Atacama – 10 Abenteuer, die du einfach selbst erleben musst!

Was ich an Chile so liebe? Das ganze Land ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für Outdoor- und Naturliebhaber wie mich. Neben Patagonien hält vor allem die Atacama Region im Norden des Landes unzählige Abenteuer- und Erlebnismöglichkeiten bereit – jedoch im Gegensatz zu ihrem südlichen Konkurrenten bei meist blauem Himmel und Sonnenschein. Die Landschaft zwischen Wüste und Anden ist mit Ihren Geysiren, Salzpfannen und Felsgebilden so einzigartig und faszinierend, dass ich auch jetzt noch eine Gänsehaut bekomme, wenn ich an meine Zeit dort denke.

Die Atacamawüste zählt zu den trockensten Landschaften der Erde. Einige Orte dort haben seit Jahren nicht einen einzigen Tropfen Regen gesehen. Andere Gebiete wiederum sind durchzogen von Oasen, die von den regenreichen Anden mit ober- und unterirdischem Wasser versorgt werden. Eine solche Gegend ist die Region um San Pedro de Atacama. Seine Mischung aus mondartige Wüsten und Salzpfannen sowie heiße Quellen und grünen Oasen macht die Wüstenstadt zum idealen Ausgangspunkt für Erkundungstouren. Was man da so neben 5.000er-Gipfeln und „Wüsten-Wellness“ noch so erleben kann, zeige ich dir heute.

Abenteuer Atacama #1 – Auf einem Salzsee floaten

Fast wie eine Fatamorgana wirkt sie, die Cejas Laguna. Mitten im Nichts taucht sie plötzlich vor uns auf – eine Lagune mit glasklarem Wasser, das so salzig ist, dass man sich auf ihm treiben lassen kann – wie auf dem toten Meer. Einziger Wehmutstropfen: Das Wasser ist mit rund 20 Grad ziemlich kalt.

Die rund 15 Kilometer kann man entweder auf eigene Faust mit dem Fahrrad oder im Ramen einer geführten Tour zurücklegen. Der Eintritt ist mit 15.000 Pesos (ca. 21 Euro) nicht gerade günstig, aber das Gefühl im Wasser zu schweben einmalig.

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Abenteuer Atacama #2 – Auf den Mond wandern

Es gibt ja viele Felsformationen auf der Welt, die sich Tal des Mondes schimpfen aber wenn eine diesen Namen verdient hat, dann ist es das Vale de la Luna unweit von San Pedro. Ein rund sieben Kilometer langer spektakulärer Wanderweg führt durch den Canyon aus roten Felsen, die sich teilweise zu regelrechten Höhlen zusammenfügen.

Wer auch durch den Canyon wandern möchte schließt sich am besten einer geführten Wanderung an, die von so ziemlich jedem Tourenanbieter in San Pedro angeboten wird. Weniger lohnenswert sind meiner Meinung nach die Sonnenuntergangsfahrten, die man auch problemlos auf eigene Faust unternehmen kann. Da das Tal zum Nationalreservat Los Flamencos gehört, muss man sich am Kontrollhäuschen registrieren und 1.500 Chilenische Pesos (rund 1,50 Euro) Eintrittsgeld bezahlen.

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Abenteuer Atacama #3 – In heißen Quellen baden

Mitten in der Wüste in einer Oase mit heißen Quellen baden? Ja dieses ungewöhnliche Abenteuer kann man in den Puritama Hot Springs auf rund 3.500 Metern Höhe erleben. Ein heißer Bach fließt durch mehrere hintereinandergeschaltete Becken, die von mannshohem Gras gesäumt werden. Mein Tipp: Das Bad mit einer Wanderung durch das grüne Tal verbinden und erst dann im warmen Wasser entspannen.

Die Quellen befinden Sich rund 15 Autominuten von San Pedro entfernt und werden vom Explora Hotel gepflegt. Auch hierher gibt es geführte Touren oder man sucht sich einfach auf eigenen Faust einen Taxifahrer der an den Quellen auf einen wartet. Der Eintrittspreis liegt bei 15.000 Pesos (21 Euro).

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Abenteuer Atacama #4 – Das Tal der Kakteen besuchen

Ebenfalls ein tolles Ziel für eine abenteuerliche Wanderung ist das Cardon Cactus Valley. Sie führt durch einen Canyon dessen Felsschluchten von tausenden teilweise mehrere hundert Jahre alte Kakteen gesäumt sind. Aber nicht nur diese faszinierenden Gewächse sondern auch der Trek an sich ist sehenswert. Mal rechts mal links des Flusses geht es auf schmalen Pfaden und über Felsen kletternd aufwärts. Die Cardon Kakteen stehen übrigens wegen ihrer langsamen Wachstumsgeschwindingkeit in Chile unter Naturschutz.

Da ich bisher noch niemanden getroffen habe, der diese Wanderung kannte, wird sie vermutlich nur vom Hotel Alto Atacama angeboten. Allerdings kann man sich auch problemlos einen eigenen Taxifahrer suchen, sich am unteren Rande des Canyons absetzen lassen und dann auf eigene Faust dem kleinen Fluss folgen. Aber Achtung: Starke Regenfälle können manchmal dazu führen, dass man sich nasse Füße holt.

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Abenteuer Atacama #5 – Ein authentisches Wüstendorf besuchen

Während San Pedro heute fest in der Hand des Tourismus ist, kann man 38 Kilometer weiter im Dorf Toconao noch echtes Wüstenleben beobachten. Natürlich gibt es auch hier schon die typischen Souveniergeschäfte, die Minilamas, Ponchos und Co an den Mann Touristen bringen möchten, aber dafür zu einem weitaus günstigeren Preis. Wer also noch auf der Suche nach einem Mitbringsel für die Daheimgebliebenen ist, wird hier sicher fündig. Ein paar Straßen weiter kann man noch die Dorfbevölkerung bei der Nachmittäglichen Mateteerunde beobachten und auf den Märkten frisches Obst und Gemüse einkaufen.

Toconao erreicht man einfach und bequem mit dem Taxi in einer guten halben Stunde. Einmal am Tag fährt auch ein Bus, den vor allem die Einheimischen benutzen.

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Abenteuer Atacama #6 – Flamingos beobachten

Hach Flamingos! Ich bin einfach nur fasziniert von diesen tollen Tieren. Natürlich musste ich ihnen auch in der Atacama einen Besuch abstatten. Am besten kann man die rosa Vögel in den Feuchtgebieten der Chaxas Laguna beobachten, die zum Nationalreservat Los Flamencos gehört. Gleich drei verschiedene Arten kann man hier in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten, den Chilenischen Flamingo, den ich schon aus Patagonien kannte, den Andenflamingo und den etwas selteneren James Flamingo, die sich alle durch die Färbung von Gefieder und Schnabel unterscheiden.

Die Chaxas Laguna erreicht man am besten mit dem Taxi oder eigenen (Miet)Wagen. Am Kontrollhäuschen wird ein Eintrittsgeld von 2.000 Pesos (knapp 3 Euro) fällig. Wie immer gilt: Die Flamingos sind wilde Tiere. Man sollte daher immer einen gebührenden Abstand zu den Tieren einhalten und sich bloß nicht an anderen Touristen orientieren. Solche Fotoaufnahmen mache ich IMMER mit einem guten Telezoomobjektiv!

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Abenteuer Atacama #7 – Den Mirador de Cari besuchen

Die wohl schönste Aussicht der Atacama bietet sich vom Mirador de Cari. Hier liegt einem das gesamte Valle de la Luna zu Füßen. Dank des riesigen überhängenden Felsbrocken auf seiner Spitze ist der Fotospot leider längst kein Geheimtipp mehr und ist auch bei Touren ein beliebter Stopp.

Wer die grandiose Aussicht für sich alleine genießen möchte, zieht auf eigene Faust los – per Fahrrad oder mit dem Taxi.

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Abenteuer Atacama #8 – Das Gefühl der Atemlosigkeit über 4.000 Meter spüren

Eigentlich hätte mich meine Wanderung über 4.000 Meter zu den berühmten Tatio Geysiren führen sollen. Jedoch war an diesem Tag die Zufahrtstraße auf Grund von starken Regenfällen gesperrt und so ging es Alternativ zu einer unbekannten Lagune in der Nähe der Laguna Altiplanica. Es ist schon faszinierend die Auswirkungen der Höhe am eigenen Leib zu spüren. Jeder kleine Schritt fällt auf einmal unheimlich schwer und schon bei der kleinsten Anstrengung hat man schnell das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen. Wer nicht gleich auf einen 5.000er stapfen möchte, sollte sich diese Erfahrung auf jeden Fall nicht entgehen lassen – natürlich im Optimalfall bei einem Besuch des Geysirs.

Auch wenn der aufsteigende Dampf des Geysirs in den kalten, frühen Morgenstunden am stärksten zu sehen ist, würde ich empfehlen ihn zu einer anderen Tageszeit aufzusuchen. Jede einzelne Agentur in San Pedro schickt täglich Busladungen zu nachtschlafender Zeit dorthin und wird aus der romantisch Vorstellung schnell jahrmarktartige Realität.

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Abenteuer Atacama #9 – Einen 5.000er besteigen

Wer Punkt 8 ohne größere Ausfallserscheinungen überstanden hat und höher hinaus möchte, der kann jetzt den nächsten Schritt in Angriff nehmen: auf einen 5.000 Gipfel steigen. Das geht in der Atacama Wüste verhältnismäßig einfach. Ich habe mir für dieses Abenteuer den Vulkan Toco mit 5.604 Metern ausgesucht, den einfachsten 5.000er der Region. Es war ein im wahrsten Sinne des Wortes atem(be)raubendes Erlebnis, dem ich bereits einen eigenen Blogbeitrag gewidmet habe.

Für jede Bergtour über 5.000 Meter sollte man sich unbedingt einen Bergführer nehmen, der die Gegend kennt und auch für den Notfall entsprechendes Höhenequipment dabei hat.

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Abenteuer Atacama #10 – Über die Lagungenroute nach Bolivien reisen

Es dauert keine zwei Stunden, dann hat man von San Pedro de Atacama die Grenze nach Bolivien erreicht. In einer dreitätigen Jeeptour bin ich über die Lagunen Route bis in die unglaubliche Salar de Uyuni gefahren. Selbst wer nur eine Reise in die Atacama plant, kann diesen Teil Boliviens problemlos besuchen. Es gibt nämlich auch eine viertägige Variante, die einen am vierten Tag wieder zurück nach Chile bringt. Diese Uyuni-Tour war eines der Landschaftlichen Highlights meiner gesamten Südamerika-Reise – dazu wird es aber noch einmal einen gesonderten Blogbeitrag geben.

Ich war mit der Agentur World White Travel unterwegs, was okay war, aber hätte besser sein können. Unser Fahrer war ziemlich unengagiert, aber da kann man bei jeder Agentur Pech oder Glück haben. Toll wars trotzdem! Der Preis für den Drei-Tages-Trip lag bei 99.000 Pesos (rund 140 Euro).

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Und hast du noch Ergänzungen, was man in der Atacama unbedingt machen sollte? Was reizt dich am meisten?

PS: Du willst wissen, was meine Top Tools für jede Reise sind? Dann schau dir meine 10 Must Haves für jedes Reiseabenteuer an!

PPS: Kostenlos Geldabheben in Chile und überall sonst auf der Welt mit der DKB Visa Kreditkarte – mein Reisebegleiter seit 2009!

 

Mein Aufenthalt in der Atacama-Wüste sowie meine Abenteuer dort wurden vom Alto Atacama Desert Lodge & Spa unterstützt. Meine Meinung ist und bleibt dennoch wie immer meine eigene.

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15 Comments

  1. says: Mel

    Oh WOW. Nach Chile will ich auf jedenfall auch mal. Deine Tipps habe ich mir schon notiert. Sehr schön :-) Danke dafür.

    LG
    mel

  2. says: Jo

    Wow! Das ist wirklich ein inspirierender Beitrag und atemberaubende Fotos! Ich werde dieses Jahr auch noch nach Chile reisen, allerdings werde ich nicht genug Zeit haben die Atacama-Wüste zu besuchen. Dieses Reiseziel steht bei mir aber definitiv auch ganz oben auf der Liste. Wirklich toll! :)

  3. says: Liane

    Ach, welch schöne Fotos. Alles werde ich leider nicht mitnehmen können – alleine schon wegen den Eintrittspreisen, aber das Ein oder Andere muss einfach sein :)
    Freu mich schon, danke für den Beitrag

  4. says: Nils

    Super Artikel und schöne Fotos. Besonders die Aussicht vom Mirador de Cari sieht wirklich toll aus. Chile steht ganz oben auf meiner Liste. Wenn ich es in den nächsten Jahren mal besuche werde ich deine Tipps beherzigen :)

  5. says: Jessi

    Wie immer einfach tolle Bilder!

    Das ist wirklich eine richtig schöne und abwechslungsreiche Landschaft, gefällt mir. :-)

    Sonnige Grüße
    Jessi

  6. says: Krissy

    Super Blog! Beim Lesen steigt immer mehr die Vorfreude auf meine Peru- und Chile-Trip in 3 Wochen auf!
    Würdest du sagen, dass es empfehlenswert ist ein Auto in San Pedro zu mieten oder sind deine Tipps auch mit dem Bus gut erreichbar?

    1. says: Jana

      Für alle Ausflüge gibt es öffentliche Touranbieter, die ich in Anbetracht des unberechenbaren Wetters und mangels „richiger“ Straßen auch einem eigenen Mietwagen vorziehen würde ;-) Ich wünsch dir eine tolle Reise und freue mich riesig über dein liebes Kompliment!! LG Jana

  7. says: Manfred

    ..da wären wir uns fast begegnet. Auch ich war in dieser Zeit in der Atacama. Ein ganz besonderer Spot auf dieser Erde. Warst du nicht bei den Geysiren von El Tatio? Morgens vor Sonnenaufgang in ca. 4000 Meter – schön anstregend, aber ein Erlebnis.

    Aber das Valle de la Luna muss man auf jeden Fall gesehen haben und niemals mehr vergessen. Also ab in die Wüste!

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