Wandern in Altenau – Am Dammgraben entlang zur Wolfswarte im Harz

Früher habe ich mir immer gewünscht in einer Großstadt aufzuwachsen – wenn ich heute meine Familie im Harz besuche, freue ich mich dagegen auf ausgedehnte Wanderungen im Nationalpark. Eigentlich schade, dass ich euch bisher so gut nie von meinen Touren im Harz erzählt habe, denn wenn man erst einmal akzeptiert hat, dass der Harz nicht die Alpen sind, dann kann es dort richtig schön sein. Die Wanderung zur Wolfswarte führt durch märchenhafte Tannenwälder, vorbei an alten Bewässerungsanlagen und bietet tolle Ausblicke – eigentlich…

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Entlang des Dammgrabens zum Torfhaus

Unterhalb der fast schon nordisch anmutenden St.-Nikolai-Kirche in Altenau starten die Rundwanderung. Während man den Ort auf den Straßen Markt und Schultal verlässt passiert man den Kräuterpark Altenau, ein botanischer Garten voller Kräuter und Gewürze, in dem ich vor ein paar Jahren mal ein Praktikum (im Rahmen meines Ernährungswissenschaften-Studium) gemacht habe. Nirgends gibt es bessere Gewürzmischungen aus aller Welt zu kaufen, denn der Besitzer bringt die Rezepte von seinen Reisen mit und röstet sie direkt vor den Augen der Besucher.

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St.-Nikolai-Kirche in Altenau

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Bergsee bei Altenau

Vorbei an einem kleinen Bergsee folgt man der Beschilderung Richtung „Torfhaus über Dammgraben“. Man erreicht nach kurzer Zeit den Dammgraben, ein altes Bewässerungssystem für den Bergbau aus dem 19. Jahrhundert, dem man für eine längere Zeit durch den Wald folgt. Das Wasser in dem schmalen Graben hat seine blutrote Farbe übrigens von dem hohen Eisengehalt.

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Ein typischer Harzwald

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Entlang des Dammgrabens zum Torfhaus

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Sichtkontakt zum Torfhaus

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Der Weg wird immer schmaler und steiler bis er sich als schmaler Pfad am Hang der sogenannten „steilen Wand“ entlang schlängelt. Durch das Harzer Moor erreicht man schließlich nach rund acht bis neun Kilometern das Torfhaus. Wer keine Lust auf Picknick hat, kann hier in der Bavaria-Alm einkehren, die nur einen dämlichen Namen hat aber gutes Essen bietet.

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Entlang der steilen Wand

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Die steile Wand

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Vorsicht nasse Füße: Durchs Harzer Moor

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Hinter dem Rangerhaus am Torfhaus versteckt sich ein windgeschützter Picknickplatz

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Alternativ bietet die Bavaria Alm am Torfhaus ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Über die Wolfswarte nach Altenau

Nach einer Rast geht man den Weg rund einen Kilometer wieder zurück und folgt der Ausschilderung „Altenau über Wolfswarte“, die man nach einem weiteren Kilometer erreicht. Die Wolfswarte ist ein kleiner Aussichtsberg am Bruchbergmassiv, die einen tollen Blick zum Brocken bietet, dem höchsten Berg des Harzes. Eigentlich. Denn wie der Teufel will, ist das Wetter umgeschlagen und wir werden nicht mit der Aussicht, sondern mit mystischen Nebelschwaden belohnt, die tief über die Tannen hinweg ziehen. Von hier aus geht es in rund sechs Kilometern zurück nach Altenau. Wer möchte kann einen kurzen Zwischenstopp am Okerstein einlegen, einem Abbruchfelsen vom Bruchbergmassiv, der sich mitten im Wald versteckt.

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Blick vom Torfhaus zum Brocken im Nebel

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Durch Heide und Blaubeersträucher geht es zur Wolfswarte

Heute im Nebel: Der Blick zum Brocken

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Der Okerstein

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Nachwandern

Der kleine Ort Altenau liegt im Westharz, rund 20 Minuten Fahrzeit von Goslar entfernt. Es gibt einen kostenlosen Parkplatz im Zentrum auf der Straße Richtung Clausthal Zellerfeld. Auf dem rund 18 Kilometer langen und als mittelschwer kategorisiertem Rundwanderweg müssen rund 500 Höhenmeter überwunden werden. Etwa 3 1/2 bis 4 1/2 Stunden sollte man dafür einplanen.

Ward ihr schon einmal im Harz? Was ist eure liebste Wanderung dort?

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17 Comments

  1. says: Jessi

    Richtig schöne Bilder! :-)
    Ich verstehe auch nicht, warum man eine Lokalität im Harz so nennen muss…

    Liebe Grüße
    Jessi

  2. says: Lena / out and indoor

    Liebe Jana,
    das klingt nach einer schöne Wanderroute. Merke ich mir für den nächsten Harz-Besuch. Das Stempelheft – kennst du bestimmt, oder? – will ja schließlich weiter gefüllt werden. Unsere letzte Tour ging Silvester von Ilseburg zu den Ilsefällen über die Plessenburg. Das war auch eine schöne Tour.

    Liebe Grüße Lena

    1. says: Jana

      Hey Lena, oh das klingt aber auch gut! Merke ich mir für meinen nächsten Heimatbesuch!!! Das Stempelheft kenne ich noch nicht, aber ich bin leider auch nicht so oft in der Heimat, als dass sich sowas lohnen würde ;-) LG Jana

  3. Pingback: Der wöchentliche Blick in die Bloglandschaft | Luxushotel Tester Magazin
  4. says: Monika

    Tolle Fotos und schöne Tour :) Zur Bavaria-Alm: Alpen- statt regionaler Küche fand ich auch befremdlich. Mir wurde gesagt, dass damals eine Gastronomie gesucht wurde, die dem zeitweisen Massenansturm in Torfhaus gewachsen sein muss. Die Bavaria-Alm als Kette konnte das. Eigentlich. Tatsächlich
    wurden wir an einem grauen Novembermittag auch schon mangels Platz dort abgewiesen. Es ist also noch Potential für eine zusätzliche Gaststätte mit regionalem Angenot dort

  5. says: Verena

    Hey Jana, wie schön die Bilder sind die du gemacht hast. Hatte gerad Heimweh, hab ein bisschen gegoogelt und hab deine Bilder von Altenaus Wälder, den Dammgraben und die Wolfswarte gefunden und hab mich total gefreut. Liebe Grüße aus Aachen. :)

  6. says: Torsten

    Hallo Jana,

    die Gegend zwischen Altenau und Torfhaus mit Steiler Wand, Wolfswarte und Magedburger Weg gehört zu meinen Lieblingsecken im Harz. Ich hab mich sehr über die wunderschönen Bilder gefreut und kriege grad schon wieder Harzweh… Danke für den Post! :)

    Torsten

  7. says: Steffi

    Huhu,
    ich bin gerade durch Google hierher gekommen. Wir fahren im Mai das erste Mal in den Harz, nach Altenau um genau zu sein, und ich suche nach tollen Möglichkeiten für Wanderungen.

    Danke dir für den Einblick. :)

    Ganz liebe Grüße
    Steffi

    1. says: Jana

      Hi Steffi, freut mich, dass du auf meinen Blog gefunden hast. Die beschriebene Wanderung kann ich dir nur empfehlen – sie hat mir wirklich super gut gefallen und ist auch nicht so bekannt (und daher ruhiger). Wenn du noch weitere Fragen hast, meld dich gerne! Ich kann dir nur empfehlen auch mal in meiner Heimatstadt Goslar vorbeizuschauen, es ist wirklich schön dort! Liebe Grüße und eine tolle Zeit im Harz, Jana

  8. says: Rebecca

    Huhu,
    meinst du bei der aktuellen Wetterlage ist die Wanderung zu bewältigen. Würden morgen gerne wandern gehen, aber haben etwas Respekt vor dem Schnee.
    LG Rebecca

    1. says: Jana

      Hallo Rebecca, sorry dass ich deine Frage jetzt erst gesehen habe. Das würde ich dir nicht empfehlen, weil die Tour mit 17/18 km für eine Winterwanderung einfach zu lang ist. Wie wäre es statt dessen z.B. mit dem Wasserwanderweg Huttaler Wiedwage? Die ist viel kürzer und fürht ebenfalls an einem Dammgraben vorbei. Liebe Grü0e und noch eine tolle Zeit im Harz, Jana

  9. says: Swantje

    Hallo,
    dein Beitrag ist ja schon etwas älter, daher der Hinweis, dass diese Route zur Zeit wegen umgestürzter Bäume gesperrt ist (im Bereich der steilen Wand). Wir sind da gestern trotzdem lang und es war eine ziemliche Kletterei und wir haben ewig gebraucht! Aber ansonsten eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung, die sogar bei knapp unter 30° ok war.
    Grüße aus dem Harz!

  10. says: Jorgos

    So schön ist unser Harz. Für Wanderfreunde gibt es die Harzer Wandernadel zu erwandern. Mehr Informationen dazu gibt es in den Tourismusbüros oder im Buchhandel.

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