichen und doch wunderschönen Landschaft sein muss. Mehr als 500 Kilometer entfernt von Arjeplog liegt Naimakka. Der kleine Ort im tiefsten Lappland befindet sich kurz vor der finnischen Grenzen über 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Es ist eigentlich der kälteste Ort Schwedens und im Winter misst das Thermometer nicht selten -40 Grad. Kaum auszumalen, wie eine Nacht dort oben im Winter wohl so wäre. Nur ein einziger Mensch trotzt den eisigen und unmenschlichen Bedingungen, nämlich, Åke. Der 80-Jährige kümmert sich wie auch sein Vater vor ihm um die örtliche Wetterstation. Doch die meldet auf einmal Plusgrade – und zwar ganze 21 Grad!
Alter Schwede: Willkommen in Åkes Welt
Wie das sein kann? Da Åke gerne Besuch bekommt, hat er kurzer Hand die ganze Wetterstation mit einem Zelt überdacht und mit einer Vaillant Wärmepumpe beheizt – und zwar auf ganze 21 Grad. Und mit dieser einmaligen und lustigen Idee ist der „alte Schwede“ sogar in den schwedischen Nachrichten gelandet.
Aber seht selbst:
Ob ich Åke nächsten Winter wohl auch mal einen Besuch abstatten sollte? Immerhin steht die Sache mit den Nordlichtern immer noch auf meiner Bucket List – und die Wahrscheinlichkeit dafür ist in Naimakka ziemlich hoch: immerhin in acht von zehn Nächten kann man dort im Winter die bunten Lichtschauspiele beobachten. Also würde sich einen Besuch doch gleich doppelt lohnen – oder?
Könntet ihr euch vorstellen Åkes Welt mal zu besuchen? Oder sind so kalte Reiseziele nichts für euch?
In Zusammenarbeit mit Vaillant