Entschleunigung auf, um und am Turracher See

Urlaub vor der großen Reise? Der ein oder andere mag mich für verrückt halten, doch je näher meine Südamerika-Reise rückte und je mehr ich in To-Do-Listen, Behördenkrams, Packproblemen und noch abzuschließenden Projekten versank, desto stärker wurde mein Wunsch nach ein paar Tagen Erholung, bevor es nächste Woche dann auf große Reise geht. Eigentlich geht es mir da nicht viel anders als anderen Hotelgästen, die im Hochschober auf der Turracher Höhe in Kärnten einen Ausgleich zum stressigen Alltag suchen.

Am See

Direkt am See gelegen bietet das Haus nicht nur die perfekten Bedingungen für einen Wellnessurlaub sondern mit seiner Lage auf knapp 1.800 Metern auch die optimale Ausgangslage für Wintersport aller Art. Genau diese perfekte Mischung ließ mich die siebenstündige Anreise gerne in Kauf nehmen. Der Himmel färbt sich bereits rosa, als wir die Turracher Höhe erreichen. Dank gut geräumter Straßen sind wir auch ohne Schneeketten an unserem Ziel angekommen.

Auch wenn uns unsere Route am Ende durch die Steiermark geführt hat, gehört das Hotel selbst zu Kärnten. Mit dem Bundesland verbinde ich herrlich warme Sommerurlaube mit meinen Eltern, schöne Wanderungen und unzählige Seen. Dass die Region auch tolle Wintersportzentren aufweist, war mir neu – allerdings bin ich was den Wintersport angeht, auch noch ein ziemlicher Neuling.

Das Hochschober dagegen nicht – denn bereits seit 1929 bewirtet die Familie Leeb Wintersportgäste in ihren damals noch 30 Zimmern. Heute bietet das Haus 110 Zimmer in sechs verschiedenen Kategorien. Unser Studio-Doppelzimmer gehört mit 45 Quadratmetern zu den größten des Hauses – allerdings auch einrichtungstechnisch zu den ältesten. Die rustikalen Möbel aus Esche sollen daher noch dieses Jahr einer modernen Zirbenholzeinrichtung weichen.

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Wie die Zimmer in Zukunft aussehen werden, erfahre ich während der Hotelführung, die für alle Gäste täglich um 16:30 angeboten wird. Die Führungen sind durchaus sinnvoll – denn durch zahlreiche Erweiterungen ist das Hotel immer mehr gewachsen und man könnte anderenfalls das ein oder andere Highlight verpassen.

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So wie die wunderschöne Bibliothek des Hauses in der auch regelmäßig Lesungen statt finden.

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Oder den Chinaturm, der ebenfalls zum Hotel gehört und der uns auf eine Reise in den fernen Osten führt.

Oder die Spieleecke in der verwinkelten Hotellobby, in der Menschärgerdichnicht- und Schachbretter in die rustikalen Holztische eingelassen sind.

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Beinahe einer Führung bedarf auch der große Verwinkelte Restaurant- und Frühstücksbereich. Vor dem abendlichen Dreigänge-Menü kann sich jeder Gast am umfangreichen Salatbuffet bedienen. Eine sehr gefährliche Angelegenheit, denn schnell hat man sich an den kalten Köstlichkeiten bereits sattgegessen, bevor überhaupt die Vorspeise serviert wird. Küchenchef Franz Rohn zog es nach langjähriger internationaler Erfahrung wieder zurück in die Heimat. In seiner Küche legt er besonderern wert auf regionale Zutaten, die er zu klaren Gerichten kombiniert. Und wer nach dem Nachtisch noch nicht genug hat, findet ein ebenfalls umfangreiches Käsebuffet und weitere süße Verführungen zur Selbstbedienung.

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Im See

Noch am nächsten Morgen merke ich das üppige Abendessen in meinem Bauch und beschließe den Morgen aktiv zu begrüßen und Platz für das Frühstück zu schaffen. Ich persönlich finde ja es gibt nichts schöneres als den Morgen mit ein paar Bahnen im Hotelpool zu starten und der Sonne beim Aufgehen zuzuschauen. Das Hochschober setzt dem ganzen aber noch ein Sahnehäubchen drauf: Denn es gibt hier keinen gewöhnlichen Außenpool, sondern man kann seine morgendlichen Bahnen im Turracher See ziehen – und das bei angenehm warmen 30 Grad. Während ich im wohlig warmen Wasser schwimme, macht die klare Bergluft meinen Kopf munter und den Bauch hungrig. Es wird also höchste Zeit für das Frühstück.

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Das Frühstück wird wie das Abendessen in der Seestube serviert. Neben einer breiten regionalen Käse und Wurstauswahl, Eispezialitäten, hausgemachten Backwaren und Marmeladen gibt es traumhafte Seeblicke inklusive. Besonders angetan hat es mit der „Saftladen“, in dem man sich mittels eines Entsafters sein Frühstücksgetränk selbst zusammenstellen kann.

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Skifahren auf der Turrach

Nachdem ich letztes Jahr meine ersten Skiversuche am Wilden Kaiser erfolgreich hinter mich gebracht habe, kann ich es kaum erwarten, wieder zurück auf der Piste zu sein. Die Turracher Höhe ist ein vergleichsweise kompaktes Skigebiet. Rund um den Turracher See führen Bahnen und Lifte auf die umliegenden Berge. Die einzelnen Lifte werden mit Hilfe eines Skishuttels über den zugefrorenen See verbunden. Das Skigebiet ist super für Familien geeignet aber auch Aktionliebhaber kommen dank Fun Slope und Co auf ihre Kosten. Ich fühle mich als Skianfänger mit 13 Kilometer blauen und 22 Kilometer roten Pisten super aufgehoben. Skikurse vor Ort bietet die Skischule Snowlove des Freeride-Profis Flo Köfer an. Dank seiner lieben Freundin Sandra, komme ich meinem persönlichen Pistenglück an diesem Tag ein ganzes Stück näher. Dank der günstigen Lage des Hochschobers beginnt und Endet jeder Skitag direkt im Basislager des Hotels, von dem aus die Skilifte teilweise sogar fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen sind.

Auch für den Einkehrschwung bietet das Hochschober inzwischen mit der Almzeit Hütte die perfekte Location. Mitten an der Piste gelegen, bietet die urige Hütte deftige Alpenküche und süße Verführungen für die Skipause zwischendurch. Und das beste: Die Piste, die mich wieder ins Tal bringt, endet nur ein paar Meter hinter dem Hotel, so dass man ohne nervigen Shuttel auskommt.

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Nach einem aufregenden Tag auf der Piste, kann ich es kaum erwarten den hoteleigenen Spa zu erkunden. Herzstück des Wellnessbereichs ist das orientalische Hamam, ein original türkisches Dampfbad, das – anders als in vielen anderen Hotels – von allen Gästen kostenlos genutzt werden kann, sowie die neugebaute Seesauna mit Blick über den See. Zum Abschluss des Wellnessnachmittags verwöhne ich meine skigeplagten Knochen im 37 Grad-warmen Außenwhirlpool.

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Auf dem See

Der nächste Tag geht aktiv weiter – allerdings diesmal abseits der Pisten. Die Turracher Höhe sogt nämlich mit einem breiten Netz aus Winterwanderwegen und Loipen für ein wenig Abwechslung jenseits des Alpinskis. Anfänger finden auf der Seeloipe auf dem Turracher See die besten Einsteigerbedingungen. Leider macht der ausbleibende Schneefall unserem Ausflug „auf dem See“ einen Strich durch die Rechnung. Und so geht es für uns statt dessen auf die Grünseeloipe, die sich ebenfalls durch ein einfaches Höhenprofil auszeichnet. Der Grünsee ist ein kleiner Bergsee oberhalb des Turracher Sees, der idyllisch von Wald umgeben ist. Hier wage ich mich seit zwei Jahren zum ersten Mal wieder auf meine Langlauf-Ski. Ich muss zugeben: nach all dem Alpinski habe ich fast schon vergessen, wie anstrengend Langlaufen sein kann.

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Nach zwei Stunden kann ich kaum mehr meine Füße heben und bin reif für eine runde Wellness. Während ich es mir auf der Liege mit einem Buch gemütlich mache, wird der zunächst leichte Schneefall immer stärker und stärker, so dass die einst noch grünen Bäume bald von einer dicken Schneeschicht überzogen sind. Auch meine müden Beine können mich nicht davon abhalten, einen Nachmittagsspaziergang durchs Winterwunderland zu unternehmen. Der Schneefall ist inzwischen so stark, dass ich innerhalb nur weniger Minuten völlig eingeschneit bin.

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Die ganze Nacht hört der Schneefall nicht auf und als wir am nächsten Morgen aufwachen, hat sich die ganze Landschaft in ein echtes Winterwonderland verwandelt, das diesen Namen wirklich verdient hat. Noch dazu scheint die Sonne aus allen Knopflöchern, so dass wir spontan unsere Heimfahrt nach hinten verschieben um den traumhaften Winter bei einer Winterwanderung noch ein wenig zu genießen. Welche Tour sich dafür am besten eignet und warum man sich auf der Turrach auch mal ohne Skier fortbewegen sollte, erzähle ich euch dann beim nächsten Mal.

Infos und Preise

Wer die perfekte Mischung aus Wellness- und Aktivurlaub sucht und ein kompaktes, ruhiges Skigebiet zu schätzen weiß, findet im Viersterne-Superior Hotel Hochschober die besten Ausgangsbedingungen. Ein Doppelzimmer gibt es je nach Saison ab 326 Euro pro Nacht – Halbpension sowie ein leichtes Mittagsbuffet inklusive.

Wellnesshotel oder Ferienwohnung: Wo wohnst du am liebsten im Skiurlaub?

Ich wurde vom Hotel Hochschober zu diesem Aufenthalt eingeladen. Meine Meinung ist und bleibt wie immer dennoch meine eigene.

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6 Comments

  1. says: Christina

    Danke für den schönen Artikel. Ich habe wieder richtig Lust auf diese tolle Mischung zwischen Wintersport und kuscheligem Hotel bekommen…
    Christina

  2. says: Franziska via Keine Weltreise

    Das macht auch mir richtig Lust auf einen Winterurlaub! Dabei wollte ich mir den dieses Jahr doch „sparen“! :-) Gut, dass ich ja noch umschwenken kann!

    Tolle Bilder und Bilderauswahl!

    Liebe Grüße
    Franziska

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