Oberhof die Zweite – meine ersten Skating-Ski- Versuche

Gleicher Ort, gleiche Tätigkeit – ich sitze mal wieder im Zug, diesmal zurück nach Frankfurt, und möchte euch wie versprochen von meinem Wochenende in Oberhof berichten. Vor drei Wochen war ich dort mit meiner Freundin beim Biathlon-Weltcup und dieses Wochenende war es nun soweit, erstmals selbst auf die Skier zu steigen. Bereits am Freitag Abend fahre ich mit dem Zug nach Göttingen, da wir am Samstag früh los wollen.

Der Wecker klingelt am Samstag Morgen um 5:45 und noch etwas verschlafen steigen wir unter die Dusche. Nach einem kleinen Frühstück geht es dann auch schon los ins Auto. Gute zwei Stunden dauert die Fahrt von Göttingen in den Thüringer Wald, die wir uns mit viel Vorfreude auf die kommenden zwei Tage vertreiben.

In Oberhof angekommen führt uns unser erster Weg zum Sportgeschäft Sport Luck, zum einen um uns Skier zu leihen, zum anderen um schon einen ersten Überblick über die einzelnen Skimodelle zu bekommen, die wir uns eventuell mal kaufen möchten. Wir leihen uns die entsprechenden Skier aus – 38 Euro bezahlen wir jeder für die zwei Tage. Nachdem wir die Ausrüstung im Auto verstaut haben, fahren wir zum Grenzadler. Hier, in der Nähe der DKB-Ski-Arena gehen zahlreiche klassische und Skating-Loipen ab. Und hier gibt es schon das erste Problem: Ich komme mit den Schuhen nicht in die Bindung hinein. Nachdem wir beide schon halb verzweifeln, helfen uns nette Skifahrer. Was war? Man hat mir die falschen Schuhe zu meinen Skiern ausgeliehen. Bei Skating-Ski gibt es nämlich zwei Arten von Bindungen: SNS oder NNN. Genervt marschieren wir zurück zum Auto und fahren zur Skihalle, denn hier gibt es noch eine Zweigstelle des Sporthauses Luck. Die nette Dame dort im Geschäft erkennt gleich mein Problem, sprintet nach hinten und sucht mir andere Schuhe heraus – und zwar Racing Schuhe von Fischer, die, die ich schon bei zahlreichen Biathleten bewundern durfte. Mit den richtigen Schuhen ausgestattet befolgen wir den Tipp der Verkäuferin und laufen entlang der Skihalle zur DKB-Ski-Arena.

Wenn keine Wettkämpfe sind kann man hier tatsächlich auch auf der Rennstrecke fahren. Gesagt, getan. Zum ersten Mal schnalle ich mir die Skier an und mache die ersten wackeligen Schritte. Die nächste Stunde verbringen wir damit, in der Arena und über die kleine Sägespänerunde zu fahren und freue uns ungemein alles dabei einmal von Nahem zu sehen.

Meine Skating Künste indes sind mehr als mau und Vorankommen geht mehr schlecht als recht. Aber zumindest stand ich schon einmal auf den Skiern, bevor um 14 Uhr unser Kurs beginnt. Die übrige Zeit bis zum Kurs nutzen wir zum Einchecken in unserem preisgünstigen „Ferienzimmer“, das uns jeden 16,50 Euro die Nacht kostet. Und das entpuppt sich als niedliches, sauberes und liebe voll eingerichtetes Zimmer bei einer netten Vermieterfamilie. Ein absoluter Glücksgriff!

Pünktlich um 13:45 stehen wir dann vor dem Skiverleih in der Nähe des Sporthotels. Leider sind wir dort nicht alleine und es stellt sich heraus, dass der Skilehrer noch zwei andere Anfänger mit in unseren Kurs gebucht hat. Meine Freundin, die schon seit Jahren klassisch langläuft und auch schon erste Erfahrungen im Skating gesammelt hat, entscheidet sich darauf hin gegen den Kurs und für mich heißt es erst einmal warten bis meine beiden Mitstreiter passende Schuhe und Skier ausgeliehen haben. Dann geht es runter zum Sportplatz. Ungeduldig lasse ich die kleine Skigymnastik über mich ergehen und warte, dass es endlich richtig los geht. Erste Übung: Jeweils ein Schuh in die Loipe und mit dem anderen abdrücken. Langsam wurschteln wir uns durch die verschiedenen Übungen. Mir kann es nicht schnell genug gehen, aber die Vorgehensweise zahlt sich aus. Nach 90 Minuten hab ich gelernt, wie ich mich richtig abstoße, kann ein wenig gleiten und hab verschiedene Stocktechniken ausprobiert. Meine Freundin stößt zu uns und wir üben noch ein Stündchen auf dem Sportplatz Kurven fahren. Dann beschließen wir uns ein wenig auszuruhen und fahren zurück zum Hotel. Nach einer kurzen Pause wollen wir noch einmal los und im Flutlicht fahren. Leider wurde daraus nichts, denn es gibt nicht eine Loipe, die an diesem Abend beleuchtet ist. Also geben wir uns mit einem Spaziergang an der Rodelbahn und der Abfahrtpiste zufrieden. Da die leckere Pizzeria vor Ort schon völlig ausgebucht ist, holen wir uns dort eine Pizza Funghi zum Mitnehmen und machen es uns in unserem schnuckeligen Zimmer vor dem Fernseher gemütlich. Lange halten wir nicht durch – bereits um 22:30 geht das Licht aus…

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