Comino und die blaue Lagune

Ein ganz besonderes Highlight haben wir uns für unseren fünften Tag aufgehoben: Eine Bootsfahrt zur kleinen Insel Comino. Einst suchten Piraten in der kleinen Bucht Unterschlupf, heute landen Ausflugsboote an der „Perle im Mittelmeer“ und der Traumbucht „Blue Lagoon“. Da Comino autofrei ist und kein regelmäßiger Fährenbetrieb zur Insel statt findet, entschieden wir uns für eine Ausflugstour mit „Hornblower Cruises“.

Die Tagestour für 15 Euro enthielt die Bootsfahrt mit einer Umrundung von Comino, Aufenthalt auf der Insel für mehr als 4 Stunden sowie einen kostenlosen Transfer vom Hotel. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, fühlte sich aber wie Luxus an. Wir haben die Tour bereits am Tag zuvor gebucht und standen pünktlich um 10:00 draußen vor dem Hotel, wo uns ein Minibus schon erwartete. Nachdem wir noch ein paar andere Gäste eingeladen hatten, fuhren wir runter zur Anlegestelle Bugibba Jetty. Hier betraten wir die „Hornblower“.

Wir suchten uns einen schönen Platz an Deck und warteten gespannt auf die Abfahrt. Pünktlich um 11 ging es los in Richtung Gozo/Comino. Von der St. Pauls Bay ging es zunächst vorbei an der Madonna Statue und dem Kreuz sowie mehreren Höhlen an der „Marfa Ridge“, der Schwanzflosse Maltas. Anschließend ging es weiter nach Gozo, wo wir einige Passagiere absetzten und weiter zur Blue Lagoon, unserem Ziel. Schon von weitem sahen wir das karibische Türkisblau der Bucht und freuten uns auf einen wunderschönen Tag.

Dieser sollte zunächst allerdings anstrengend werden, denn ich hatte eine Inselumrundung geplant. Im Gegensatz zu allen anderen Gästen, die sich sofort auf den winzigen Strand stürzten machten wir uns entlang der Klippen auf in Richtung Comino Tower. Die Tour war als einfache Wanderung mit herrlichen Ausbilcken und Bademöglichkeiten im Reiseführer angegeben und sollte in etwa zwei Stunden dauern. Blieben also noch zwei Stunden um ausgiebig in den türkisen Fluten zu baden.

Leider war der Comino Tower, den wir ziemlich bald erreichten an diesem Tag geschlossen (Öffnungszeiten nur Mo, Mi, Fr, soweit ich das in Erinnerung hab) und wir konnten leider die schöne Aussicht vom Dach nicht erleben. Wir gingen also weiter südöstlich, rechts am alten Quarantänehospital vorbei entlang der Küste und unterhalb der Schweinefarm zum Redout, auch bekannt als Santa Marija Battery. Dieser Wachturm wurde im Jahr 1715 zur Sicherung des Comino-Kanals erbaut und stand für Besucher offen.

Nach einer kurzen Rast ging es über ein Abwasserrohr auf einem kleinen Pfad zu den Klippen der Ostküste. Sehr imposant – hier kann man bis zur Kante vorgehen. An den Klippen entlang ging es leicht bergauf vorbei an einer tiefen Spalte, an der ein Stück der Insel abzubrechen droht. An einem Steinmännchen ging es weiter entlang der Ostküste bis wir auf einen Feldweg stießen, der parallel zur Küste und vorbei an dem Hubschrauberlandeplatz (links liegen lassen) führt.

Weiter ging es durch Olivenhaine in das mit kleinen Feldern durchsetzte Tal der Sant Marija Bay. Hier darf man sich nicht wundern, dass man manchmal das Gefühl hat wieder dem Tower entgegen zu wandern, es hat schon alles seine Richtigkeit. An der Weggablung an der es links zur Schweinefarm geht, hält man sich rechts und kommt an einer weiteren wunderschönen Bucht, der Santa Marija Bay an. Hier gibt es einen kostenlosen Campingplatz, der allerdings ziemlich ausgestorben war, aus dem einfachen Grund, dass es auf Comino weder Autos noch ein Geschäft gibt und demnach alle Lebensmittel mit dem Rucksack vom Festland transportiert werden müssen. An der kleinen Annuciation Church hält man sich rechts und gelangt zur San Niklaw Bay. Hier steht das einzige Comino Hotel, ein luxuriöses Fünf-Sterne-Hotel.

Wir gingen nicht ganz bis zur Bucht vor, sondern bogen links ab zurück zur Blue Lagoon. Nach knapp drei Stunden kamen wir ziemlich fertig an und freuten uns auf ein Bad in dem kristallklaren Wasser. Wir gingen zum kleinen Strand, der in den Nachmittagsstunden noch voller geworden zu sein schien.

Nach einer kleinen Erfrischung entschieden wir, unsere Sachen auf unser Boot zu bringen und von dort aus über die Leiter ins Wasser zu gehen. Eine wirklich gute Entscheidung, denn hier waren unsere Sachen in Sicherheit und das Wasser viel weniger voll als am Strand – aber nicht minder schön. Wir unternahmen eine ausgiebige Schnorcheltour auf der wir neben vielen Fischschwärmen auch Seesterne und einen Rochen entdeckten. Nach einer Stunde gingen wir zurück an Bord und ließen uns glücklich und zufrieden und mit einem leckeren Eis auf dem Sonnendeck nieder.

Um 16 Uhr ging es los. Wir fuhren nicht gleich zurück nach Malta, sondern umrundeten vorher noch einmal die ganze Insel, die wir zuvor zu Fuß umwandert hatten (übrigens sind wir fast keiner Menschenseele begegnet). Wir hielten noch an einigen Höhlen, die von zahlreichen Runderbooten und Kanus besucht wurden und in denen das Wasser bis zu 80 Meter tief ist. Vorbei am Elefantenkopf, eine Felsformation an der Stelle, wo die Insel abbricht) fuhren wir zurück nach Bugibba und genossen das „Jachtfeeling“ an Deck. Ein Rund um gelungener Tag!

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