Die grüne Vulkanlandschaft der Auvergne im Herzen Frankreichs kennen sicher die meisten ohne es zu wissen: denn es ist genau die Landschaft, die auf jeder Volvic-Flasche abgebildet ist. Eben diese Aha-Moment hatte ich auch, als mich meine FrankreichAktiv-Reise zum ersten Mal in die Gegend verschlagen hat. Und wie bei so vielen Dingen auf Reisen gilt: in echt sieht alles noch einmal viel viel schöner aus. Selbst wenn man – so wie ich – nicht gerade mit dem besten Wetter gesegnet ist. Obwohl, ich finde ja fast, dass die dichten Nebelschwaden die Landschaft noch ein wenig mystischer machen, als sie eh schon ist.
Auvergne – ein Paradies für Wanderer & Mountainbiker
Nach der Provence und Lozere, war die Auvergne wieder einmal so eine Region, die mich absolut positiv überrascht hat. Wer hätte auch gedacht, dass es so eine einzigartige Vulkanlandschaft mitten in Frankreich gibt. Und die erkundet man am besten zu Fuß oder mit dem Mountainbike. Am bekanntesten ist wohl die Kette der Puys, die immerhin 80 Vulkane zählt. Vom Gour de Tazenat im Norden bis zum Puy de Montenard im Süden erstrecken sie sich über ein Gebiet von 60 Kilometern wie an einer Perlenkette aufgereiht. Daneben locken auch noch das Massiv von Sancy mit Gipfeln über 1.800 Metern und die Berge des Cantal mit seinem 1.787 Meter hohen Puy Mary zu sportlichen Erkundungstouren. Es gibt also auch wieder genug Gründe um noch einmal wiederzukommen!
#1 – Wandern am Puy de Dôme
Wer viel Auvergne in nur wenig Zeit erkunden möchte, der fährt am besten mit der Panorama-Zahnradbahn auf den Puy de Dôme, den mit 1465 Metern höchste Vulkan der Chaine des Puys. Von oben hat man eine sagenhafte Aussicht über die grüne Landschaft und die umliegenden Vulkane, wenn sie sich nicht gerade in dichten Wolken verstecken. Und das passiert leider ziemlich oft. Wenn es dann noch wie aus Eimern regnet, hat man auch die sonst recht stark frequentierte Zahnradbahn für sich ganz alleine.
Eigentlich wollten wir zu Fuß hinaufwandern und mit der Bahn wieder zurück ins Tal fahren, aber in Anbetracht des Regens fahren wir direkt auf den Gipfel. Oben gibt es ein Panoramarestaurant sowie die Überreste des römischen Mercuriustempels, die wir nun ganz für uns alleine erkunden können. Da zumindest der Regen aufgehört hat, können wir nun wenigstens den Weg nach unten zu Fuß zurücklegen. Und das war eine gute Entscheidung! Denn sobald wir ein paar Höhenmeter zurückgelegt und damit die dichte Wolkenschicht verlassen haben, breitet sich vor uns der Blick über die sagenhaft grüne Vulkanlandschaft aus, den wir sonst schon vom Gipfel gehabt hätten.
Der Weg zur Talstation führt zunächst über wunderschön angelegte Holzbohlenwege, später über saftige Grasflächen und märchenhafte Wälder. Und all das können wir mit Ausnahme ein paar (verrückter) Jogger und Rennradfahrer ganz für uns alleine genießen. Nach einer guten Stunde Fußweg (und zahlreichen Fotostopps) sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt.
#2 – Mountainbiken am Puy de la Vache
Am Nachmittag erkunden wir dann den Puy de la Vache, den roten Vulkan, mit dem E-Mountainbike. Rund um den abgebrochenen Vulkankrater gibt es mehrere ausgewiesene Mountainbike-Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Für mich als alter Schisser waren dabei selbst die einfachsten eine Herausforderung. Und ich musste immer mal wieder anhalten, dass ich vor lauter Konzentration die tolle Landschaft nicht total vergesse.
Wenigstens die körperliche Anstrengung hielt sich dank des Elekroantriebs in Grenzen. Wir schießen quasi nur so die Berge hinauf. Jedenfalls bis kurz vor Ende der Tour, als mich dann der Akku des Bikes verlässt und ich wohl oder übel aus eigener Kraft zurück zum Ausgangspunkt, dem Archipel Volcan gelangen muss. Dafür gibt es dort angekommen dann aber auch die Spezialität der Region „La Truffade“, eine Kartoffel-Käse-Pfanne mit grünem Salat dazu, als Stärkung.
#3 – Wanderung über die Monts de la Madeleine
Nächster Stop auf unserem Roadtrip, aber ebenfalls noch zur Region Auvergne-Rhône-Alpes gehörend, ist das Département Loire. Mit seinen sanften Hügeln, Hochplateaus und Wäldern erinnert mich die Landschaft ein wenig an eine französische Version des Allgäus. Einen schöne Tageswanderung führt auf dem sogenannten Le Point du Jour in etwa vier Stunden über die Monts de la Madeleine.
Die 13 Kilometer lange Wanderung beginnt am Fuße Kirche Le Vieux Bourg im süßen Dorf Cherier. Durch Wiesen, Wälder und vorbei an grasenden Kühen bietet der Weg herrliche Panoramen und mit der Auberge de La Murette einen idealen Ort für eine typisch französische Mittagspause, die, ebenfalls typisch französisch, viel zu üppig ausfällt. Das Restaurant ist in einem alten restraurierten Bauernhaus untergebracht in dem man übrigens auch übernachten kann. Also falls man sich nach dem Mittagessen also nicht mehr bewegen können sollte, gibt es einen Plan B.
#4 – Wandern in und um Charlieu
Die kleine Stadt Charlieu liegt am nördlichen Ende der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Alleine ihre historische Altstadt mit den Fachwerkhäusern und einem alten Abtei ist schon einen Abstecher wert. Aber es lohnt sich auch mal das idyllische Landleben außerhalb der Stadt zu erkunden. Dazu bietet sich die kurze Wanderung zum “Le Pont du Diable” an. Kurz ist sie allerdings auch nur, wenn man sich nicht, wie wir, auf der Kuhweide verläuft. Und statt die historische Brücke zu überqueren eher mit Stacheldrahtzäunen und unüberwindbaren Flüssen kämpft. Schön war die Landschaft trotzdem. Und ich bin mir sicher, dass das Essen im empfehlenswerten Restaurant Coté Saveurs nach unserem unfreiwilligen Abenteuer noch viel besser geschmeckt hat.
Übernachtungstipp Puy de Dôme: Volcalodges des Tournebise
Fest steht: Mit schöner Landschaft und tollem Essen kann man mich schnell um den Finger wickeln. Doch eine besondere Übernachtungsmöglichkeit setzt dem ganzen dann noch die Krone auf und macht aus einem tollen Trip einen unvergesslichen. Und genau so war es in der Auvergne. Wir haben nämlich im Department Puy de Dôme in den Vocalodges, einem kleinen, rusikalen Ecoresort mitten in der Natur gewohnt.
Jeder von uns hatte seine eigene Hütte aus Holz, voll ausgestattet mit Küche, Bad und allem Pipapo und einer gemütlichen Terrasse mit Sitzsäcken vor dem Haus. Doch das unangefochtene Highlight ist der blummernde Hotpot vor der Tür. Der ist bei jedem Wetter einfach nur traumhaft und Balsam für unsere vom straffen Outdoorprogramm verspannten Muskeln.
Auch das Frühstück, dass man im dazugehörigen Haupthaus einnehmen kann, war regional, lecker und einfach nur perfekt. Einzig die Internetverfügbarkeit hätte besser sein können, aber so eine „Zwangspause“ ist ja manchmal auch genau das richtige!
Übernachtungstipps Loire: La Champolynoise & Auberge de La Murette
Für die Loire habe ich gleich zwei Übernachtungstipps: Wunderschön und ganz persönlich wohnt ihr im La Champolynoise, einem Homestay mit natürlichem Swimmingpool und einer ganz reizenden Gastgeberfamilie. Hier unbedingt auch in der nahegelegenen mittelalterlichen Festung Château des Cornes d’Urfé vorbeischauen.
Mitten in der Natur auf einem alten, liebevoll restaurierten Bauernhof wohnt ihr in der bereits erwähnten Auberge de La Murette. Die Zimmer sind wunderschön mit ganz viel Liebe zum Detail eingerichtet. Und das Essen ist regional, hochwertig und wird in der hauseigenen Showküche zubereitet.
Warst du schon einmal in der Auvergne und hast noch weitere Tipps? Dann ab in die Kommentare damit!
PS: Du möchtest wissen, wie meinem Reisebuddy Franzi unsere Reise gefallen hat? Dann schau auf ihrem Blog vorbei!
Meine Reise in die Auvergne fand im Rahmen der #FrankreichAktiv-Kampagne der Französischen Zentrale für Tourismus statt. Noch mehr Bilder und Blogbeiträge findet ihr direkt auf der Kampagnenseite.
Wirklich faszinierende Bilder. Denn Trotz des Nebels und der wolkigen lage, sieht es einfach so angenehm „gebremst“ aus. Das Zimmer bei Auberge de La Murette bringt mich echt in Wohlfühllaune :-)
Danke für das teilen der schönen Erfahrung!
LG
Hardy